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Verfasser: Amias
Datum: Freitag, den 1. Juli 2005, um 12:59 Uhr
Betrifft: Sünde

> Wenn man weiss, was unter Sünde zu verstehen ist, wird man erkennen, dass diese Aussage oft falsch interpretiert wird. Sünde ist nicht das bloße Nichthalten von Geboten (Das ist nur ein spezieller Fall) sondern allgemein die Entfernung von Gott.

Ja, und Homosexualität verstößt nun mal gegen diesen "speziellen Fall"... Sünde ist, wie du schon sagtest, nicht nur das Verstoßen von Gesetzen, sondern auch die Entfernung von Gott. Spinnen wir nun diesen Gedanken weiter, so kommen wir zu der Beobachtung, dass sich die betreffende Person von Gott entfernt, wenn er nicht auf seine Gebote achtet. Das ist eine logische Konsequenz. Denn wer nicht die Gebote des Vaters beachtet, der baut nicht gerade eine harmonische Beziehung zu ihm auf.

> Da du ja schon einmal den historischen Kontext betont hast, müsste dir ja auch klar sein, dass diese sog. christlichen Grundsätze eben nicht christlichen Ursprunges sind, sondern bereits aus dem Judentum u.a. damaligen bekannten Zivilisationen adaptiert worden sind. Die katholische Kirche, die damals  neben den weltlichen Herrschern auch für das gesellschaftliche Zusammenleben zuständig war, hat diese Regeln eingeführt, damit eine Gesellschaft, nach ihrer Vorstellung einer funktionsfähigen Gemeinschaft, in der damaligen Zeit gewährleistet war.

Die katholische Kirche hat rein gar nichts an der Homo-Frage eingeführt, da dieses Gebot ihr schon vom Judentum mitgegegeben wurde. Unsere jüdischen Wurzeln wollen und können wir gar nicht verleugnen, ohne das Judentum ist das Christentum gar nicht bedenklich.

> Diese bis heute verfochtenen aus dem kanonischen Recht stammenden Grundregeln für das zivilisatorische Zusammenleben einer Gesellschaft sind keineswegs geistliche bzw. rein christliche Heilsvorgaben.

Das ist egal. Ob christlich oder jüdisch, alles ist richtig was in der Bibel steht.

> Denn der Ehebruch ist ja nur deswegen nach reiner christlicher Lehre nicht erwünscht, weil er Zwietracht säht und gegen das Gebot der Nächstenliebe verstößt.

Ganz und gar nicht. Eine Ehe soll deswegen nicht gebrochen werden, weil sie vor Gott heilig gesprochen ist. Was Gott zusammenbringt, soll nicht der Mensch scheiden bis auf dem Tod!

> Der große Unterschied dazu ist aber, dass durch praktizierende Homosexualität oder dem Zusammenleben ohne Trauschein, gar keinem Dritten geschadet wird.

Aus meiner oben aufgeführten Aussage erübrigt sich dein Zitat. Homosexueller Verkehr enthält nach christlichem und jüdischem Glauben die Sünde in sich, weil sie Gottes Vorstellung widerspricht. Das hat nichts mit einem "bürokratischen" Eheverständnis zu tun.

> Es heisst doch so schon im wahren Christentum, was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge siehst du nicht.

Man soll zusehen, dass dieser weise Satz in der richtigen Situation verwendet wird, andernfalls ist er ein Totschlagargument.
Es gehört definitiv zur christlichen Nächstenliebe aufzuklären, dass praktizierte Homosexualität eine Sünde ist. Der Ton ist dabei entscheidend. Man handelt definitiv falsch, wenn man Menschen mit Höllenqualen droht, aber es ist definitiv richtig zu sagen, dass Homosexualität, aus christlicher Sicht, eine Sünde ist. Wer meint, dass dies aus christlicher Sicht keine Sünde sei, der lügt und macht sich selbst zum Sünder, weil er Menschen in die Irre führt.
Somit sehen wir, dass Nächstenliebe nicht nur heißt zu allem "Ja " und "Amen" sagen zu müssen, sondern auch seine Position klar zu vertreten.

ciao

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