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Beitrag 13 von 205 Beiträgen.
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der Beitrag:
Verfasser: shana
Datum: Dienstag, den 28. Juni 2005, um 19:02 Uhr
Betrifft: Alma, junge Frau, Weib

>Ach du gehörst wohl auch zu der Sorte "Bibelforscher", die aus einer Jungfrau eine junge Frau machen wollen... dumm nur, dass sich solche Worttrennungen in den Originalsprachen der Bibel nicht machen lassen. Nicht einmal im englischen lässt sich aus dem Wort "virgin" eine "young lady" machen.

hier 2 links zum Thema ’Originalsprachen’ der Bibel, Propheten und Jungfrauen

http://juden.judentum.org/judenmission/jesaja-2.htm

http://www.dittmar-online.net/religion/bibel/prophetie_jesus.html

>Ach ja: ist es eigentlich nicht pervers zu behaupten, dass Gott mit seiner eigenen Tochter Maria Geschlechtsverkehr hatte? Allein schon bei dem Gedanken wird mir kotzübel...

Musste meinen Urlaub kurz unterbrechen wegen überflutetem Keller, ansonsten nutze ich die freie Zeit zum Lesen, zuletzt Barbara Walker The Crone, das fiel mir nur gerade ein beim Thema Quatsch mit Sosse oder vornehmer ausgedrückt: Wie logisch ist der jeweilige Glaube?

Zitat Barbara Walker:
<<< Beispielsweise war keine Gesellschaft auf törichtere Weise abergläubisch und naiver leichtgläubig als das christliche Europa im sogenannten Zeitalter des Glaubens, als Wahrheit nur in den Schriften der Kirchenväter zu entdecken sein sollte, und experimentelle Wissenschaft als Werk des Teufels galt.
Mit Beginn patriarchaler Geschichte wurde der gesunde Menschenverstand verstümmelt durch die Vorstellung von patriarchalen Göttern, die trotz ihrer Unfähigkeit zu gebären, die Eltern des Universums sein sollten. Mythen zeigen, dass sich frühe Zivilisationen mit dieser Idee ausgesprochen schwer taten. Die Menschen wollten solche Götter nicht annehmen. Es mussten erst viele Jahrunderte priesterlicher Propagandakampagnen darauf verwandt werden, und auch dann bedurfte es verbaler Verdrehungen und bewusst unlogischer Paradoxa, um die Anbetung von Göttern zu etablieren, die das pragmatische Realtitätsverständnis des normalen Menschen zutiefst beleidigten.
Heute wird die neue Moral von einem Gott beleidigt, der die gesamte Menschheit zu ewiger Qual verdammte, weil sie die Sünde beging, nach Erkenntnis zu suchen; ein Gott, der dann seine Meinung änderte und beschloss, einigen dieser Sünder zu vergeben, vorausgesetzt, sie verspeisten das Fleisch und Blut seines Sohnes, der auch der göttliche Vater in menschlicher Gestalt und auf die Erde geschickt worden war mit dem ausdrücklichen Ziel, ihm selbst geopfert zu werden, ihm, dem angeblich liebenden Vater, der seines Sohnes schmerzhaften Tod verordnete und dann jene bestrafte, die seinen Befehl ausführten. Dieser blutrünstige, den Sohn oder sich selbst tötende Vater, der einer, aber auch drei war, der bekundete, Gutes zu wollen, aber Böses schuf; der vorgab seine sterblichen Kinder zu lieben und ihnen eine unvorstellbar sadistische Hölle bereitete; der alle Dinge vorausbestimmte, aber die Menschen ganz und gar für alle Fehler verantwortlich machte, von denen er wußte, daß sie sie begehen würden, der von Liebe sprach und durch Furcht herrschte - diese Gottheit war kaum das Produkt eines rationalen Verstandes...<<<

zwar nicht direkt zum Thema passend, aber auch recht interessant sind folgende Gedankengänge von Barbara Walker:

<<< Trotzdem kann die Spiritualitätsbewegung der Frauen viel von einer genauen Studie dieses Gottes lernen, der nach dem Bilde des Mannes geschaffen war, denn es sagt mehr über Männer aus, als diese über sich selbst aussagen können. Solche und andere von Männern geschaffene gewalttätige Götter demonstrieren, dass die Macht der Liebe die Begierde der Männer, ihre eigene Spezies zu zerstören, nicht im Zaum halten kann. Es scheint, dass die einzige Emotion, die Männer wirksam in Schach hält, die Furcht ist.
Immer wieder geht die christliche Theologie von der Annahme aus, dass die Moral der Menschen von der Furcht vor Gottes imaginärem Höllenfeuer abhinge. Theologen scheinen zu glauben, dass ohne diese Furcht der Mensch unfähig sei, sich seinen Mitgeschöpfen gegenüber anständig zu benehmen. Ein guter Mann wird als gottesfürchtiger Mann definiert. Und man sagt, Kindern müsse "Gottesfurcht" eingebleut werden, gewöhnlich durch Bestrafung, oder sie würden kriminell oder Schlimmeres werden.
Nicht zur Kenntnis genommen werden die Einsichten der modernen Psychologie, nach denen Furcht die Basis von Gewalt und nicht ihr Antagonist ist. Männer beherrschen andere Männer durch Furcht. Die Fähigkeit einzuschüchtern ist ihre Definition von Macht. Einige Männer versuchen sogar die Kontrolle über ihre eigene Familie auszuüben, indem sie Frauen und Kinder terrorisieren. Anstatt sich um Verständnis für die Gefühle und Reaktionen anderer zu bemühen, drangsalieren und tyrannisieren sie mit Methoden, von denen sie wissen, dass sie bei ihnen selbst anschlagen
Solche Männer empfinden Verachtung für Geschöpfe, die ihnen körperlich nichts zuleide tun und sich in dieser Weise nicht rächen können. Daher ihre Verachtung für Frauen. Sie haben Respekt vor Frauen, die sie ihrerseits so drangsalieren könnten und würden, wie sie es von ihren Vätern erfuhren, als sie klein waren. Ihre Grausamkeit wird durch jeglichen Anflug von Verletzlichkeit ausgelöst.
Umgekehrt kriechen solche Männer innerlich vor ihrer eigenen Vorstellung von einem allmächtigen Gott und zwar deshalb, weil ein solcher Gott sowohl unverletzlich als auch unendlich bedrohlich ist. In ihrem Bild von der Hölle drückte sich die Quintessenz dieser Bedrohung aus. Die schrecklichen Greuel, die die Kreuzzügler und Inquisitoren auf der Erde anrichteten, waren Ausdruck dieser Furcht; sie wurden so natürlich und unvermeidlich grausam, wie ein vom Vater geprügeltes Kind später selbst zum Schläger wird....<<<

Soweit Barbara Walker, die sich hier natürlich recht extrem, aber dadurch auch sehr deutlich äussert. Natürlich habe ich auch schon von "den neuen Männern" gehört:-) , von denen ja laut Franz Alt, Jesus der erste gewesen sein soll. Ja, ich kenne sogar eine ganze Menge dieser liebenswerten Lebewesen, also keine unnötige Aufregung in der mitlesenden Männerwelt:-). Trotzdem finde ich, trifft Walker hier mit einigen Aussagen, den Nagel genau auf den Kopf (um bei den brutalen Bildern zu bleiben).
Ebenso weiss ich natürlich auch, dass aus einem geschlagenen Kind nicht unbedingt ein Schläger werden muss, wenn es sich diesen Teufelskreis bewusst macht und bewusst dagegen steuert....

So, ich begebe mich jetzt wieder in mein Feriendomizil und hoffe mal, dass es bei dieser einen Urlaubsunterbrechung bleibt, ’streitet’ schön weiter:-) soweit euch die hohen Temperaturen die Energie dazu lassen...

bis denne
Shana

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