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Verfasser: Renate Datum: Samstag, den 9. Juli 2005, um 11:28 Uhr Betrifft: Das läuft bei den Mormonen genau so ab
> Was anderes ist es mit MiÃbrauchsfällen. Da ist es nicht klar ob die Kirchenführungen das sofort wissen. Aber und das ist ja das Dilemma das in der kath. Kirchen zum Vorschein kam: Als sie es wuÃten haben sie den Täter nicht öffentlich angeprangert - nein man hat ihn woanders hinversetzt und die Opfer bedroht und Schweigegeld bezahlt oder noch besser man hat gar nichts getan. Das ist Beihilfe und das gehört bestraft.
> Wie sich das bei den Mormonen verhält, weià ich nicht.
Bei den Mormonen ist es genau so. Da gibt es keinen Unterschied. Missbrauchfälle werden so lange wie möglich vertuscht, dem Opfer wird nicht geglaubt oder die Schuld zugewiesen und erst wenn es jemand wagt eine Anzeige zu machen, dann wird sich vom Täter pro forma distanziert. Sobald Gras über die Sache gewachsen ist, wird der Täter aber wieder eingegliedert, falls er nicht nur ein einfaches Mitglied und vor allem für die Gemeinde brauchbar war und noch ist. Bei beiden - den Katholiken wie auch den Mormonen - ist der Ruf der Kirche wichtiger als die Aufklärung der Tat und die Bestrafung des Täters. Der kleine Unterschied besteht bei den Mormonen aber darin, dass die den Täter - falls er ansonsten nicht brauchbar für die Kirche ist - fallenlassen. Man distanziert sich und wäscht sich rein, auch wenn man vorher versucht hat, so lange wie möglich zu vertuschen. Man argumentiert, dass er eben ein Abgefallener war, der das Evangelium nie verstanden hat und dessen Versagen deshalb schon vorprogrammiert war. Mir wurde immer suggeriert, dass Mormonen gute Menschen sind, alle, die es nicht sind, sind auch keine echten Mormonen, die Spreu trennt sich sozusagen von selbst vom Weizen.