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Verfasser: lennard
Datum: Freitag, den 1. Juli 2005, um 12:27 Uhr
Betrifft: Wirklich?

>Aber Christus selbst war intolerant gegenüber der Sünde.
Wenn man weiss, was unter Sünde zu verstehen ist, wird man erkennen, dass diese Aussage oft falsch interpretiert wird. Sünde ist nicht das bloße Nichthalten von Geboten (Das ist nur ein spezieller Fall) sondern allgemein die Entfernung von Gott.

Ob Gebote auch tatsächlich göttlichen Ursprunges sind oder einfach nur Gesetze, die von Menschen geschaffen wurden, damit ein friedliches Zusammenleben möglich ist, ist doch das eigentliche Problem. Hier scheiden sich die Geister.

>Über Homosexualität, Zusammenleben vor der Ehe usw. ist der christliche Tenor bekannt.

Da du ja schon einmal den historischen Kontext betont hast, müsste dir ja auch klar sein, dass diese sog. christlichen Grundsätze eben nicht christlichen Ursprunges sind, sondern bereits aus dem Judentum u.a. damaligen bekannten Zivilisationen adaptiert worden sind. Die katholische Kirche, die damals  neben den weltlichen Herrschern auch für das gesellschaftliche Zusammenleben zuständig war, hat diese Regeln eingeführt, damit eine Gesellschaft, nach ihrer Vorstellung einer funktionsfähigen Gemeinschaft, in der damaligen Zeit gewährleistet war.

Diese bis heute verfochtenen aus dem kanonischen Recht stammenden Grundregeln für das zivilisatorische Zusammenleben einer Gesellschaft sind keineswegs geistliche bzw. rein christliche Heilsvorgaben. Die reine christliche Lehre beschränkt sich auf die Ablehnung des Ehebruches (siehe Matthäus). Da es damals keine Beziehungen ohne Trauschein gab, denn solche Praktiken waren noch nicht bekannt, gilt dieser Grundsatz heutzutage auch entsprechend für sämtliche Partnerschaften. Denn der Ehebruch ist ja nur deswegen nach reiner christlicher Lehre nicht erwünscht, weil er Zwietracht säht und gegen das Gebot der Nächstenliebe verstößt.

Der große Unterschied dazu ist aber, dass durch praktizierende Homosexualität oder dem Zusammenleben ohne Trauschein, gar keinem Dritten geschadet wird. Deswegen kann ein solches Verbot niemals ein christlicher Grundsatz sein. Denn es wird ja nicht gegen das Nächstenliebegebot verstossen. Diejenigen, die es kritisieren und dagegen ankämpfen verstossen aber gerade gegen das Gebot der Nächstenliebe. Auch ein Razinger hat demnach nicht viel übrig für Nächstenliebe. Es heisst doch so schon im wahren Christentum, was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge siehst du nicht.

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