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Verfasser: lennard
Datum: Donnerstag, den 30. Juni 2005, um 22:45 Uhr
Betrifft: Nun ja...

>Ich glaube, dass man zu dem Schluss nur dann kommen kann, wenn man der Bibel ihr historisches Fundament entzieht, also wenn man ohne jedlicher Vorkenntnisse das Buch anfängt zu lesen.

Dann kommt man jedoch zwangsläufig früher oder später zu dem Schluss, dass die Bibel nur ein einfaches Produkt von Menschen ist. Das historische Fundament ist absolut störend für jemanden, der an die Bibel als ein Werk Gottes glauben will. Durch die genauen historischen Kenntnisse des Lesers, wird diesem doch klar, dass die Bibel größtenteils der Fantasie einzelner Schreiber entstammt. Ob diese Verfasser tatsächlich mit Gott in Verbindung gestanden haben, ist doch wohl mehr als zweifelhaft.

Aber wie schon ich schon etliche Male betont habe, darf die Bibel eben gerade nicht wortgetreu und lediglich unter dem geschichtlichen Aspekt ausgelegt werden, sondern man sollte die philosophischen  Denkansätze in der Bibel aufgreifen. Diese haben eine universelle Bedeutung auch noch in der heutigen Zeit. Die Bibel ist ein wunderbares Werk um die menschliche Psyche in all ihren Bereichen zu erkunden, wenn man den Zugang zu ihrer Symbolsprache gefunden hat, also wenn man beginnt eigenständig zu denken. Man muss also das genaue Gegenteil davon machen, was die Mormonen hinsichtlich des Bibelstudiums empfehlen. Sie sagen ja, in der Bibel müsse alles was vernünftig übersetzt sei, wortwörlich verstanden werden. Eine Auslegung dürfe nur der Profet vornehmen. Man dürfe sich nicht anmaßen die Schrift auszulegen.

Dazu kann ich nur sagen, dass diese Vorgehensweise nicht richtig ist. Sie führt nur dazu, fremdes Gedankengut ungeprüft zu übernehmen. Hat das etwa etwas mit dem Grundsatz der Entscheidungsfreiheit zu tun? Wie kann man sich entscheiden, wenn man die möglichen Richtungen nur oberflächlich und von anderen kennt. Braucht man nicht für eine Entscheidung eigene detailliert Kenntnis über die auszuwählenden Richtungen?

Aber genau das ist es was die HLT Kirche so unattraktiv erscheinen läßt. In der Theorie gibt es so tolle Sachen, wie Entscheidungsfreiheit, Freiwillige Zehntenabgabe, Das freiwillige Wort der Weisheit etc. Man hört immer wieder von Mitgliedern den Satz, kein Mitglied wird gezwungen die mormonischen Gebote zu halten. Aber wie sieht die mormonische Praxis aus? Ist wirklich alles so freiwillig? Was passiert denn, wenn ein Mitglied verpetzt wird, dass  es in der Kneipe gesehen wurde, als es ein Glas Bier getrunken hat? Warum bittet der Bischof das Mitglied dann bald zur persönlichen Unterredung? Und was ist mit dem Gruppendruck innerhalb einer Gemeinde und einer Familie. Was passiert wirklich innerhalb einer Familie, wenn sich ein Familienmitglied widersetzt, die radikalen Galubensgrundsätze zu befolgen? Wird dann gesagt, alles ist freiwillig, alles kein Problem, bleib ruhig am Sonntagmorgen im Bett liegen?

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