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Verfasser: ThePassenger Datum: Donnerstag, den 27. November 2008, um 13:30 Uhr Betrifft: "Wahre Christen"
Also, das kann ich bestätigen. In den Gesprächen, die ich mit den Missionaren führte, konnte ich nicht den Anschein dessen erkennen, daà sie sich in ihrer Theologie als zweitrangige Christen verstehen. Im Gegenteil: sie machten auf mich stets einen elitären Eindruck, also in Sachen Christentum an erster Stelle zu stehen.
Allerdings konnte ich immer wieder erkennen, insbesonders einmal bei einem sehr engagierten Missionar aus Honeyville / Utah, der es fertigbrachte, daà ich knieend mit ihnen zu Gott betete, daà Joseph Smith als Schlüsselfigur für sie nahezu gleichrangig mit Jesus ist. Auch fragte mich dieser Missionar, ob ich (unter anderem) nicht auch schon zum Propheten gebetet hätte.
Ich möchte es aus meiner Sichtweise so formulieren: ihr Selbstverständnis ist sicherlich das eines Christen, allerdings gibt es bei ihnen zusätzlich so viel anderes (ihre Schriften, ihre Zeremonien, ihr Prophet J.S.), was sie von den anderen Christen (the gentiles) trennt. Sie müssen in Gesprächen stets betonen, wie sehr sie Christen sind, weil ihre Praktizierung des Christentums eben so anders ist als im herkömmlichen Sinne und auf einen AuÃenstehenden befremdlich wirken kann.
Und im Buch Mormon erscheint am Anfang zuerst ein Bild von Jesus (von Del Parson), und auf der Rückseite der gleichen Seite ist eine idealisierte Darstellung des Propheten J.S. zu sehen. Also, auf mich wirkt das schon bezeichnend.