Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 40 von 166 Beiträgen.
Seite erstellt am 26.4.24 um 5:31 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Trzoska
Datum: Freitag, den 29. Oktober 2004, um 7:52 Uhr
Betrifft: Hier ist die Lösung des Problems

1.      Dein Mann hat möglicherweise einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, indem er sich aus dem Einheitsbrei der sich nach der allgemeinen Strömung richtenden Masse herausgebracht hat. Er bewegt sich, während die Allgemeinheit stagniert und das Leben dahinplätschern lässt. Ich will sagen: Er befindet sich auf dem Weg und nicht am Ziel. Ich bin 1972 getauft worden und habe 20 Jahre gebraucht, bis mir entsprechende Information zugetragen wurde und ich mich mit Grausen vom Mormonismus abwenden konnte. Es ist also keine Katastrophe, dass dein Mann sich hat taufen lassen. Immerhin wird er auf Grund der Mormonenlehre verpflichtet sein, ein guter Ehemann und Vater zu sein. Ich habe als Mormone auch vieles gelernt. Den Unsinn, den man sich angeeignet hat, kann man ja wieder abbauen.
2.      Wo stehst du jetzt? Du kannst so weit mit ihm gehen, wie dein Gewissen es zulässt. Du kannst sogar zulassen, dass die Missionare dich belehren wollen. Du wirst dann deinem Wissen und Gewissen entsprechend auf die Diskussionen reagieren. Du musst nur ehrlich antworten. Einige Jahre nach meinem Ausschluss aus der Kirche, bin ich gefragt worden, ob die Missionare kommen dürfen. Natürlich habe ich sie kommen lassen. Gleich nach den ersten Sätzen habe ich ihre Fragen negativ beantworten müssen: Joseph Smith war ein Betrüger etc. Das hat diese jungen Männer geschockt, da sie doch nur ihre auswendig gelernte Diskussion loswerden wollten. Seitdem hat sich keiner wieder um mich bemüht. Die Heimlehrer (meiner Frau) versuchen mich auch zu meiden, oder zumindest vermeiden sie religiöse Themen, da sie die Antworten fürchten. In letzter Zeit habe ich viel Kontakt mit den Mitgliedern, und zwar zur neuen Generation, die weniger verkalkt und verbohrt ist. Ich gehe mit meiner Frau (sie ist übrigens tätiges Mitglied dieser Kirche) zu deren geselligen Veranstaltungen, Geburtstagsfeten etc. mit und es ist eine Freundschaft entstanden. Mit einigen Paaren haben wir sogar eine gemeinsame Reise in die Türkei gebucht und wir werden viel Spaß haben. Sie denken vermutlich, dass sie mich durch Freundschaft gewinnen können, und ich denke, dass ich ihnen auf der Ebene der Freundschaft die Wahrheit übermitteln kann. Zumindest sehen sie, dass man als Abtrünniger nicht zwangsläufig unglücklich sein muss und nach Verlassen der Kirche in ein schwarzes Loch fällt.
3.      Was die Kinder betrifft, so ist das alles kein Problem. Sie können mitgehen, wenn sie wollen, oder auch nicht. Wenn du gefragt wirst, ob du mit der Taufe einverstanden bist, kannst du verneinen und sagen, dass sie es selbst entscheiden sollen, wenn sie 18 Jahre alt sind. So ist von meinen 7 Kindern bisher nur einer bei der Kirche aktiv, die anderen halten es für Quatsch. Bleibt noch der Jüngste (8 Jahre alt) aus, der noch mitgeht. Zur Taufe gebe ich keine Einwilligung, basta. Das wissen alle und fragen gar nicht erst. Bedenke, dass es völlig Wurscht ist, ob jemand mormonisch, katholisch oder sonst etwas glaubt. Es ist eh alles Quatsch und somit ist es keine Katastrophe, wenn sich dein Kind einmal für den Mormonismus entscheidet. Stolz kannst du natürlich sein, wenn sich eins deiner Kinder aus der Masse heraushebt und auf Wahrheitssuche geht.
4.      Dein Problem ist, dass du selbst noch nicht genug Wissen von der Wahrheit hast und auf wackeligem Boden stehst. Du solltest versuchen, dir vor allem erst einmal Wissen über den Mormonismus anzueignen, damit du über den Mormonen stehst und aufklärend mitreden kannst. Wenn es dich nicht überfordert (mir ist das zu anstrengend, stillschweigend den ganzen Mist anzuhören, deswegen gehe ich da auch nicht hin, und wenn ich irgendwo mitreden würde, hätte ich auch bald wieder Hausverbot), kannst du auch mit in die Kirche gehen und dir den Laden ’mal angucken. Es kann auch nicht Schaden, das Buch Mormon gelesen zu haben, was noch nicht einmal die meisten Mormonen getan haben. Vielleicht findest du auch Freunde in der Kirche; aber meistens nehmen viele nach anfänglicher Freundlichkeit wieder Abstand, wenn sie merken, dass du nicht bekehrbar bist. Und tue niemals etwas gegen deine Ãœberzeugung, etwa aus Liebe oder Mitleid.
5.      Sieh und tue alles mit Leichtigkeit, unverbissen und langmütig, stehe über den Dingen, lies dir hier http://www.mormonismus-online.de  in Ruhe alles durch und bleib am Ball.
6.      Einen Partner würde ich nur vor die Tür setzen, wenn er Alkoholiker ist.

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de