Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 153 von 166 Beiträgen.
Seite erstellt am 19.4.24 um 7:38 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Desi
Datum: Donnerstag, den 18. November 2004, um 22:38 Uhr
Betrifft: Starke Familien


> Ich bin für starke Familien, schwarz/weiß denken ist da aber keine Lösung. Es gibt wunderbar erzogene und selbstbewußte Patchwork-Familienkinder, weil die Eltern einfach gute Eltern sind. Es gibt unglückliche Kinder in sogenannten intakten Familien. Und natürlich alles auch umgekehrt.

Da muß ich dir absolut Zustimmen. wir sind eine Patchworkfamilie mit drei Kindern (17/15/13), die Kinder haben jederzeit auch Kontakt zum anderen Elternteil.

Keines unserer Kinder ist in irgend einer Weise ausserhalb der "Norm", keines nimmt Drogen, trinkt über die Maßen pp. Und das alles haben wir geschafft ohne Heimlehre, ohne Kirche, ohne WdW und auch ohne Zwang.
Innerhalb von 2 Monaten haben sich die Kinder zusammengerauft und sind heute nach drei Jahren nicht mehr von "echten" Geschwistern zu unterscheiden. Die üblichen Neckereinen und Streitereien unter Geschwistern eingeschlossen. Ich denke mir oft, das ich gerne mit meinen Geschwistern solch ein Verhältnis gehabt habe.

Wir halten uns nicht an das WdW, bei uns wird ab und an auch geraucht und ein Gläschen Wein getrunken, hin und wieder ist auch völlig ok. Kaffee trinken wir ebenso wie Tee. Wenn man seine Kinder von all dem fern hält, dann bringt man sie dazu das heimlich auszuprobieren und das ist meiner Erfahrung nach wesentlich gefährlicher als sie mal am Wein nippen zu lassen.

Mein Sohn hat einmal einen zuviel getrunken mit seinen Kumpels und die ganze Nacht auf der Toilette verbracht. Dann durfte er auch noch die dreckigen, stinkenden Klamotten waschen und sich die dummen Sprüche seiner Geschwister anhören. Seid dem hat er nie mehr etwas angerührt. Hätte ich ihm danach strikt verboten zu trinken, ich bin sicher er hätte weiter gemacht. Und ich denke auch die beiden anderen werden ihre Erfahrung damit machen.

> Die Rolle der Familie ist  heute zum Abschuß freigegeben. Ich bin im Kreiselternrat und habe einen Film zur Förderung der Ganztagsschulen gesehen, der vom Bundesministetrium für Wissenschaft und Kultur deutlich empfohlen wurde. Laut Aussage des Filmes ist es das Ziel, die Verbindung Eltern-Kinder zu zerstören, damit eine schulische Gleichschaltung erfolgen kann. und das alles im Namen der freien Entwicklung der Persönlichkeit. ]
> Das Thema ist etwas komplexer. Problematisch ist die Vermittlung von Wissen in Deutschland, welches auf uralten Dogmen und Lehrplänen basiert. Man geht davon aus, dass Ganztagsschulen helfen können, intergratives Wissen zu vermitteln. Allerdings hast du zu einem Teil recht, die Verantwortung der Eltern wird eingeschränkt (weil mans ihnen, teils berchtigt auch nicht zutraut), allerdings auch aus dem Grund, weil der alte Weg nicht von Erfolg gekrönt war.

Ganztagsschulen sind etwas sehr feines. Vorallem wenn sie vernünftig geführt werden. Mein Sohn kam aus einer "normalen" Schule hier auf eine Ganztagsschule und siehe da durch die optimale Förderung seiner Stärken und seiner Schwächen hat er einen sehr guten Hauptschulabschluß gemacht und seine Zwischenprüfung als Elektriker  auf einer staatlichen Berufschule mit 1,1 hingelegt. Und das obwohl man mir in der "normalen" Schule prophezeit hat, das er mit seiner Matheschwäche niemals einen Beruf wird erlernen können und wahrscheinlich als "asozialer Penner" auf der Straße landen wird. Es war keine Matheschwäche nur ein total verblödetes Schulsystem, das sich einen Dreck darum schert ob die Kinder kapieren was man von ihnen will oder nicht sondern die nur darauf schauen das sie den Lehrplan durchdrücken ohne Rücksicht auf Verluste.

Das man auch von einer Ganztagsschule oder einer Gesamtschule keine Wunder erwarten kann ist klar. Man muß die Kinder auch zu Hause fördern. ( Lesen, Allgemeinbildung pp.) Leider sind viele Eltern heute zu faul etwas für ihre Kinder zu tun. Das eigene Leben ist wichtiger. Kinder sind etwas sehr schönes aber sie schränken uns in gewissen Bereichen auch ein.

Die Familie ist auf keinen Fall zu "Abschuß" freigegeben. Nur die Definition hat sich geändert. Eine Familie muß nicht zwangsläufig aus Vater, Mutter, Kind bestehen. Das sich an dieser Einstellung aber so schnell nichts ändern wird, liegt meines Erachtens im Verschulden von fanatischen Religionen ( und dazu zähle ich alle großen Weltreligionen ebenso, wie alle Sekten wie die Mormonen die ein totalitäres System haben) die durch ihre saublöden und total weltfremden Statements ein Umdenken der breiten Masse verhindern. Die sehen lieber Frauen die geschlagen und mißhandelt werden als zwei Frauen oder Männer die Kinder gemeinsam und ohne Streß zu glücklichen, starken Erwachsenen erziehen.

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de