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Seite erstellt am 29.3.24 um 6:42 Uhr
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Verfasser: Renate
Datum: Dienstag, den 26. Oktober 2004, um 22:27 Uhr
Betrifft: Es tut mir so leid

Liebe Sandra,

ich kann mich gut in deine Gefühlslage hineinversetzen. Es tut mir so leid und es macht mich jedesmal sehr traurig, obwohl ich es immer wieder erlebe, wie grausam Sekten in Leben eingreifen können. Daran gewöhnt man sich niemals.

Ich kann jetzt nur versuchen dir zu raten, was ich in deiner Situation machen würde. Versuche immer wieder Gespräche in Ruhe und ohne Zeitdruck mit deinem Mann herbeizuführen.

Sage ihm, dass du Bedenken wegen der Kirche hast und dass du von ihm erwartest, dass er dir zuhört. Erinnere ihn an euer Vertrauen zueinander, und mache ihm klar, dass du von ihm erwartest, dass er dich und deine Bedenken ernst nimmt, so wie du ihn ernst nimmst. Sage ihm, dass du dich schrecklich fühlst, und dass er das ernst nehmen müsste, wenn ihm etwas an dir und eurer Beziehung liegt. Verspreche ihm, dass du deinen Irrtum zugeben wirst, falls er sich als solcher herausstellt. Aber, dass auch er sich bereit erklären muss, deine Zweifel ernst zu nehmen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen - ohne Einwirkung der Mormonen - denn das wäre ein unfaires Verhältnis, gegen das du keine Chancen hättest. Sage ihm auf den Kopf zu, dass sie darauf trainiert sind Menschen zu manipulieren und dass du sie deshalb aus eurem Dialog heraushalten möchtest.

> Meinen Mann bat ich immer darum wenigstens nur einmal die Seiten im Internet zu besuchen oder eines der Bücher zu lesen. Aber ich konnte ihn trotz aller Wiedersprüche die sich in dieser Kirche ergeben, die klar und deutlich hervortreten, nicht davon überzeugen auch nur einen Blick darauf zu werfen.

Das verstehe ich nur zu gut. Denn er hat etwas gefunden, dass ihn euphorisch macht und davon will er nicht ablassen. Ein Mensch in seiner Situation, der das, was ihm richtig erscheint, nicht loslassen will, sucht Unterstützung bei Seinesgleichen - sprich Mormonen - und die sind entweder selbst so manipuliert, dass sie von all dem Unsinn überzeugt und deshalb auch sehr überzeugend sind, oder sie spielen das falsche Spiel bewusst mit.

Es könnte natürlich etwas damit zu tun haben, dass er sich dir untergeordnet gefühlt hat und nun zum ersten mal in seinem Leben erfährt, dass er wichtig ist und im Vordergrund steht. Die HLT-Kirche ködert mit schönen Titeln, auch wenn sie nur Schein sind und außer Frust, Arbeit und Stress nichst bringen, aber sie spiegeln scheinbare Wichtigkeit vor. Dazu kommt, dass der Mann als Priestertumsträger schon mal einen höheren Stellenwert als seine Frau hat.

Ich weiß, es ist schwer, aber versuche in Ruhe deinen Mann an die Basis eurer Ehe zu erinnern. Zeige ihm ganz sachlich die Dinge auf, die du durchschaut hast, appelliere an seine Intelligenz, an seinen Verstand und an seine Logik. Mache ihm klar, dass du sein Anliegen ernst nehmen wirst, wenn er auch deines ernst nimmt, und dass das eigentlich der Sinn einer Partnerschaft ist. Und vor allem verbiete dir, dass sich in diese Diskussion Außenstehende einmischen. Ich würde in so einem Fall meinen Mann fragen, warum er es sich nicht zutraut, das allein mit mir auszufechten, ob er sich so unsicher fühlt, dass er die Hilfe von Außenstehenden braucht. Und ich würde ihn in weiterer Folge auch fragen, ob er zu unsicher ist um sich den Kritiken zu stellen - denn wenn die Kirche recht hat, dann hat er doch nichts zu verlieren.

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