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Seite erstellt am 20.4.24 um 6:17 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: SvenB
Datum: Mittwoch, den 27. Oktober 2004, um 20:56 Uhr
Betrifft: Was ist denn das für eine Frage?!

Partner oder Kind?!

Außerdem habe ich nur deine Ratschläge amüsant gefunden, Renates finde ich allerdings einleuchtend.

Liebe Sandra, lieber Gunar,

bei der derzeitigen Informationslage halte ich es für sehr schwer Ratschläge zu erteilen.

Jede Beziehung ist ja an sich schon ein ganzes Stück Arbeit, insbesondere wenn man länger mit jemanden zusammen ist. Trotzdem habe ich natürlich ein paar Tipps!:-)

Um dieses Problem zu lösen, müssten zuerst einmal die Ebenen (Religion/Beziehung) getrennt werden und da hilft Gunnars Ansatz nun mal auch nicht weiter. Sicherlich hat es nicht gerade geholfen, dass Sarahs Mann sich der Kirche angeschlossen hat, denn ich vermute grundsätzliche Beziehungsproblem, wie sie nun mal fast alle Paare haben. Die Ebenen Religion und Partnerschaft müssten, wie gesagt erst einmal separiert werden. (evtl. in einer Paar-Therapie).

Den Vorschlag, den Mann den man liebt (davon gehe ich jetzt mal aus) einfach vor die Tür zu setzen ist totaler Unsinn, denn er würde zeigen, dass der Ehepartner keinen Respekt vor der Entscheidung des anderen hat und nicht für voll nimmt, was das Problem verschärfen würde. Natürlich ist es gut Grenzen zu ziehen, insbesondere wenn er auf plumpe Art versucht, Sandra unter Druck zu setzen.

Die Pauschalisierung, dass alle Mitglieder einen an der Waffel haben ist Quatsch. Einfach zu sagen, er hätte sich eine devotere Frau suchen sollen, zeugt von Unwissenheit, was Beziehungen angeht. Sorry!!

Ich kenne ein sehr tolles Ehepaar, bei der die Frau (die das Evangelium nicht dogmatisch sieht, sich aber trotzdem inkl. Tempel etc. daran hält) und ihr Mann eine ganz tolle Ehe führen. Beide meinen sogar, dass die Kirche geholfen hat, die Ehe zu retten. Er wird sich aber niemals taufen lassen. Sicher hat er einen sehr starken Charakter und nicht in jeder Beziehung funktioniert so etwas. Aber es ist möglich.

Ich kann nur hoffen, dass Sandra ihren Humor nicht verliert und ab- und zu das Problem aus der Ferne betrachtet.

Vielleicht könnte eine gute Paartherapie das Problem wirklich lösen, indem die Partnerschaft auf gleichwertige Ebenen gehoben wird. Eventuell benötigt der Mann dann überhaupt kein Priestertum mehr, welches ihn derzeit als so wichtig erscheinen lässt.

Gunnar, ich bin mittlerweile übrigens  geschieden. Meine Ehe z. B. ist nicht an der Religion zerbrochen, sondern weil ich der dominantere war und wir es nicht schafften das Problem zu lösen (obwohl es lösbar gewesen wäre).

Vor 30 Jahren sagte man noch, dass ein Kind nicht mit beiden geschiedenen Eltern zurechtkommt, heute weiß man dass dies der größte Schwachsinn ist, der je geschrieben wurde.

Im übertragfenben Sinne: Warum soll man nicht mit Eltern leben können, die an verschiedene Religionen glauben? Natürlich macht es die HLT mit der schwarz/weiß-Denke nicht leicht. Aber jeder weiß doch, dass es möglich ist, sich jenseits der Kirche ein privates Refugium zu schaffen.

In diesem Zusammenhang würde ich nochmals gerne auf die Spielregeln zurückkommen. Dazu sei gesagt, dass wir hier die Mitglieder oft zu unrecht dämonisieren. Viele Mitglieder sind doch viel lockerer als wir denken. Zum Beispiel geht der oben genannte 1-3x pro Monat mit in die Kirche und nimmt an geselligen Aktivitäten teil. Die ersten 3 Jahre war es für die Mitglieder noch irritierend, dass er sich nicht taufen lies. Mitlerweile ist es schon ein fast zeugniserschütterndes Fakt, dass bei dem nichts zu holen ist. Die Mitglieder gehören zwischenzeitlich zum Freundeskreis des Paares und man mag und akzeptiert sich.

Spielregeln könnten wie folgt aussehen:

Prämisse:
Beide sehen ihre Beziehung an sich als wertvoll an, kein Glaube der Welt wird sie auseinanderbringen, auch ein Gott kann das nicht wollen
(diese Erkenntnis muss sich in Intensiven Gespächen durchsetzen)

1x im Monat geht die Ehefrau mit in die Kirche - Dafür bleibt 1x im Monat der Mann zu Hause

Das Kind geht nur jedes 2. Mal mit in die Kirche, solnage es noch keine eigene Entscheidung treffen kann

Der Mann hört auf zu missionieren
Die Frau sperrt sich nicht mehr gegen die Mitgliedschaft

usw.

Ich könnte mir vorstellen, dass sobald die Eheprobleme gelöst sind und wieder Spaß statt Misstrauen in die Familie einziehen, vielleicht sogar der Wunsch verschwindet, aktiv in der HLT zu sein. Das ist zwar spekulativ, aber meiner Meinung nach besser als zu pauschalisieren.

Jedenfalls wünsche ich Sarah, dass alles wieder gut wird!

Sven.

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