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Seite erstellt am 26.4.24 um 15:22 Uhr
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Verfasser: abendrot
Datum: Donnerstag, den 25. Februar 2010, um 0:46 Uhr
Betrifft: Ehrlichkeit

>> daß die Mormonenkirche einen bösartigen Betrug darstellt, der trotz allen Leids, das durch seine langjährige Existenz verursacht wurde, weiterhin am Laufen gehalten wird. Ich stehe der Mormonenkirche völlig unversöhnlich gegenüber und sehe keinerlei Möglichkeit, ihr Fortbestehen zu rechtfertigen, ohne daß sie sich ihrer wesentlichen Merkmale und ihres bisherigen Dogmas entledigt. Aber wer glauben will, der wird auch glauben und sich nicht von Tatsachen abhalten lassen.

> Bezeichnend ist auch, dass es Lügner und Heuchler in dieser Kirche leichter haben, nach oben zu kommen, und schließlich sind sie ganz oben, nanu. Unterstellung hin und her, aber viele haben ihre Erfahrungen mit diesen Herrschaften gemacht. In erster Linie wird immer das Bild einer heiligen Familie nach außen hin gepflegt, und das klappt am besten, wenn sich die Ehepartner darin einig sind. Und sie scheuen sich nicht, Mitwisser hinauszumobben und als Lügner hinzustellen (siehe Joseph Smith, als er mit Fanny Alger beim Ehebruch ertappt wurde - wie der Herr, so’s Gescherr!).

Meine Erfahrung war leider, dass Ehrlichkeit auch zum Nachteil sein kann, etwa bei der Beantwortung der Fragen im Tempelinterview... Diejenigen, die da Ja und Amen sagen, können sich das Leben da um einiges leichter manchen als der Ehrliche... denn der Witz ist ja, das die sogenannte "Gabe der Unterscheidung", die verhindern könnte, dass sich jemand den Tempelschein erschleicht, offensichtlich nicht funktioniert. Und niemand soll mir hier sagen, dass das als Möglichkeit so vorgesehen ist... denn dann könnte man sich dieses zweistufige "Sicherheitssystem" der Interviews beim Bischof und Pfahlpräsidenten auch gleich sparen.

Ich will damit nicht sagen, dass Mitglieder sich unehrlich verhalten und im Tempelinterview lügen sollen... das Problem sind vielmehr die Bedingungen, die den Mitgliedern dafür überhaupt gestellt werden. Ich fände es schon besser, wenn man die Konsequenz aus einer etwaigen Verneinung einer Interview-Frage ziehen würde (etwa bei der Frage nach dem vollen Zehnten) und dann eben nicht in den Tempel geht. Aber nein, das geht auch nicht, denn das hätte ja auch Nachwirkungen... man steht dadurch ja gleich als glaubensschwach da, gerade als Jugendlicher ist das besonders unangenehm vor den anderen... Mutmaßungen über die Gründe für ein Fernbleiben von der Jugendtempelfahrt kommen da automatisch auf. Aber das ist eh nur solange von Bedeutung, wie man noch daran glaubt und dabei sein will. Nur können Jugendliche eben meistens nicht einfach der Kirche den Rücken kehren, weil die Eltern und die Kirche sich damit meist nur sehr schwer abfinden wollen.

abendrot

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