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Verfasser: lennard
Datum: Donnerstag, den 13. November 2003, um 20:15 Uhr
Betrifft: Mündigkeit wird in Frage gestellt

> Dass es nicht einfach sein wird, Richtlinien zu schaffen, die  die Schwachen schützen, den überzeugten Sektenaanhängern aber nicht in ihrer Religionsausübung einschränkt, habe ich nirgends behauptet.

Mein Ansatz ist einfach ein anderer. Warum neue Gesetze schaffen, wenn es doch möglich ist, durch wirksame Aufklärung die Gesellschaft über die möglichen Gefahren von Sekten aufzuklären? Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich noch in der Schule war, und die Problematik von gefährlichen Sekten angesprochen wurde. Dieser positive Effekt der Aufklärung ist bei mir bis heute hängengeblieben. Meiner Meinung nach haben solche Präventivmassnahmen einen durchaus postiveren Effekt als die Verschärfung von Bestimmungen über Religionsgemeinschaften. Da ich ja auch der Ansicht bin, dass die momentane Rechtslage bezüglich der Kirchen und Glaubensgemeinschaften eine ausgewogene Lösung darstellt.

Ein gutes Beispiel für Prävention, war doch die kritische Auseinandersetzung der Medien und der Politik mit der Scientologiesekte in den 90ern. Ich gehe davon aus, dass eine solche Vorgehensweise zigmal wirkungsvoller ist, als Verbotsnormen oder Novellierungen der Religionsfreiheit .

> Nun sind diese extrem negativen Beispiele aber ein Abbild der Realität in Sekten und Kulten und so müssen sie genannt werde. Genauso können Sektenanhänger doch auch die extrem positiven Auswirkungen ihres Lebensstiles schildern. So trägt jeder zur Debatte bei.
Deshalb ist es ja auch so wichtig, dass sich nicht nur Betroffene aus beiden Extremlagern mit dieser Thematik auseinandersetzen.

> Ich kann hier nirgends einen schleichenden Prozess zu Entmündigung entdecken, das müsstest Du schon ausführlicher erklären
In dem Moment, in dem ich neue Vorschriften aufstelle, greife ich in die Freiheit jedes Einzelnen ein. Eine Vorschrift zur Einschränkung der Religionsfreiheit wird erstellt, weil der Gesetzgeber meint, das Individuum sei nicht selbstständig in der Lage sich vor gewissen Sekten schützen zu können. Ein schärferes Gesetz in diesem Bereich geht davon aus, dass Individuum sei nicht mehr in der Lage eigenständige Entscheidungen bezüglich seiner Glaubensentfaltung zu treffen. Es soll folglich über die Köpfe der Individuen hinweg, mit der Hilfskonstruktion eines Gesetzes, entschieden werden. Daraus kann man nur eine Schlussfolgerung ziehen. Die Gesellschaft hat es verlernt selbständig zu denken und zu reflektieren. Und deshalb versucht man ihr ständig den Weg über das Recht aufzudrängen. Ein besserer Weg wäre doch die Ächtung vermeintlich gefährlicher Sekten mit Hilfe von Sitte und Moral.

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