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Seite erstellt am 25.4.24 um 19:53 Uhr
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Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 13. November 2003, um 20:28 Uhr
Betrifft: Vorurteile?

>Trotzdem bin ich der Meinung dass die überwiegende Anzahl von Sektenangehörigen mit ihren Mitgliedschaften in den entsprechenden Glaubensgemeinschaften keine Probleme haben.

Darf man wissen worauf sich diese Meinung gründet? Auf oberflächliche Beurteilung des äußeren Scheins? Oder auf intensive Beschäftigung mit Mitgliedern und Ex-Mitgliedern von Sekten? Meine persönliche Meinung: Und wenn es nur einer wäre, der Probleme hätte, wäre es einer zu viel und würde die Aufklärung rechtfertigen. Doch leider sind es weitaus mehr, die leiden und auf das Geschäft mit der Sehnsucht hereinfallen und dafür oft einen viel zu hohen Preis bezahlen müssen.

>Sektenkritiker behaupten immer, die Angehörigen von Sekten seien gar nicht aus freien Stücken den Sekten beigetreten. Dem muss ich aber widersprechen, da die Sektenkritiker in der Regel von ihrem subjektiven Empfinden und ihrer eigenen traumatisierten Sektenerfahrung  ausgehen.

Und auch hier: Woher stammt diese Sichtweise? Ich wundere mich jetzt ein wenig über deine so plötzlich unsachliche Argumentation. Noch nie davon gehört, dass es auch Sektenkritiker gibt, die niemals Mitglied einer Sekte waren? Oder die, so wie ich, persönlich niemals traumatische Erfahrungen mit Sekten hatten? Dann gibt es auch noch diejenigen, die sich aufgrund ihrer Berufe im Sozialwesen, oder im Wirkungskreis der Psychologie oder Theologie für ein privates Engagement in dieser Richtung entscheiden, oder solche, die Angehörige an Sekten verloren haben. Ebenso staatliche oder staatlich geförderte Einrichtungen, Aufklärung an öffentlichen Schulen, etc.

Doch um auf die von dir angesprochenen ehemaligen Mitglieder von Sekten zurück zu kommen: Gibt es bessere Experten als solche, die das was sie kritisieren selbst erlebt haben? Selbstverständlich könntest du jetzt mit subjektiver Wahrnehmungsweise argumentieren, aber wenn mehrheitlich Ex-Mitglieder Ähnliches und sogar Gleiches erleben, kann man nicht mehr vom subjektiven Empfinden eines Einzelnen sprechen. Das ist ein Resultat, das man zumindest im Sinne der Menschenrechte nicht mehr vernachlässigen kann und deshalb ernst nehmen muss.

>Denn Sektenkritiker versuchen doch auch nur Menschen für Ihre eigenen Interssen zu mißbrauchen und zu manipulieren, damit sie die Glaubensgemeinschaften, die ihnen ein Dorn im Auge sind, schwächen zu können.

Dem möchte ich jetzt heftig widersprechen!  Seriöse Sektenkritik bietet ausschließlich gut recherchierte Informationen an und zwingt Niemanden diese anzunehmen oder sich nach ihnen zu orientieren. Ganz im Gegenteil: Es wird jeder Interessierte dazu aufgefordert selbst zu recherchieren und sich somit sein eigenes Bild zu machen. Sektenkritik will nicht manipulieren, sondern Gedankenanstöße liefern, beraten, aufklären und vorhandene Fakten aufzeigen. Jemanden von der Gefährlichkeit einer Sekte zu überzeugen gelingt nicht durch schöne oder flammende Worte, sondern ausschließlich durch Anregung zur Selbsterkenntnis.

Das, im Gegensatz zur Sekte, die nicht nur von Anfang an mit dem Ziel neue "Kunden" zu gewinnen, manipulativ vorgeht und ausschließlich die Sinne des potenziellen Opfers anspricht, (da vor allem die audio-visuellen Sinne, also etwas vorgaukelt und blendet) sondern auch noch mehr oder weniger für psychischen Druck sorgt, falls sich jemand nicht zu einer Mitgliedschaft entscheiden kann, oder seine Entscheidung später rückgängig machen will. Psychischer Druck, der durch direkte oder indirekte Drohungen erfolgt, dass ein Verlassen der Sekte katastrophale Folgen für das Seelenheil des Opfers und seine Familie haben wird, bis hin zur Verdammung. Solche Praktiken sind eigentlich als kriminell zu bezeichnen.

>Und gerade dieser Punkt spricht nicht gerade von Objektivität in der Debatte.

Das sehe ich auch so. Besonders wenn dieser von dir oben angeführte Punkt ein rein subjektives Vorurteil darstellt. Oder gibt es Beweise für diese deine Sichtweise? Dann bitte ich sie auf den Tisch zu legen, damit es wieder objektiver zugeht. Normalerweise gründet man eine Meinung auf Beobachtung, Nachforschung und Abwägen von Fakten, soweit vorhanden. Wenn man schon so klare Behauptungen bringt, sollte man die deshalb doch zumindest begründen können.

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