Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 71 von 101
zum Thema Intoleranz ist Faschismus / zu reinhold !
Seite erstellt am 26.4.24 um 3:04 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Samstag, den 23. März 2002, um 14:23 Uhr
Betrifft: "heilige" Schriften

Elvira schrieb:

>Ich habe mir überlegt, dass Deine abwehrende Einstellung speziell zum Christentum vielleicht daher rührt, dass Du eine Menge gelesen hast (vielleicht zuviel Deschner?)

Was hast du gegen Karlheinz Deschner? Kann man von ihm zu viel lesen? Ich finde es gut wenn jemand bezüglich des Christentums aufklärend wirkt. Gerade in unseren Breitengraden (unter Christen) neigt man sehr schnell dazu, zwar alle nichtchristlichen Religionen zu kritisieren, aber die "eigene" gerne auszusparen. Einfach, weil man nicht den nötigen Abstand besitzt.

>Ich kenne eine Menge Leute die dem "Rad in die Speichen fallen", die ihre jeweilige Kirche nicht nur verbal kritisieren und die nicht nur caritativ tätig sind und der von Dir so sehr abgelehnten Auserwähltheitgedanken mit ihrem ganzen Leben entgegenwirken.

Das sind rein individuelle Taten, die nichts mit den Ursprüngen zu tun haben. Man kann die Geschichte von 2000 Jahren Christentum nicht einfach mit ein paar humanitären Taten der letzten Jahrzehnte wegwischen oder vertuschen.

>Wahrscheinlich sind Deine einzigen Erfahrungen mit Kirche, HLT Erfahrungen und dann fährt man schlecht, denn man kann aus dieser Sicht,schlecht das Christentum beurteilen. Hauptsächlich deswegen nicht, weil der Mormonismus keine christliche Religion ist.

Stimmt, streng gesehen ist der Mormonismus keine christliche Religion. Aber er tritt wunderschön in die Fußstapfen der christlichen Geschichte durch die Jahrtausende.

Es geht nicht darum, dass heutzutage das allgemeine Christentum in vielen Bereichen "menschlicher" und damit annehmbarer erscheint als z.B. der Islam. Es geht um die Basis in der - immer noch unantastbaren - Bibel, die menschenverachtenden Auswüchsen Tür und Tor öffnet! Was an all den neuzeitlichen christlichen Sekten sehr gut zu erkennen ist. Ein sehr gutes Beispeil dafür ist auch der Mormonismus, der als christliche Religion verkauft wird und - rein oberflächlich betrachtet - auch als solche erscheint.

Menschenverachtende Tendenzen, wie Diskriminierung von Frauen, Verfolgung Andersgläubiger oder zumindest deren Verachtung, Aufforderung zum absoluten Gehorsam mit gleichzeitiger Androhung von Strafmaßnahmen bei Nichteinhaltung, das Fordern von Aufopferung mit der Erklärung, dass erst das Leben nach dem Tod wirklich zählt, das alles und noch viel mehr, bietet die Bibel, je nachdem, wie man sie auslegt. Und das ist der Samen, auf dem Elend, Leid und Ungerechtigkeit wächst!

Daran ändern auch neuzeitliche Toleranzbemühungen der alteingesessen Kirchen nichts! Selbstverständlich kann jeder sich genau das aus der Bibel herauspicken, was ihm genehm ist. Andererseits kann aber auch jeder eine Begründung und Entschuldigung für menschenverachtende Organisationen in der Bibel, im Christentum finden!

Selbstverständlich ist das nie so offensichtlich, wie bei einigen nichtchristlichen Religionen, zu erkennen. Vielleicht auch nur, weil wir uns daran gewöhnt haben und mittendrin stecken und deshalb zu einer objektiven Analyse unfähig sind, aber sie sind vorhanden! Und darüber sollten wir mit "Schönreden" und Hinweisen auf so manche "moderne christliche Sicht" und Tat nicht hinwegtäuschen. Nicht, solange die Bibel als Wort Gottes angesehen wird. Nicht, solange man sich deshalb bei allem was man tut auf Gott berufen kann. Anscheinend hast du den Mormonismus und auch andere sogenannte christliche Sekten nicht wirklich durchschaut.


zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da es sich um einen Legacy-Beitrag handelt

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de