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Beitrag 98 von 101
zum Thema Intoleranz ist Faschismus / zu reinhold !
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Verfasser: Elvira
Datum: Dienstag, den 26. März 2002, um 21:43 Uhr
Betrifft: Antworten

Hallo Thomas,
nun will ich noch heute versuchen Deine Fragen zu beantworten.

Das was sich in der CH Christengemeinden nennt, gibt es hier auch. Die meine ich aber nicht. Sie sind extrem fundamentalistisch und da fühle ich mich nicht wohl. Warum kannst Du Dir ja wohl inzwischen auch denken.

Basisgemeinden sind hierzulande und anderswo in den 80er Jahren entstanden, mit dem Ziel für "Frieden- Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" zu arbeiten. Inzwischen scheinen diese Probleme wieder viel weniger Menschen anzusprechen und die Basisgemeindenanzahl ist wieder rückläufig. Die Gemeinde in der ich (bedingt durch den Wohnort ) jetzt bin, ist auch nicht auf dieser Grundlage entstanden, aber ich kann das dort leben.

> Raeumt sie aber auch ein, dass Christus nicht der einzige Erloesungsweg fuer alle Menschen auf Erden ist? Diese Toleranzfrage ist fuer mich ebenso wirchtig. Wenn in dieser Basisgemeinde also z.B. gedacht wird, dass das Re-Inkarnationserloesungsprinzip, so wie es die Vedas den Hindus lehren, absolut gleichwertig ist, dann nur ist es fuer mich akzeptabel. <

Ja soweit ich die Publikationen verstehe, gilt Christus nicht als einziger Erlösungsweg. Aber die Menschen in der Gemeinde denken unterschiedlich.
Über das Inkarnationsprinzip der Vedas weiß ich zu wenig, um dazu was sagen zu können.

>Ich lehne es aber ebenso ab, wenn ein Glaubenssystem die Behauptung in Anspruch nimmt, fuer die ganze Welt nur den einen Erloesungsweg zu kennen...<

Ich denke das tun fast alle Religionen mehr oder weniger. Darum missionieren sie ja. Von so was fühle ich mich nicht angegriffen. Für mich fängt es bereits eine Stufe tiefer an: Brauchen Menschen überhaupt eine Erlösung?
Christus als Erlöser ist entstanden auf der Basis der Jüdischen Sühnopferlehre. Jesus war nun mal Juden und seine ersten Interpreten waren es auch.
Ich gehe davon aus, dass Gott den Menschen mit all seinen Fähigkeiten geschaffen hat, auch mit einem Verstand. Gott hat den Menschen erschaffen und er ist gewollt und geliebt von ihm. Gott hat den Menschen ins Dasein gerufen, der Mensch ist also für seine Existenz nicht verantwortlich zu machen. Warum sollte er dann seinen einzigen Sohn als Sühnopfer hingeben, um diese von ihm gemachten Menschen von einer Schuld zu befreien, die sie nicht selbst verursacht haben? Da macht mein von Gott gegebener Verstand halt nicht mit.(Und nicht nur meiner!)
(Persönliche Schuld ist dabei nochmal ein exta Thema.)

>Du schreibst zwar, dass Du selbst nicht an Christus-Erloeser glaubst. Wie sehen es aber andere in "Deiner" Basisgemeinde?<

Habe ich oben schon beantwortet. Es gibt unterschiedliche Meinungen, aber wir kommen dennoch miteinander klar. Es ist eine Herausforderung.

>Du nennst Dich Christin glaubst aber nicht an ihn als Erloeser. Wie definieren Menschen wie Du das Christsein? Unterscheidet es sich ueberhaupt in dem was man als Humanist bezeichnet?<

Ich nenne mich Christ, weil ich mein Leben nach dem ausrichte, was Jesus Christus gelebt hat. Gott ist die Liebe und Jesus Christus ist für mich der, der diese Liebe perfekt leben konnte und das macht ihn zum Gottessohn und zum Erlöser. Überall dort, wo diese Liebe gelebt wird, bricht für mich das Himmelreich (nur eine anderes Wort für Gottes Reich )an und zwar hier und jetzt und nicht erst in einer fernen Zukunft. Vielleicht gibt es eine Zukunft in der das Reich Gottes nicht nur so bruchstückhaft und punktuell, sondern allumfassend da sein wird.
Ja die Fundis haben mir auch schon gesagt, dass ich kein Christ sei sondern nur ein Humanist. Aber Humanisten leben aus sich selbst ihre Ideale (was jetzt in keiner Weise eine Abwertung sein soll). Was einen Humanisten noch von Jesus Christus unterscheidet, ist wohl, dass ein Humanist nicht unbedingt für seine Ideale sterben würde. Jesus ist für seine Ideale eines menschenwürdigen Lebens gestorben und hat damit auf alle Macht verzichtet. Ich lebe nicht nur aus mir, sondern schon ganz im Hinblick auf Gott. Und das was ich jetzt sage ist sehr schwer auszudrücken: Für mich ist Gott eine spürbare Realität und ich fühle wenn mir seine Liebe zufließt. Mehr dazu zu sagen, ist mir in dieser Form, einfach zu persönlich.
Mir fallen jetzt noch hunderte von Themen ein, die alle damit zusammen hängen. Aber das wäre nur etwas für viele Gespräche.
Ich wünsche mir nur, dass es Dir eine Idee davon gibt, dass Christsein soviel mehr bedeutet, als Du es bisher kennengelernt hast.( Und geh jetzt nicht gleich auf die Palme, ich will Dich nicht bekehren, ich möchte nur verstanden werden .)

Grüßle,
Elvira

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