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zum Thema Intoleranz ist Faschismus / zu reinhold !
Seite erstellt am 29.3.24 um 12:34 Uhr
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Verfasser: Thomas
Datum: Mittwoch, den 27. März 2002, um 15:34 Uhr
Betrifft: Re-Antworten

Hallo Elvira,

> Basisgemeinden sind hierzulande und anderswo in den 80er Jahren entstanden, mit dem Ziel für "Frieden- Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" zu arbeiten. <

Die Bezeichnung Basis finde ich etwas ungluecklich gewaehlt. Es assoziiert in mir das Fundamentale, eben die Basis von Etwas und da koennte man leicht auf den Gedanken kommen, es haette etwas mit Fundamentalismus zu tun.

> Inzwischen scheinen diese Probleme wieder viel weniger Menschen anzusprechen und die Basisgemeindenanzahl ist wieder rückläufig.<

Ist eben auch etwas zeitgeisttypisch, nehme ich mal an.

>Für mich fängt es bereits eine Stufe tiefer an: Brauchen Menschen überhaupt eine Erlösung?<

Das ist ganz einfach eine Glaubenssache. Ein Hindu der ein Zeugnis davon hat, dass das Leben nur die Folge seines Karma ist, sucht die (Selbst-)Erloesung darin, das Karma durch den entsprechenden Lebenswandel so weit abzubauen, dass er die Anzahl der im Prinzip unerwuenschten Wiedergeburten reduzieren kann um eins zu werden mit dem hoechsten Brahman, - um ein Beispiel aus einer andern Glaubenswelt in die Diskussion zu bringen.

> Christus als Erlöser ist entstanden auf der Basis der Jüdischen Sühnopferlehre. Jesus war nun mal Juden und seine ersten Interpreten waren es auch.<

Naja und aus der Sicht roemischer Geschichtsschreiber waren die Ur-Christen eine roemische Sekte. Es ist eben alles relativ...

> Ich gehe davon aus, dass Gott den Menschen mit all seinen Fähigkeiten geschaffen hat, auch mit einem Verstand. Gott hat den Menschen erschaffen und er ist gewollt und geliebt von ihm. Gott hat den Menschen ins Dasein gerufen, der Mensch ist also für seine Existenz nicht verantwortlich zu machen. Warum sollte er dann seinen einzigen Sohn als Sühnopfer hingeben, um diese von ihm gemachten Menschen von einer Schuld zu befreien, die sie nicht selbst verursacht haben? Da macht mein von Gott gegebener Verstand halt nicht mit.(Und nicht nur meiner!)<

Das was Du hier sagst, ist einerseits auch ein massiver theologischer Widerspruch. Ich bin mit Dir einig und dazu kommt, ein Gott fuer den das Toeten zur Erloesung von Etwas bedingt ist, hat den Status Gott nicht verdient!

>Ich nenne mich Christ, weil ich mein Leben nach dem ausrichte, was Jesus Christus gelebt hat. Gott ist die Liebe und Jesus Christus ist für mich der, der diese Liebe perfekt leben konnte und das macht ihn zum Gottessohn und zum Erlöser.<

Wenn Du das als reiner Glaube hinstellst, akzeptiere ich es ohne Wenn und Aber.

> Überall dort, wo diese Liebe gelebt wird, bricht für mich das Himmelreich (nur eine anderes Wort für Gottes Reich )an und zwar hier und jetzt und nicht erst in einer fernen Zukunft. Vielleicht gibt es eine Zukunft in der das Reich Gottes nicht nur so bruchstückhaft und punktuell, sondern allumfassend da sein wird.<

Ketzerische Frage, wenn erlaubt, hast Du gar nie Zweifel von dem was Du glaubst?

>Ja die Fundis haben mir auch schon gesagt, dass ich kein Christ sei sondern nur ein Humanist. Aber Humanisten leben aus sich selbst ihre Ideale (was jetzt in keiner Weise eine Abwertung sein soll). Was einen Humanisten noch von Jesus Christus unterscheidet, ist wohl, dass ein Humanist nicht unbedingt für seine Ideale sterben würde.<

Darauf hat Dir James bereits geantwortet.

> Jesus ist für seine Ideale eines menschenwürdigen Lebens gestorben und hat damit auf alle Macht verzichtet.<

Wenn man es so glauben will, ja. Fuer mich ist der Tod dieses Menschen eine politische Angelegenheit. Aber lassen wir das jetzt...

> Ich lebe nicht nur aus mir, sondern schon ganz im Hinblick auf Gott. Und das was ich jetzt sage ist sehr schwer auszudrücken: Für mich ist Gott eine spürbare Realität und ich fühle wenn mir seine Liebe zufließt. Mehr dazu zu sagen, ist mir in dieser Form, einfach zu persönlich.<

Und ich sage dazu nur soviel. Ich akzeptiere dies als Deinen persoenlichen Glauben. Nachvollziehen kann ich es nicht. Mein Weltbild ist naturwissenschaftlich gepraegt, wobei ich mir allerdings seiner Unvollkommenheit voll bewusst bin!

>Ich wünsche mir nur, dass es Dir eine Idee davon gibt, dass Christsein soviel mehr bedeutet, als Du es bisher kennengelernt hast.( Und geh jetzt nicht gleich auf die Palme, ich will Dich nicht bekehren, ich möchte nur verstanden werden .)<

Elvira, ich habe Dein Statement 3 mal durchgelesen, bevor ich hier antworte. Ich habe es mir nicht leicht gemacht. Ich versuche mich so zu verhalten, dass ich deine religioesen Gefuehle moeglichst nicht verletzen und ich erlaubte mir aber trotzdem ein wenig kritische Bemerkungen anzubringen.

Ich verstehe Dich jetzt etwas besser, wenn Du auf meine Postings immer wieder mal beleidigt wirst. So mache ich Dir eben doch den Vorschlag, wenn Du aus dem Titel ahnst, dass der Inhalt Dich beleidigen koennte, dann ignoriere ihn doch einfach. Und noch etwas - was ich schon oft sagte - meine Attacken sind nie persoenlich an Glaeubige gerichtet, wohl aber an Glaubenssysteme und natuerlich auch an Glaubensinhalte.

Hierzu ein weiteres Beispiel: Ein Gott (der Juden) der aus Eifersucht, weil er nicht ausreichend angebetet wird, die Menschhheit in einer Sintflut ersaeuft, gehoert auf die Anklagebank. Aber ich denke, dass Du damit einverstanden bist. Diesen Gott gibt es ja fuer Dich nicht.

Gruss
      Thomas

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