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Verfasser: jimmek0815
Datum: Donnerstag, den 22. März 2007, um 16:53 Uhr
Betrifft: Moment mal!

Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, daran kann ich beim besten Willen nichts amres finden.

Versteh ich nicht. Ich hoffe mal, das war ironisch gemeint.

Verzeih, wenn ich mich andernfalls auf den Schlipps getreten fühle, aber solche Aussagen hätte ich wirklich nicht von einer Exmormonen Seite erwartet, ich dachte, hier würde ich endlich mal auf Gleichgesinnte stoßen. Gebrannte Kinder eben...

Atheisten sind arme Menschen, weil sie sich nicht unterordnen wollen? Versteh mich bitte nicht falsch, aber bist du eigentlich ausgetreten?

Ich dachte seit meinem Ausstieg, Christen sind arme Menschen, weil sie sich nicht damit abfinden können, dass alles vergänglich ist, und dass der Tod einfach zum Leben dazu gehört. Sie klammen sich an Gesetze und Heilsversprechen, weil sie Angst vor dem Tod haben. Mit eben dieser Angst arbeiten ja auch die Missionare und die ganze Lehre der Mormonen zielt auf diese weit verbreitete Angst vor dem Tod ab.

Ich für meinen Teil bin nach 25 Jahren, da man mir versicherte Besitzer der einzigen Wahrheit zu sein, restlos von jeder Art Glauben geheilt. Ich sehe keinen Sinn darin, die Wahrheit in der Bibel oder sonst wo zu suchen, wenn ich 25 Jahre brauchte, um eine Lüge zu entlarven. Das Leben ist einfach zu kurz, um ständig nach dem einzig richtigen Weg zu suchen. Den gibt es einfach nicht.

Ich würde mich nicht gerade als Atteisten bezeichnen, aber an die Bibel glauben, kopfschüttel!  Wir haben doch das "Glück" an einer neuzeitlichen Kirche zu sehen, wie Religionen entstehen, wenn das Buch Mormon eine Erfindung ist, und daran sollte eigentlich nach einem Ausstieg nicht mehr gezweifelt werden, was sagt dir dann, dass die Bibel nicht auch Ausgeburt eines oder mehrer Hirngespinster ist? Oder Machenschaft einiger Machtgieriger, aber charismatischer Herrscher/Rebellen/Prediger? Wie kann irgendjemand noch an Offenbarungen glauben, nach allem, was man heute, als frei denkender Mensch über das Buch Mormon und die Köstliche Perle weiß!

Irgendwie sträubt sich alles in mir dagegen, mich auf eine Debatte einzulassen, die sich auf orgendeine Heilige Schrift als Grundlage stützt. Das wäre so, als würde ich den Mormonen Recht geben, wenn sie sagen: Joseph Smith konnte noch richtig mit Gott reden, aber der Grant, der konnte wohl nicht so gut unterscheiden, was von ihm selbst und was von Gott kam.

Bibelforscher haben doch längst herausgefunden, wie dieses Buch entstand, und das daran nichts, aber auch gar nichts göttliches ist. Teilweise sind es Gute Nacht geschichten, teilweise Parabeln und Fabeln, ein Konstrukt, womit man versuchte, sich die Welt zu erklären, Feindbilder zu erschaffen, und ein Volk zusammen zu schweißen, das drauf und dran war, in der Gefangenschaft zerstreut zu werden.

Glaubt Ihr immer noch an die Bibel???
Wieso???

Kommt Ihr euch nicht vor, als würdet Ihr euch selbst belügen? Bitte, die jenigen von euch, die an die Bibel glauben, fühlt euch nicht angegriffen, ich will versuchen, euch zu verstehen, weil es mir eben gaaanz anders geht.
Ich habe anfangs immer wieder versucht, mir einen eigenen glauben zu schaffen, weiter an Gott zu glauben, aber immer wieder kam ich an einen Punkt, wo mir das Unterbewusstsein einflüsterte: und wenn das auch nicht stimmt? Woher willst du wissen, dass das jetzt wahr ist?

und dann kam ich irgendwann zu dem Punkt, wo ich mir sagte: was solls. dann eben nicht.
denn während ich nach "der Wahrheit" suche, nach dem, was Gott von mir verlangt, werden meine Kinder groß, werde ich älter, verändert sich die Welt, die Zeit vergeht und keine Stunde kehrt zurück.

Und "bei Gott!", http://forum.mormonentum.de/smile3.gif ich will nicht irgendwann auf dem Totenbett feststellen, dass ich das einzige Geschenk des Universums an mich, die einzige Gelegenheit, die mir zuteil wurde, zu fühlen, zu schmecken, zu sehen, zu leben an ein Wesen verschwendet habe, das womöglich gar nicht existiert.

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