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der Beitrag:
Verfasser: Chrischi
Datum: Montag, den 26. März 2007, um 19:39 Uhr
Betrifft: Naja, also ...

Erst einmal: Es gibt ständig Prediger, die traurigerweise so einfach wie möglich begründen und Feiertage mit dem Kommentar zurückweisen: „Sie stehen nicht in der Bibel.“ Gemeint ist aber: Ihr schon Jahrtausende alter Hintergrund ist nicht in Übereinstimmung mit der biblischen Weltanschauung.

Unter Zuhilfenahme von „Unterredungen anhand der Schriften“ konnte ich folgende Informationen hinsichtlich Weihnachten sowie Ostern und deren Bräuchen ausfindig machen:

Weihnachten:

In dem Buch Der goldene Zweig wird gesagt: „Die Evangelien sagen nichts über den Tag der Geburt Christi, und die Urkirche hat ihn deshalb auch nicht gefeiert“ (James G. Frazer, 1968, S. 522).

Lukas 2:8-11 zeigt, dass die Hirten zur Zeit der Geburt Jesu nachts auf den Feldern waren. In dem Buch Er kam in sein Eigentum heißt es: „Die Herden … verbrachten den Winter in Schafställen, und diese Einzelheit genügt, um zu beweisen, dass unser vertrautes Weihnachtsdatum im Winter kaum richtig sein kann, denn das Evangelium sagt uns, dass die Hirten auf dem Felde waren“ (Henri Daniel-Rops, Stuttgart 1963, S. 226).

In Meyers Konversations-Lexikon wird erklärt: „Ursprünglich das heidnische Mittwinterfest (Julfest) …, welches … zu Ehren der Wiedergeburt der Sonne gefeiert wurde … Warum man … gerade den 25. Dec. dazu gewählt hat, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Nach einigen geschah es, weil dieser Tag im Altertum als Tag der Sonnenwende angesehen wurde und daher bei den Römern Dies natalis invicti, Geburtstag der Unbesiegten (Sonne), hieß, eine Bezeichnung, die sich leicht auf Christus, das Licht der Welt, beziehen ließ“ (3. Aufl., Bd. 15, 1878).

Die Encyclopedia Americana erläutert: „Die römischen Saturnalien (ein Fest, das Saturn, dem Gott des Ackerbaus, gewidmet war und mit dem man die wiedererlangte Kraft der Sonne feierte) fanden ebenfalls zu dieser Zeit statt, und einige Weihnachtsbräuche wurzeln, wie man annimmt, in diesem alten heidnischen Fest“ (1977, Bd. 6, S. 666).

In dem Werk New Catholic Encyclopedia wird zugegeben: „Das Datum der Geburt Christi ist unbekannt. In den Evangelien wird weder der Tag noch der Monat genannt … Nach der Hypothese, die H. Usener aufstellte … und die die meisten Gelehrten heute anerkennen, legte man die Geburt Christi auf den Tag der Wintersonnenwende fest (25. Dezember nach dem Julianischen Kalender, 6. Januar nach dem ägyptischen Kalender), weil die Mithraverehrer an dem Tag, an dem die Sonne den südlichen Wendekreis passiert und nach Norden zurückzukehren beginnt, das Fest Dies natalis solis invicti (Geburtstag der unbesiegbaren Sonne) feierten. Am 25. Dezember 274 ließ Aurelian den Sonnengott als ‚Herrn des Reiches‘ ausrufen und weihte ihm auf dem Marsfeld einen Tempel. Das Weihnachtsfest kam zu einer Zeit auf, als der Sonnenkult in Rom besonders eifrig betrieben wurde“ (1967, Bd. III, S. 656).

Ostern:

In der Encyclopædia Britannica wird erklärt: „Im Neuen Testament und in den Schriften der apostolischen Väter deutet nichts auf die Beobachtung des Osterfestes hin. Der Gedanke, dass gewisse Zeiten besonders heilig seien, war den ersten Christen fremd“ (1910, Bd. VIII, S. 828).

Die Catholic Encyclopedia sagt: „Eine große Anzahl heidnischer Bräuche, durch die die Wiederkehr des Frühlings gefeiert wurde, gingen auf das Osterfest über. Das Ei ist das Symbol des keimenden Lebens im Vorfrühling. … Der Hase ist ein heidnisches Symbol und ist schon immer ein Sinnbild der Fruchtbarkeit gewesen“ (1913, Bd. V, S. 227).

In dem Buch The Two Babylons von Alexander Hislop heißt es: „Was bedeutet der Ausdruck Ostern überhaupt? Er ist kein christlicher Name. Man erkennt seinen chaldäischen Ursprung auf den ersten Blick. Ostern ist nichts anderes als Astarte, einer der Titel der Beltis, der Himmelskönigin, deren Name …, den Layard auf assyrischen Denkmälern fand, … Ischtar [ist]. … Das ist die Geschichte des Osterfestes. Das allgemeine Brauchtum, das heute mit diesem Fest verbunden ist, bestätigt dessen babylonischen Ursprung zur Genüge. Die warmen Kreuzsemmeln am Karfreitag und die gefärbten Eier am Pascha oder Ostersonntag waren bei den chaldäischen Riten genauso zu finden wie heute“ (New York 1943, S. 103, 107, 108; vergleiche Jeremia 7:18).

Dass Jehovas Zeugen keine sozialen Einrichtungen haben oder entsprechende Projekte nicht unterstützen, ist nicht wahr. Es wird vonseiten der Wachtturm Bibel- und Traktatgesellschaft lediglich nicht explizit darauf hingewiesen. So kann uns niemand mit „Prahlhans“ beschuldigen. Wieso sollte man sich auch in den Vordergrund stellen, während man Menschen christliche Nächstenliebe erweist? Überall in Erdbebebgebieten, Slums, Elendsvierteln, auf Krebs- und Aidsstationen in Krankenhäusern international sind Jehovas Zeugen tätig und leisten soziale Dienste. Die Wachtturm-Gesellschaft lässt Geld zufließen und unterhält nebenbei selbst eingerichtete Altenheime. Wenn es um die Versorgung von Menschen geht, die keine ZJ sind, werden Spenden abgeliefert. Aber es werden darüber keine Listen geführt – es geht niemand etwas an.

P.S.: Als die die Flugzeuge in das World Trade Centre stürzten, waren Jehovas Zeugen vor der Feuerwehr dort, um Menschen zu retten, medizinisch zu versorgen und Seelsorge zu leisten. Auch als der Tsunami über Indonesiens Küste hinwegfegte, waren Jehovas Zeugen die ersten Helfer vor Ort. Man kann nicht sagen bzw. unterstellen, dass J.Z. sich nicht für das Wohl ihrer Mitmenschen interessieren.

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