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Verfasser: Renate
Datum: Montag, den 26. März 2007, um 21:25 Uhr
Betrifft: ZJs fahren oft zweigleisig, wie alle Sekten

> Warumlegen die Zeugen Jehovas viel mehr wert auf die Verbreitung dieses Wissens als auf tätige Nächstenliebe. Typisch für eine gnostische Sekte: Die Zeugen Jehovas engagieren sich nicht gegen den Hunger in der Welt, bauen keine Altenheime, Hospize oder Waisenhäuser, keine Katastrophenhilfe, keine Armenspeisung... und so weiter. Warum macht ihr das? Sind euch die Menschen so egal? Zählt nur die Quote? Oder ist die Zeit ja so kurz das sich das ja nicht auszahlt?

Dazu passt Folgendes, das ich bei einer Diskussion mit meinem Bruder erfahren habe. Wir sprachen über Katastrophenhilfe und er erklärte mir, dass er in so einem Fall an allen Verletzten und um Hilfe Bittenden vorbeilaufen würde um zu seinen "Brüdern" zu kommen, denen er zu helfen vorrrangig verpflichtet ist. Die ZJ-Brüder kommen auf alle Fälle auch vor den eigenen Blutsverwandten, die keine ZJs sind. Hilfe, in welcher Form auch immer, findet nur unter ihresgleichen statt. Wenn dann noch etwas übrig bleibt, dann bekommen eventuell auch die Nicht-ZJs etwas ab.

> Eine Mutter Teresa wäre hochkant bei den Zeugen Jehovas rausgeflogen. Alles Geld, jeder Einsatz und jede freie Minute fließt in den Druck, die Verbreitung und Verteilung von Informationsbroschüren. Wissen erlöst, sonst nichts ( Denke da an den Jungen der gratis im Bethel arbeiten "durfte")

Stimmt, und das (bis vor kurzem jedenfalls - wie es jetzt ist, weiß ich nicht) ohne Sozialversicherung. Wenn da jemand krank wird, dann wird er entlassen, das ohne Arbeit, ohne Krankenversicherung und meist ohne Wohnung, denn viele geben die auf für die ein, zwei Jahre, die sie im Bethel arbeiten. Ob das mittlerweile geändert worden ist, weiß ich nicht. So etwas nennt man bei den ZJs Vollzeitmission, das ist eine besondere Ehre und Verpflichtung, der man da nachkommt.

> Da die Wiederkunft Christi unmittelbar bevorsteht, macht es keinen Sinn, langfristige Hilfe in soziale und caritative Arbeit zu investieren. Jetzt, kurz vor der Ankunft des Herrn und dem Ende der Welt, gilt nur noch eine Parole: "Erkennt!" oder besser gesagt "Erwachet"

Und dafür wird alles investiert. Keine Ausbildung, keine Kinder, denn das Ende ist nahe und Predigtdienst ist wichtiger.

> Und der Junge war blitzgescheit, hätte locker studieren können, aber Mutter meinte er braucht nichts lernen den es sei Gottes Wille das er Predigen geht. Aber alle Jugentlichen sind mit ihren Eltern predigen gegangen. 

Stimmt, und viele der Aussteiger haben im Nachheinein erzählt, wie sehr sie sich manchmal geschämt haben, wenn sie die Leute von Tür zu Tür belästigen mussten. Kinder empfinden das eben noch etwas anders, als Erwachsene, für sie wird so etwas oft zum Trauma.

Meine Nichte hatte immer davon geträumt Meeresbiologin zu werden, aber sie durfte nicht mal die Matura machen. Sie hat mit 19 geheiratet und dann gleich ein Kind bekommen. Ihr Mann hat auch keine Ausbildung und ist immer in Gefahr seine Arbeit zu verlieren, aber das ist nicht weiter schlimm, denn bei den ZJs muss niemand verhungern, wenn man nichts mehr zu essen hat, dann kommen die lieben Brüder, oder vielmehr die Schwestern, und bringen Essen. Und wenn man seine Wohnung verliert, dann darf man bei ihnen auch noch schlafen. Was für ein herrliches Leben, aber es dauert ja nicht mehr lange, dann kommt das Paradies auf Erden und jeder wird sein eigenes Häuschen besitzen und den Löwen neben den Lämmern im Garten liegen haben.

Ich könnte eine endlose Liste von Gruseligkeiten hier aufschreiben, nur ein paar Beispiele:

...als meine Nicht von der Schule kam und voller Eifer erzählte, was sie mit ihrer Freundin erlebt hatte: "Merke dir, du hast keine Freunde in der Schule, deine Freunde sind nur in der Gemeinde. In der Schule sind das Mitschüler, nicht mehr."

.... die Traktate der ZJs, die die Kinder regelmäßig den Lehrern überreichen mussten, obwohl ihnen das peinlich war.

... die Angst vor Harmagedon, der vielleicht gerade kommen könnte, wenn die Eltern nicht daheim  waren. Meine Nichte versteckte sich da auch noch als Zwölfjährige in ihrem Bett unter der Decke, bis die Eltern wieder da waren.

> Was mir noch in dieser "Studiumszeit" auffiel war das Rutherford war beseelt vom Hass gegen die etablierten Kirchen. Im Wachtturm vom 21.7.1939 schrieb er: "Satan der Teufel ist der Vater jeder Religion".  Die RKK wird ja als die Große Bezeichnet. Oder wie ich die Versammlungen besuchte sagten die Ältesten immer seid gescheit werdet nicht mehr schwanger! Den die Zeit wo ihr flüchten muß kommt bald und diese werden die ersten Opfer sein! Und wie auf Kommando sahen sich einige um zu einem Mitbruder der  Zwillinge bekommen hatte und diese auf seinem schoss lagen.

Stimmt ebenfalls.

> Die Begründung die ich bekam warum Weihnachten Ostern Heidnisch sein sollen,
bekam ich als Antwort weil es nicht in der Bibel steht!! AHA !!

Die zufällige Erwähnung der Hochzeit, bei der Jesus Wasser in Wein verwandelt hatte - was ja das eigentlich Thema dieser Geschichte war - wenn die nicht in der Bibel erwähnt worden wäre, wie vielleicht auch sehr viel mehr, was Jesus gemacht hat. Tja, dann dürften sie nicht mal Hochzeit feiern!

> Ich dummerle also alles was NICHT in der Bibel steht ist also heidnisch und des Teufels? Dann sind Autos heidnisch und Flugzeuge und auch die Druckerpressen der Zeugen (steht da auch nix von)? Das kanns ja nicht sein oder?

Nun, wenn die Zeugen etwas gut gebrauchen können, dann fahren sie gerne auch zweigleisig. Beispiel, die Politik. Man darf die Fahne nicht "anbeten", das bedeutet, kein Mitsingen der Bundeshymne, kein Aufstehen in Anwesenheit einer solchen Zeremonie, keine Teilnahme an Wahlen. Satan sitzt in der Politik. Aber das Sozialwesen ausnützen, wie Kindergeld, Arbeitslosenunterstützung, Steuerabschreibung, etc., beziehen, das geht in Ordnung. Im stillen Kämmerlein, sprich im Königreichsaal, kann man ja dann über den Staat herziehen. Aber trotzdem bemühen sie sich wie besessen um stattliche Anerkennung. Warum wohl? Steht doch eigentlich im Widerspruch zu ihrer Überzeugung.

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