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Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 23. November 2006, um 2:05 Uhr
Betrifft: Gottesbilder

Nehmen wir an, es gäbe einen Gott, ähnlich wie die Bibelgläubigen ihn sich vorstellen, dann könnte er nicht böse und ungerecht sein. Denn laut Bibel sind wir seine Kinder, die er erschaffen hat. Wenn es also ehrliche, gerechte und gute Menschen gibt, dann müsste auch Gott diese Eigenschaften besitzen, sonst hätte er sie nicht in seine Kinder pflanzen können, weil er diese Eigenschaften nicht kennen würde. Also kann Gott nicht so böse sein, wie er in der Bibel dargestellt wird.

Für die Menschen, die in der Zeit, die die Bibel beschreibt, gelebt haben, war auch ihr Gott nicht böse, denn für die war Mord, Totschlag, Kampf, Unterdrückung, etc., normaler Alltag. Ihr Gott war mächtig und sie fürchteten seine Macht, deshalb versuchten sie gehorsam zu sein. Schafften sie es nicht, dann nahmen sie die Strafe hin. So waren sie es gewohnt. Denn ihnen wäre niemals in den Sinn gekommen, dass ein liebender Gott so nicht handeln würde.

Heute, wo unsere moralischen und ethischen Werte andere sind als damals, erscheint der Gott der Bibel nun mal tatsächlich als egozentrischer Sadist und Massenmörder, daran ändert auch Schönreden nichts. Das ist und bleibt eine Tatsache, die sich aus der - zur Zeit gültigen - Moralvorstellung ergibt. Allein schon aus nur diesem einen Grund, kann für mich der Gott der Bibel nicht existent sein. Ich brauche also auch nicht mit ihm zu kämpfen, oder auf ihn zornig zu sein. Das wäre verschwendete Energie und Zeit.

Doch jeder kann sich natürlich nach seinen eigenen Vorstellungen einen Gott basteln. Das ist dann sein ganz persönlicher Gott. Deine Worte: "Denn mein Christus lebt im Jetzt und in mir." implizieren doch, dass auch du dir deinen persönlichen Christus (Gott) geschaffen hast, den du vielleicht in vielerlei Hinsicht an das NT anlehnst. Das ist völlig okay. Aber warum nervt es dich dann, wenn jemand den Gott der Bibel kritisiert oder angreift? Der hat doch wahrscheinlich mit deinem Gottesbild nicht viel gemeinsam. Das biblische Gottesbild ist seit fast 2000 Jahren Allgemeingut, also darf auch jeder etwas dazu sagen.;-)

> Auch hat Gott seinen Sohn nicht geopfert, sondern der Sohn ist Gott. Und der ist nicht aus Kreuz gesprungen, weil er das gut fand, sondern weil man ihn da ran genagelt hat. Das hat er deshalb getan, weil er nicht bereit war, seine Liebe zum Menschen zu relativieren. Stattdessen hat er diese Liebe bis in die letzte Konsequenz geführt. Und das wusste Gott im Vorwege, wusste aber auch, dass das notwendig war. Eine Konsequenz, die Dir und sicher auch mir in Fülle verschlossen bleibt.

Sorry, aber was du da behauptest ist auch nichts weiter als persönliche Auslegung, auch wenn du es wie einen Tatsachenbericht darstellst.

> Tatsächlich denke ich, dass Dein Stil diesem Forum nicht hilft. Im Gegenteil erreichst Du leider, dass sich Manche zurück ziehen und abgestossen fühlen.

So viel ich weiß, ist dies hier ein Diskussions-Forum, in dem primär über religiöse Inhalte diskutiert wird. Wenn ein gläubiger Christ sich dabei verletzt und abgestoßen fühlt, dann ist das sein persönliches Problem. Anscheinend ist er dann noch nicht reif für offene Diskussion. Er wäre also besser in einem rein christlichen Forum aufgehoben, in dem man sich gegenseitig aufbaut und Zeugnis gibt. Will man aber in einem offenen Forum über Religion diskutieren, dann muss man auch ertragen, dass Nichtgläubige keine Ehrfurcht vor der Bibel haben und sie mit anderen Augen sehen und auch so argumentieren. Über den Stil und die Wortwahl einer solchen Diskussion, kann man selbstverständlich verschiedener Ansicht sein. Mich persönlich stört es nicht, wenn jemand einen rauheren Ton anschlägt.

> Wenn Du Gott als einen Bastard bezeichnest und dann auch wagst, das zu begründen, dann ist es völlig unnötig, sich mit Dir inhaltlich auseinander zu setzen, weil jeder Vernunftsmensch schnell einsehen wird, dass das keinen Sinn macht.

Mit "Vernunftsmenschen" meinst du dann die gläubige Fraktion? Sorry, aber ich muss etwas schmunzeln.;-) Diese Argumentation erinnert mich sehr an gewisse fundamentalistisch geführte Foren, in denen die Zensur über jeden kommt, der nicht glaubensgerecht formuliert, ganz nach dem Motto: "Ignoriert den blasphemischen Atheisten! Mit ihm zu diskutieren ist sinnlos, denn er ist nicht unserer Meinung und wir werden ihn nicht bekehren können!" Früher hätte man gleich gerufen: "Auf den Scheiterhaufen mit ihm!" Das geschieht leider auch heute noch in manchen Ländern. Glücklicherweise nicht mehr bei uns.

Außerdem kann man eine fiktive Figur nicht beleidigen, also kann jeder über "Gott" sagen oder denken, was immer er will. Und wenn das so manche Christen auf die Palme bringt, dann ist das ihr persönliches Problem.

Im Übrigen bin ich nicht der Meinung, dass ich primär atheistisch argumentiere, sondern logisch nach den vorhandenen Gegebenheiten. Mag sein, dass das auch atheistisch ist, aber so habe ich schon argumentiert als ich noch Christin war, was mich letztendlich vom Christentum befreit hat. Es war aber schon damals die logische Folgerung aus der Erkenntnis des biblischen Gottesbildes. Selbstverständlich ohne Einbeziehung der verschieden theologischen Interpretationen, denn ich wollte mir mein eigenes Bild machen, also interessierten die mich vorerst nicht. So habe ich einfach nur gelesen, was dieser Gott so alles getan, gesagt und verlangt hat, das hat (mir) gereicht. Die theologische und historische Auseinandersetzung mit dem Christentum kam dann erst später dazu. Da gab es das biblische Gottesbild für mich nicht mehr. Ich wollte nur noch wissen wie es entstanden ist.

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