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Verfasser: Renate
Datum: Dienstag, den 21. November 2006, um 23:59 Uhr
Betrifft: Einfach ein neues Verständnis finden...

> > Ja, wenn Gott ein Bastard wäre, der nicht aufhört, seine Kinder  auszutricksen, könnte er die DNA geändert haben. Aber warum sollte er  sie ändern müssen, damit sie mit asiatischer DNA übereinstimmt? Wie könnte sich ein Himmlischer Vater, der uns angeblich mehr liebt, als  wir es fassen können, in solche Tiefen hinabbeugen?!

> Nein, Du taeuschst Dich nicht, das was im Titel steht, trifft zu, oder wie willst so einen Gott bezeichnen, der derselbe ist wie der vom Alten Testament, der sein ganzes Volk mir der Sintlut ersaeufte, weil dieser arrogante Super-Bastard in seiner Ehre verletzt und beleidigt wurde, weil ihm zu wenig gehuldigt worden ist.

> Man muss sich nicht wundern bei so einem Super-Bastard-Vorbild, dass das Idiotenheer der unterwuerfig Glaeubigen diesem Beispiel folgten und den Krieg auf ihre Fahne unter das Kreuz geschrieben haben. Der 30-jaehrige Krieg ist nur grad ein Riesendesaster diese Religionswahnsinns. Mehr ist dazu nicht zu sagen!

Das Problem besteht eigentlich darin, dass die Bibelgläubigen von heute nicht verstehen (wollen), dass damals, als die Bibeltexte entstanden sind, der politische, soziale, sowie der religiöse Hintergrund, ganz anders war, als heute. Damals war es völlig normal sich einen strafenden gnadenlosen Gott vorzustellen. Unwissenheit führt nun mal dazu, dass man sich vor allen Wissenden fürchtet und in den Staub wirft.

Damals war es wichtig, dass das gewöhnliche Volk nach dem Willen der Mächtigen (jeder Art) funktionierte. Man konnte die ungebildete Masse sehr gut mit einem furchterregenden, strafenden Gott in Schach halten um seine eigenen Interessen durchzusetzen. Dieses ungebildete Volk fand es damals ganz normal, dass von ihm Gehorsam verlangt wurde, dass man einen Gott fürchten musste. Denn für sie gab es nur die Macht, oder die Ohnmacht, und sie wussten, man konnte die Mächtigen mit Zugeständnissen und Opfern besänftigen. Es war für sie selbstverständlich, sich als Schwächere von der Obrigkeit demütigen zu lassen. Davon versprachen sie sich ein klein wenig mehr Lebensqualität, die oft das Überleben sicherte. Keiner machte sich damals Gedanken darüber, was Liebe wirklich bedeutet, und deshalb hatten sie auch keine Ahnung, von einem liebenden Gott.

Aber heute?

Was ich heute wirklich fragwürdig finde ist, dass gebildete Menschen des 21. Jahrhunderts diesen mehr als 3000 Jahre alten Patriarchengott wider jedem besseren Wissens und Erfahrung, als für sie gültig empfinden und es sogar noch schaffen ihn schön zu reden/beten/predigen. Da ist vom "liebenden" Gott die Rede, dem seine Kinder so sehr am Herzen liegen, dass er seinen eigenen Sohn für sie geopfert hat - wobei das Sühnopfer ja eine Frage für sich ist, aber das ist ein anderes, sehr widersprüchliches, Thema - Dass dieser "so sehr liebende" Gott, aber all diese Greueltaten im AT begangen hat, das wird schöngeredet oder bestenfalls ignoriert. Dafür habe ich ehrlich gesagt in unserer Zeit, mit all unserem Wissenszugang, kein Verständnis. Nun ja, man könnte es sicher psychologisch erklären, aber das würde hier zu weit führen.

Für mich ist das Scheuklappendenken, genau so wie es in einer Sekte funktioniert. Eben Manipulation. Man kann sich auch selbst manipulieren, oder anders ausgedrückt, sich selbst betrügen und belügen. Das funktioniert in etwa so: Ich sperre aus, was ich nicht sehen will, obwohl es da ist und suche mir die Rosinen heraus, mit denen ich leben kann. Selbstbetrug pur! Nun kann ich Jahrzehnte damit verbringen mir alles zurecht zu biegen, ohne an der Basis kratzen zu müssen. Das ist zwar Schwerstarbeit, aber Zeit spielt ja keine Rolle. Wenn es glücklich macht, okay.

Nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass solche Sichtweise nur neue Probleme aufwirft. Man verschwendet viel zu viel an Zeit um diesen Selbstbetrug aufrechtzuerhalten, ihn zu erklären und Lösungen zu finden, mit denen man leben kann. Letztendlich erkennt man ja doch, dass alles nur Einbahnen sind. Das ist Zeit, die man viel besser nützen könnte, wenn man nur endlich diesen Selbstbetrug loslassen könnte. Wie wäre es, einfach mal den Gott, den Menschen sich vor mehr als 3000 Jahren geschaffen haben, abzuschaffen und mit unserem heutigen Wissen nach neuen Perspektiven zu suchen? Ja, es wäre spannend, aber um das zu erreichen, müsste man auch die uralten Mythen von Sünde, Furcht, Bestrafung wegen Ungehorsams abstreifen und völlig neu denken. Die, die an der Bibel festhalten, die wissen gar nicht, was ihnen da an Horizonterweiterung entgeht.

Es gibt keine andere Erklärung zur Bibel, als die, dass sie uralter Nonsens ist, der heute und schon seit vielen hundert Jahren, keine Gültigkeit mehr haben kann, weil sich unser Weltbild verändert hat, weil wir so viel mehr an Wissen besitzen, als die Gestalten der Bibel, weil wir deshalb endlich erkennen sollten, dass es nicht Gott ist der da spricht, sondern Geschichte, die zu uns spricht und deshalb auch interessant sein kann, aber mehr schon nicht. Die Bibel als Geschichtsbuch, okay, aber mehr ist sie nicht.

Was Manfred Trzoska aber mit seinen Worten darstellen wollte, war genau dieses, was auch ich hier angesprochen habe: Wie könnte sich ein Himmlischer Vater, der uns angeblich mehr liebt, als  wir es fassen können, in solche Tiefen hinabbeugen?! Nachdenken ist also gefragt.

Also bitte keinen Vorwurf gegen ihn. Er versucht aufzurütteln und zum Nachdenken anzuregen. Da wäre schon eher Unterstützung angebracht.

@ Manfred Trzoska:

Danke für alle deine Mühe. Ich bewundere dein Engagement und werde es weiter verfolgen.

Liebe Grüße,
Renate

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