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Verfasser: Renate
Datum: Mittwoch, den 6. Dezember 2006, um 23:02 Uhr
Betrifft: Verschiedene Sichtweisen akzeptieren

Hallo Henning,

> Xenon greift nicht nur den Gott des AT an.

Du meinst, er greift auch einige User an, weil er Gottesglauben als Dummheit bezeichnet? Ziemlich pauschal gesehen, ich weiß. Ich kann zumindest der katholischen Kirche - trotz sektenhaftem Aufbau - einiges abgewinnen, einigen anderen Glaubensgemeinsschaften auch. Der mormonischen eher nicht. Wenn da etwas abzugewinnen ist, dann liegt das meist am Engagement einiger Mitglieder, die gutgläubig all ihr Können einsetzen, das wird aber von der straffen Organisation dahinter aber nicht anerkannt.

Xenon lehnt die HLT-Kirche rigoros und erbarmungslos ab, was zB bei dir nicht der Fall ist und wahrscheinlich bei einigen Anderen auch? Ich denke, es ist seine Meinung und die steht ihm genau so zu, wie die Meinung vieler Gläubiger, die Atheisten als "verloren" oder gar als Werkzeuge Satans zu sehen, oder deine Meinung, dass einiges an der Kirche doch wahr sein muss. Das sind eben verschiedene Sichtweisen. Man muss dem ja nicht zustimmen, wenn man es anders sieht. Ob ich mich von einer Meinung oder Aussage angesprochen fühle oder nicht, bestimme ich immer noch selbst. Mich würde die Empörung von Gläubigen auch nicht davon abhalten, weiterhin zu erklären, dass ich autoritär organisierte Glaubensgemeinschaften für verwerflich halte. Das ist nun mal meine Meinung, die ich auch begründen kann, und in einem Forum mit Meinungsfreiheit darf ich die auch äußern, so wie jeder Andere seine Meinung auch.

Doch nun zu deinem eigentlichen Anliegen. Vielleicht wäre es für einige User angenehmer, wenn sich alle hier einer sachlich objektiven und stilvollen Ausdrucksweise bedienen würden, aber erstens wird das schwer zu verwirklichen sein und zweitens wäre es auch ziemlich langweilig und trocken.

Loslösung vom Mormonismus ist nun mal eine sehr emotionale Angelegenheit. Auch noch lange danach lässt einen das Thema nicht kalt. Dazu ist es mit zu vielen emotionalen Erlebnissen verbunden, positiven und vor allem auch negativen. Allen voran die Enttäuschung, die man empfindet, dass man darauf hereingefallen ist, dass man sich benutzen und manipulieren ließ. Dann die Wut darauf, dass es noch so viele - vor allem sehr junge, oder einsame und wenig begüterte ältere - zukünftige Opfer gibt und geben wird. Manchmal auch kann man nicht so einfach loslassen und würde die Kirche gerne so verändern, dass man dabei bleiben kann, ...etc.... das alles erschwert es ziemlich immer sachlich und stilvoll zu bleiben.

> Es ging und es geht um den Stil. Und das spreche ich an. Viel zu viele gehen einfach still und schreiben nichts mehr ins Forum. Man führt das dann darauf zurück, dass sie "recovered" seien. Aber das stimmt nicht immer - die haben unendlich viel mitzuteilen. Mein begründeter Verdacht ist der, dass sie sich einfach befremdet oder abgestossen fühlen.

Ich verstehe schon, was du meinst, aber wie gesagt, in einem offenen Diskussionsforum sollte man seine Empfindlichkeit schon etwas ablegen können. Wenn ich wirklich etwas zu sagen habe, dann lasse ich mich auch durch Leute, die nicht meinem Stil entsprechen, nicht davon abhalten.

Wie sollte man den Stil aller Teilnehmer auch auf ein Niveau bringen? Einen Vorab-Kurs in Stilkunde einführen, bevor jemand zugelassen wird? Zensur einführen, die jedes "anstößige" Wort automatisch zensiert? Dabei können dann so geistreiche Dinge entstehen, dass auch Worte wie "Nachbarschaft" zensiert werden. Ich finde es genau so wenig produktiv in fast jedem Beitrag zensierte Worte zu sehen, wie, dass ein Moderator zum wiederholten Mal unter einem Beitrag den Teilnehmer darauf hinweist, dass sein Stil nicht angebracht sei. Oder strengere Forumsregeln aufstellen? Dann traut sich vielleicht kaum mehr jemand zu schreiben, weil er nicht einschätzen kann, ob er dem Stil des Forums entspricht.

Ich finde, jede dieser Vorkehrungen senkt auch das Niveau eines Forums und verleidet einem das Schreiben. Warum nicht einfach die Leute nehmen wie sie sind, solange sie nicht persönlich zu beleidigen beginnen? Stil hat man, oder eben nicht, und jeder zieht da seine Grenze etwas anders.

> Das Bunte des Forums bleibt dann aber auf der Strecke.

Im von mir geschilderten Fall der Ermahnung und Zensur aber auch. Oder gar bei Sperrungen wegen Stilbruchs. Letzteres fände ich schon reichlich kindisch.:-)

> Ich kriege bereits Feedback, dass ich es einfach sein lassen soll. Aber warum denn, wenn ich genau das schade finde.

Genau! Vielleicht sollten die etwas zu (pardon) "Harmoniesüchtigen" auch ein wenig umdenken lernen?

> Wieso wird das dann immer wieder auf diese alte Diskussion von Atheismus und Theismus zurückgeführt?

Das war dann wohl ein Missverständnis.

> > Nichts für ungut, aber irgendwie scheinen wir aneinander vorbei zu reden.

> Dieses Ende fand ich schade.

Ich hatte den Eindruck, aber das muss ja kein Ende sein. Wir sind also in diesem Punkt, was die Stilfrage betrifft, verschiedener Ansicht. Das ist aber doch kein Beinbruch.:-)

Liebe Grüße,
Renate

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