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Verfasser: svenx
Datum: Freitag, den 2. November 2007, um 19:53 Uhr
Betrifft: Die schlimmen Menschen

> ... Hexenverbrennung war nur möglich, weil das humanistische Wertegefühl noch nicht ausgeprägt war ...

>> Es gab immer Menschen mit einem sehr ausgeprägten ethischen Verständnis. Die heutige Welt ist nicht wirklich humaner als die frühere. Das ethische Verständnis unserer Zeit ist eine Fassade, hinter der sich eine innerlich verrohte Menschheit versteckt. Diejenigen, die ein ethisches Verständnis teilen und ausleben, von dem man heute immer spricht, sind Ausnahmen in einer großen Masse selbstsüchtiger Menschen. Aber diese innerlich verantwortungsbewussten Personen mit einer derart ausgeprägten Anschauung über Ethik hat es in allen Jahrhunderten gegeben. Ihre Meinung wurde, je nach Trend, leider nicht immer von jedermann geteilt.

Na, ja das ist die Ansicht, die fundamentalistische Christen gerne vortragen, um eine Endzeitstimmung zu rechtfertigen. "Eine innerlich verrohte Menschheit?" das ist die Einstellung, die darauf wartet, dass ein Erretter alles richten wird. Das wird nicht passieren, jedenfalls ist diese Hoffnung auf ebenso sandigem Boden gebaut, wie die Vorstellung, dass der Petersdom das erste zerstörte Gebäude sein, wird dass Gott sich vornimmt zum Ende der Zeit.

Es gibt viele Beispiele, die anschaulich darstellen, dass der Mensch heute menschlicher ist, als er es noch im Mittelalter oder sogar noch vor 100 Jahren war. Es besteht zu allen Zeiten die Gefahr, dass diese Ethik wieder kippt oder zurückfällt - klar. Aber grundsätzlich hatten niemals zuvor so viele Menschen eine gewisse Chancengleichheit gehabt und einen so hohen Lebensstandard. Die Aufhebung von Kasten-Systemen. Selbst die Bibel ist doch noch relativ rassistisch in ihren Äußerungen, einzelne Stämme werden gesegnet, andere wieder nicht. Ein Gott der Unterschiede.

Natürlich ist die Menschheit noch lange nicht an dem Punkt angelangt, dass sie die Probleme der Welt wirklich löst, aber das Potential liegt im gesunden Menschenverstand, nicht in der Bibel, die allerdings in gewissen Bereichen revolutionäres geleistet hat und ja auch die Grundlage für die westliche Aufklärung schuf.

Die Menschheit grundsätzlich als verderbt anzusehen wird weder den verderbten noch sonst jemanden helfen, die Probleme zu lösen.

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