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Verfasser: Sappho
Datum: Donnerstag, den 15. November 2007, um 21:53 Uhr
Betrifft: Ist Gott ein Mann?

> Der Artikel ist sehr interessant, doch er geht von einer falschen Voraussetzung aus: daß die Bibel vermitteln will, daß Gott ein Mann ist.

Die Bibel hat von Gott immer in Bildern geschrieben, die meist männlich geprägt waren. Und so stellten sich die Menschen Gott als Mann dar. Die weiblichen Bilder Gottes, männlich geprägt, wurden und werden hingegen heute eher selten betrachtet. Dazu schrieb ich in einem anderen Artikel:

Ist Gott ein Mann?

Wenn in der Kirche von oder über „Gott“ geredet wurde, so sprachen die
Mormonen, wie übrigens fast alle monotheistischen Religionen, von „Ihm“,
dem „Richter, König, Kriegsherrn, Vater“, zu dem wir beten sollten!
Aber ist Gott wirklich ein Mann?
Die amerikanische Autorin Virginia Mollenkott spürte in ihrem Buch Gott eine Frau? Vergessene Gottesbilder der Bibel den Bildern nach, die nicht nur bei den Mormonen von Männern so gerne übersehen werden, nämlich die „Weiblichkeit“ Gottes!
So wird in der Bibel Gott als gebärende Frau (Jes. 42:14), als stillende Mutter (Jes. 49:15), als Geburtshelferin (Psalm 12:10-11), als Bärenmutter (Hos.13:7-8), als „Gott mit Brüsten“ (Ruth1:20-21; Das Wort „Schaddai“, welches fälschlicherweise mit „Herr“ oder „ Allmächtiger“ übersetzt wird, bedeutet in Wirklichkeit „ nährende Brust“),als Haushälterin (Psalm 123:2), und als Bäckerin (Lukas 13:20-21) dargestellt.
Mir fiel auf, dass all diese Bilder den weiblichen Rollennormen entsprachen, das Männer von uns forderten.
Denn wer kocht, hält die Wohnung in Ordnung und erzieht die Kinder? Und denkt nicht im Traum daran, aufzubegehren gegen Unterdrückung und Gewalt, und geht nicht nach draußen arbeiten, um finanziell unabhängig zu sein!
Wir tun es!
Nicht, weil wir es besser als Männer könnten, sondern, weil Männer aus Bequemlichkeit und Angst vor Frauenmacht es so wollten!
Welche Auswirkungen aber hat dieses Verschweigen der „weiblichen Seite Gottes“ für Frauen und Männer?
Was passiert in den Köpfen von Menschen, die ein einseitiges Gottesbild vermittelt bekommen, ein Bild, das den Gesamteindruck verfälscht?
Frauen lernen so, das sie minderwertiger als Männer sind! Und dass sie sich „männlichen Normen“ unterordnen müssen, wenn sie etwas erreichen wollen, das sie sich emotional und finanziell von Männern abhängig machen müssen, um zu überleben.
Sie müssen sich selbst zurückstecken, und müssen die Gewalt der Männer (sei es im privatem oder öffentlichem Bereich) klaglos über sich ergehen lassen.
Denn ihr Vater, Ehemann, Bruder, Bischof oder Prophet, ist ja der „Stellvertreter Gottes“, und sie nur „seine Dienerin“!
Sie lernen, dass sie mit Männern, nicht aber mit Frauen solidarisch sein sollen, denn Frauensolidarität wird von Männern nicht gerne gesehen (Sie werden dann als „Männerhasserinnen“, „Emanzen“ oder „Lesben“ beschimpft. Die Autorin), und diese versuchen alles, um Frauensolidarität im Keim zu ersticken!
Deswegen sind die Mormonenführer in den 70er Jahren so vehement gegen das ERA (Equal Rights Amandment= Eine Gesetzesvorlage, die die volle Gleichberechtigung in wirtschaftlicher und anderer Hinsicht erreichen wollte. Die Autorin) gewesen, das es zu Fall gebracht wurde!
In der Kirche lernten Frauen, dass sie nur als Anhängsel von Männern akzeptiert sind, solange sie sich ihren Normen unterworfen haben. Viele von diesen Frauen
wurden krank, aber sie wollten nicht sehen, das diese Krankheiten, die ihre
Seele und/oder ihre Körper befallen hatte, nicht durch die Normen der Männer entstanden waren, die sie permanent unterdrückten, sondern sie sahen die Schuld
bei sich, damit die „Heiligkeit der Männer keinen Schaden nahm, und dieses
Bild aufrechterhalten werden konnte“ (Zitat von einer Mormonin die von einer Freundin interviewt wurde).
Dabei sind wir alle in unserer Seele bisexuell, d.h., das Anteile beider Geschlechter, so wie eine männlich dominierte Gesellschaft wie z.B. die Mormonen sie definiert, in uns sind!
Männer können sehr wohl Babys umsorgen, und Frauen ohne weiteres ein Auto reparieren, um in Klischees zu sprechen.
Auch können wir beide Geschlechter sowohl seelisch als auch körperlich lieben! Das wir es nicht tun, liegt an einer Erziehung, die gleichgeschlechtliche Liebe mit Sünde und Perversion gleichsetzt, und die vergisst, das ein Leben ohne Liebe Sünde und pervers ist!

> Gott ist Geist, wie Jesus uns lehrt (Johannes 4, 24). Männlichkeit und Weiblichkeit sind eine Schöpfung, eine Erfindung Gottes.

Falsch!!!
Sie sind eine soziokulturelle Erfindung des Patriarchats, erschaffen zur Unterdrückung von Frauen.
Die nichtjüdischen Völker der Antike verehrten lesbische und schwule Göttheiten und "gender-bender" Gottheiten. Diese Völker hatten Wohlstand und waren gesund, im Gegensatz zum Judentum, und später das Christentum.

> Im Gegenteil: Die Bibel redet doch selber ganz offen von all den Verehrungen, die Israel heidnischer Götzen dargebracht haben; in keiner Textpassage wird derartiges verschwiegen oder ist aus Versehen nicht „ausgetilgt“ worden, sondern die Bibel lehrt sehr deutlich, dass es in Israel Vielgötterei neben dem Glauben an JHWH gab; und in jedem dieser Texte wird Israel als untreu und gottlos verurteilt. Das Judentum war IMMER monotheistisch. Was Juden immer wieder daraus gemacht haben, ist etwas anderes. Genauso mit dem Christentum: Es war immer friedlich. Wie manche gewaltbewusste Menschen es für sich ausgelegt haben, ist etwas anderes.

Göttin, bitte schmeiß Hirn runter, hier wird gerade ne Menge gebraucht!
Zum einen gab es in Israel in der vorjahweistischen Zeit mehrere Göttinnen (eine davon war Anat), die verehrt wurden. Monotheistisch wurde Israel, das Judentum erst, als sie aus der babylonischen Gefangenschaft zurück kehrten!
Judentum und Christentum IMMER FRIEDLICH?
Ach, dann wurden die heidnischen Völker, die eine Göttin verehrten, nicht von Jesaja oder Jeremia und deren vasallen gekillt/niedergemetzelt, um dem "einzig wahren Gott" Platz und Erehrbietung zu verschaffen, sondern alle haben sich selbst umgebracht!
Und die Hexen sind allevon selbstt auf den Scheiterhaufen gestiegen, nachdem sie sich selbst folterten! Und die Völker wollten alle natürlich gerne durch Schwert und Kreuz eoberet werden!
Sag mal, tut das sehr weh, so naiv und unwissend zu sein?

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