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Beitrag 112 von 143
zum Thema Würde es was bringen?
Seite erstellt am 8.5.24 um 22:00 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Donnerstag, den 1. März 2001, um 10:57 Uhr
Betrifft: Zu den im Buch Mormon genannten Tieren

> Kühe, Rinder, Esel, Pferde, Ziege, Wildziegen (1. Ne. 18:25), Schweine (3. Ne. 7:8; 14:6), Hunde, Schafe (2. Ne. 5:11), Elephanten (Ether 9:18-19), „Curelom“ und „Cumom“.

> Sie zeigt symptomatisch, wie einfach „Kritiker der Kirche“ es sich bei ihrem Bemühen machen, Argumente gegen die Geschichtlichkeit des Buches Mormon zu finden.

Ich denke hierin den Versuch einer Patologisierung der Kritiker ausmachen zu können, denn a) schon die Bezeichnung wird durch die Anführungszeichen mit Vorbehalt versehen und b) Kritiker machen es sich – wie immer – sehr einfach.

> Dadurch übertragen wir aber lediglich die aus unserer mitteleuropäischen Erfahrung stammenden Vorstellungen auf die von Joseph Smith bei der Übersetzung verwendeten Begriffe. Wir berücksichtigen nicht, daß sich die Nephiten ... Probleme mit der Bezeichnung der von ihnen vorgefundenen einheimischen Tierarten hatten. Auch die Spanier und andere Europäer sahen sich bei ihrer Entdeckung Amerikas mit demselben Problem konfrontiert.

Ich sehe hierin nur ein einziges Problem, und das ist die Frage nach der Art der Übersetzung des Buches Mormon durch Joseph Smith. Da im Jahre 1829 kein Problem bei der Bezeichnung von amerikanischen Tierarten mehr bestand, läßt sich Deine Argumentation nur unter der Prämisse einer Transliteration, also einer wortwörtlichen Übersetzung der Platten, durch Joseph Smith führen. Diese Ansicht wurde von der HLT-Organisation jedoch ca. 1920 aufgegeben. Wenn nun also eine sinngemäße Übersetzung stattgefunden hat, warum sollten dann ausgerechnet bei den Tierarten die Terminologie von 1829 ausgeklammert werden? Sollen wir tatsächlich akzeptieren, daß ein göttlich inspirierter Joseph Smith im 19. Jahrhundert genauso wenig Ahnung hatte wie ein spanischer Eroberer im 16. Jahrhundert? Was ist dann das Besondere an einem Propheten, Seher und Offenbarer?

> Wenn der Versuch unternommen werden soll, die Übersetzung von zoologischen Begriffen über kulturelle Grenzen hinweg in Angriff zu nehmen, dann dürfen wir unseren kulturellen Vorvermutungen keinen zu hohen Stellenwert einräumen.

Sicher kein unberechtigter Hinweis, wenngleich er auch nur apologetischer Natur ist. Deine angeführten Vergleiche in Ehren: Welches amerikanische Tier könnten die Ankömmlinge wohl mit dem Begriff „Elephant“ umschrieben haben?

> Problematisch ist auch das Pferd.

So ist es.

> Es gibt aber sehr gute archäologische Hinweise auf das Vorhandensein von Pferden in  Mittelamerika vor der Ankunft des Kolumbus. S.E Ray hat bei Ausgrabungen in Mayapan, Yucatan in zwei Metern Tiefe Pferdeknochen gefunden, und er datiert diese als aus einer Zeit vor der Ankunft des Kolumbus

Wenn Du diese von James schon näher beleuchtete Erwähnung als „sehr gute[n] archäologische[n] Hinweis“ betrachtest, dann amen zu Deiner gesamten Wissenschaftlichkeit.

> Nur eine Antwort vom Vater im Himmel kann jedem, der diese Worte ließt, die Wahrheit des wiederhergestelten Evangeliums „beweisen“!

Jetzt also doch: Amen zu Deiner Wissenschaftlichkeit.

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