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Beitrag 113 von 143
zum Thema Würde es was bringen?
Seite erstellt am 28.3.24 um 17:11 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Sven
Datum: Donnerstag, den 1. März 2001, um 10:40 Uhr
Betrifft: Respekt

Hi James,

ich weiß nicht, ob die Nazi-Analogie immer so passend ist, wobei ich selbst instinktiv schon als Teenager die Kirche oft mit dem System des Nationalsozialismus verglichen habe. Wenn man sich näher mit dem Thema beschäftigt, muss man als Mormone zwangsläufig sein Umfeld betrachten und regsistriert unweigerlich, dass es eindeutige Parallelen gibt. Haben wir ja, glaube ich auch schon mal an anderer Stelle diskutiert.

Ich weiß nur von meinem Opa und diversen Dokumentationen, dass die Alliierten der Wehrmacht bis zuletzt Respekt zollten, vielleicht auch etwas Mitleid für die Verblendung, am Schluß villeicht Ärger, jedoch auch Respekt für die Kampfleistung und die Militär-Technologie. Rommel wird als "Wüstenfuchs" in den USA heute noch von Armee-Angehörigen verehrt.

Mein Opa hat mal gesagt: "wir waren die beste Armee der Welt, wir hatten nur idiotische und dumme Strategen an der Spitze". Gut, das zeugt nun nicht gerade von Einsicht aber wenn man es rein von der militärischen Heeresleistung sieht, hatte er vielleicht gar nicht so unrecht. Die Jungs konnten ja auch nix dafür, dass Ihre Bosse plötzlich größenwahnsinnig wurden.

Natürlich kannst Du jetzt sagen, die hätten "mein Kampf" lesen sollen, haben sie aber nicht und das ist ein Menschheitsproblem, dass man zu träge ist, sich wirklich zu informieren. Wobei oft auch Informationen nur schwer zugänglich oder überhaupt nicht zu erhalten sind (wie vor den Internet-Zeiten, als es Deutschland schwer war an Informationen über die Mormonen heranzukommen).

Also, Pazifist  bin ich nun nicht, war aber auch nicht beim Bund oder habe sonstige Ambitionen, jedoch denke ich, dass es einen Unterschied gibt, militärische Leistung u. Moral zu bewerten - denn wäre das Regime ein demokratisches gewesen, würde man evtl. von einer tapferen und guten Armee sprechen. So kann ich auch eine reine Leistung sachlich bewerten, ohne den Inhalt anzugreifen oder zu loben. So auch geschehen in dem Buch von Finkelstein, in welchem er die jüdischen Organisationen der Veruntreuung von Geldern rügt. Die Richtigkeit von Finkelsteins inhaltlichem Ansatz wird von einigen Kritikern durchaus bescheinigt, die Methodik und der Schreibstil muss jedoch schreckenerregend sein (hab´s selbst nicht gelesen).

Also, bevor ich jetzt zu sehr abschweife, folgender Punkt:
Solange ich das Gefühl habe, dass ein Mensch manipuliert wurde und versucht seinem Gewissen nach zu handeln, kann ich ihn noch nicht wirklich verurteilen. Wenn ich mir Diskussionsrunden anschaue und ich erkenne jemanden der seine Ansichten auf eine einigermaßen intelligente Art und Weise verteidgt, zolle ich Resepekt, denn es erweitert evtl. auch meine Ansichten.

Na, ja weiß auch nicht, ob meine Argumentation Sinn macht. Jedenfalls sehe ich die Mühe, die sich Mark gemacht hat, um Argumente aufzuschreiben, wenn sie auch meist nicht von ihm sind - wir alle greifen ja auf Informationen zurück.
 
Wofür ich weniger Achtung habe, ist die Leichtfertigkeit mit der er der Kultur der Mormonen treu bleibt, auch wenn die Grundlage Nonsens sein sollte. Ist schon ein ziemlicher Hammer - aber so denken wahrscheinlich mehr Mormonen, als man denkt.

Gruß,
Sven.

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