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Beitrag 47 von 143
zum Thema Würde es was bringen?
Seite erstellt am 23.4.24 um 19:46 Uhr
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Verfasser: Tobias MX
Datum: Freitag, den 23. Februar 2001, um 5:02 Uhr
Betrifft: beweise

Alex,

zu deinem posting nur ein kleiner nachsatz. Du gehst auf das fehlen von beweisen fuer den wahrheitsgehalt der geschichtlichen daten im BM ein.
Es ist natuerlich schon so, dass in der wissenschaft haeufig durch wissensfortschritt eine evolution von theorien stattfindet. Dazu nur ein kleines beispiel: Vor knapp 100 jahren schlug ein geophysiker namens Alfred Wegener ein modell vor, nach dem sich die kontinente bewegen sollten und trug auch einige beweise vor, wie aehnliche fossilien in afrika und brasilien. seine erklaerung der bewegung der kontinente war aber unglaubhaft und wurde daher nicht allgemein angenommen. Spaeter aber fand mann dann einen anderen mechanismus fuer die bewegung und heute sind sich die meisten geologen einig, dass sich die kontinente bewegen und sich so ihre relative position staendig veraendert. das heisst natuerlich nicht, dass absolut alle wissenschaftler das so sehen. Es soll immer noch einige leute geben, die an eine statische position der kontinente fuer wahrscheinlicher halten und ich habe auch mal so einen vertreter persoenlich kennen gelernt. warum glauben aber die meisten, dass sich die kontinwente bewegen? Einfach, weil ihnen die fuelle an beweisen dafuer im vergleich zu wenigen argumenten dagegen zu dieser einsicht verhilft. Diese beweise beruhen auf allgemeinen gesetzen, die wir auch im sonstigen leben akzeptieren (physik, chemie usw.). Bei der archaeologie ist das so aehnlich. Aus einer fuelle von daten wird eine geschichte, ein ablauf rekonstruiert. Sei es aufstieg und fall des alten Aegypten oder die besiedlung amerikas. Neue daten helfen dann, ein modell zu veraendern und damit wahrheitsgetreuer zu machen. In der wissenschaft schliesst das auch ein, luecken an wissen zu benennen und nicht facts and fancies zu vermischen (a la Daeniken). So weiss man immer, woran man ist und wo die forschung weitergehen soll. Im falles des BM ist es so, dass eine fuelle an daten fuer eine andere historie spricht als die im BM. Diese daten wurden aber mit den gleichen methoden gewonnen, wie man sie auch anderswo angewandt hat, wo man das ergebnis der studien dann als sinnvolles erklaerungsmodell akzeptiert weil es uns als das schluessigste erscheint. Im falles des BM ist das eben nicht so. Ich wuerde sogar soweit gehen zu sagen, dass, falls doch noch bewiesen werden sollte, dass ein kleiner teil der einwanderung nach amerika auch entlang des eisrandes waehrend der eiszeit von europa aus erfolgte, dies immer noch ein duennes argument fuer das BM waere, da erstens die meisten einwanderer ueber die bering-strasse kamen und zweitens auch die anderen im BM beschriebenen ereignisse nie auch nur ansatzweise belegt wurden. Zumindest nicht, wenn man auf teorien mit vielen "koennte" und "vielleicht" verzichtet. Wenn aber, und das ist ja im falle der bibel anders, das geschichtliche fundament des BM so duenne ist und die existierenden daten von den meisten leuten im sinne einer anderen historie interpretiert werden, bricht eine wesentliche basis des gebaeudes weg. Das moegliche argument, dass man eben daten auch anders deuten kann als die mehrheit, halte ich fuer nicht sehr fest, da man anderswo ja die gleiche wissenschaftliche methodik akzeptiert und annimmt.

Tobias

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