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Beitrag 84 von 143
zum Thema Würde es was bringen?
Seite erstellt am 29.3.24 um 13:10 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Mark
Datum: Dienstag, den 27. Februar 2001, um 18:09 Uhr
Betrifft: Archäologie; einige Anmerkungen

Hallo Alex, Hallo Gunar et al.!

Um vorweg Mißverständnisse auszuräumen, will ich meinen Ausführungen zu den Fragen, die mir im Hinblick auf Archäologie und das Buch Mormon gestellt wurden, einige Worte zur Methodologie voranstellen. Es fällt mir beim Lesen dieser und anderer gegen die Kirche gerichteten Ausführungen immer wieder auf, daß auf der einen Seite eine kritische und informierte Auseinandersetzung mit den relevanten Themen behautet wird, andererseits aber im Hinblick auf die dann vorgebrachten Argumente immer wieder erheblich Lücken klaffen.

Wenn man sich mit der Frage beschäftigen will, inwieweit die Geschichte, wie sie im Buch Mormon berichtet wird, mit dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse über das alte Mittelamerika im Einklang steht oder hiervon abweicht, dann setzt dies naturgemäß zweierlei voraus: 1. muß man sich im klaren sein über das, was das Buch Mormon aussagt und 2. muß man den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis hinsichtlich der Geschichte Mittelamerikas genau kennen.
Schon ersteres ist nicht so einfach, we es erscheint. Das Buch Mormon stellt nämlich eine Übersetzung dar. Es enthält Berichte, die von Menschen aufgezeichnet wurden, die vor mehr als 1600 Jahren gelebt haben, in einer Gegend der Welt, die uns Mitteleuropäern höchstens aus Indiana Jones Filmen bekannt sein dürfte. Wenn wir also den Text des Buches Mormon auf seine geschichtlichen Aussagen hin durchlesen, dann dürfen wir nicht unser heutiges Weltbild bei der Interpretation des Textes zugrundelegen. Weiterhin haben wir es hinsichtlich des historischen Inhalts des Buches Mormon mit einem weiteren Problem zu tun: uns liegt nämlich kein Original vor, sondern eine Übersetzung. Wie auch immer diese konkret entstanden ist (hierüber zu spekulieren führt meines Erachtens zu nichts; siehe aber den interessanten Aufsatz von Skousen, Royal, How Joseph Smith translated the Book of Mormon: Evidence from the Original Manuscript, Journal of Book of Mormon Studies 7 (1998), Nr. 1, S. 22-31) steht jedoch fest, daß es sich bei dem Text um eine Übersetzung handelt. Somit müssen wir auf dieser ersten Stufe, der Erfassung des historischen Inhalts des Buches Mormon, immer diese zwei Dinge im Auge behalten: unsere eigenen Vorurteile und die Probleme einer Übersetzung (auch wenn diese durch die Gabe und Macht Gottes ermöglicht wurde, handelt es sich immer noch um eine Übersetzung!).

Damit aber nicht genug! Weiterhin besteht die Schwierigkeit, daß ein Vergleich der Geschichte des Buches Mormon mit der wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte Mittelamerikas eine genaue Kenntnis eben dieser Forschung erfordern. Dies ist deswegen um so wichtiger, da die Interpretation der archäologischen Funde bei Kenntnis der Geschichte des Buches Mormon völlig anders ausfallen kann, als die Interpretation durch die beteiligten Archäologen, die u.U. vom Buch Mormon noch nie gehört haben, es nie gelesen haben, oder sich zumindest nicht hinreichend genau damit auseinandergesetzt haben, um es in ihre Ãœberlegungen mit einzubeziehen. (An dieser Stelle kurz zu der Erklärung der Smithsonian Institution: die von Ralf zitierte frühere Fassung dieser Erklärung wurde schon 1982 eine umfassenden Kritik unterworfen, Sorenson, John L., An Evaluation of the Smithsonian Institution „Statement Regarding the Book of Mormon“, Provo, 1982. Unter anderem aufgrund dieser Kritik und anderer   lautet die Erklärung deshalb seit März 1998 wie folgt: „Your recent inquiry concerning the Smithsonian Institutions use of the Book of Mormon as a scientific guide has been recieved in the office of communications. The Book of Mormon is a religious document and not a scientific guide. The Smithsonian institution has never used it in its archaeological research and any information to the contrary is incorrect“ die inzwischen aufgegebene Version weiterzuverbreiten und den Anschein zu erwecken, sie sei die heute gültige, erscheint mir ein Fall von unehrlicher Argumentation. Der von Dir beigefügte Link führt übrigens nicht zu diesem statement).

Für meine Person muß ich feststellen, daß ich kein Archäologe und auch kein Wissenschaftler auf dem Gebiet der Mittelamerikastudien bin. Ich bin daher auf Sekundärliteratur über diese angewiesen, wie wohl alle hier, denke ich. As diesem Grund erlaube ich mir, auf die Arbeiten eines solchen Wissenschaftlers zurückzugreifen: John L. Sorenson, ein auf die Archäologie und Anthropologie Mittelamerikas spezialisierter Forscher und emeritierter Professor für Anthropologie an der BYU. Dieser hat in zwei bemerkenswerten Büchern und einer Vielzahl von Aufsätzen die Verbindungen zwischen der Geschichte und Kultur Mittelamerikas und dem Bericht im Buch Mormon aufgezeigt (John L. Sorenson: An Ancient American Setting for the Book of Mormon, Salt Lake City, 1985; ders., Images of Ancient America: Visualising Book of Mormon Life, Provo, 1998). Nach seiner Auffassung, und ich stimme ihr wegen ihrer schlüssigen Darlegung und nicht aus vorgefasster Meinung heraus (ich würde nämlich auch Mormone bleiben, sollte sich das Buch Mormon nicht als historisch erweisen) zu, stellt das Buch Mormon einen mesoamerikanischen Bericht dar (Ders., The Book of Mormon as a Mesoamerican Record, in: Reynolds, Noel B. [Hrsg.], Book of Mormon Authorship Revisited, Provo, 1997, S. 391-521). Ich habe mich auch mit der Kritik an Sorenson durch Matheny, Deanne G., Does the Shoe fit? A Critique of the Limited Tehuantepec Geography in: Metcalfe, Brent Lee (Hrsg.), New Approaches to the Book of Mormon, SLC, 1993, S. 269-328 befasst. Sie bleibt mit ihrer Kritik jedoch an der Oberfläche, berücksichtigt nicht die vollständige neuere Forschung und berücksichtigt nicht hinreichend die oben bezeichneten Schwierigkeiten (siehe die ausführliche Antwort von Sorenson, in: Review of Books on the Book of Mormon, 6 (1994), Nr. 1, S. 297-361).

Und jetzt inhaltlich zu Euren Fragen. Ich fange mit Alex an, da er seine Fragen zuerst gestellt hat.

Du schreibst:
>bislang konte man die Existenz früher Nomadenvölker (bis in die Steinzeit) die keine Schrift kanten nachweisen aber die Existenz einer Hochkultur wie die der Nephiten  ... trotz aller Bemühungen nicht ...<

Wie soll ich diese „Frage“ bitte beantworten? Indem ich Dir jetzt von Funden nephitischer Kulturdenkmäler berichte? Woher weißt Du denn so sicher, daß die in Mittelamerika entdeckten Ruinen nicht teilweise von den Nephiten stammen? Fragen können wir sie ja nicht mehr. Soweit man bestimmte archäologische Funde überhaupt bestimmten Kulturen zuschreiben kann, so ist dies aus zwei Gründen möglich: Entweder man findet schriftliche Aufzechnungen, die eine konkrete Zuordnung ermöglichen, oder man rekonstruiert selber eine Zuordnung, um die Funde zu verstehen. Dieses Rekonstuiren der Kultue aus den gefundenen Artifakten ist aber sehr Fehlerträchtig. So zB bei den „frühen Nomadenvölkern“: wir wissen von deren Existenz, jegliche Aussage über ihre Kultur etc. sind stark spekulativ, solange es keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt.

Bei den Nephiten haben wir zwar schriftliche Aufzeichnungen, wissen aber nicht, wo der darin enthaltene Bericht sich abgespielt hat. Hierzu habe ich mich schon in einem früheren Posting kurz geäußert. An dieser Stelle nun etwas ausfürlicher, um die erheblichen Schwierigkeiten deutlich zu machen, die sich stellen; es wird hoffentlcih deutlich werden, daß wir uU schon lange archäologische Beweise für die Existenz der Nephiten aus der archäologischen Erforschung Mittelamerikas (die - um es nochmals zu sagen - noch in den Kinderschuhen steckt) haben, diese nur eben noch nicht den Nephiten zuschreiben können.

Vorweg zur Bibel. Klar ist, daß die Lage hinsichtlich der archäologischen Funde recht deutlich eine Zuordnung der biblischen Geschichte mit Israel / Palästina erlauben. Selbst dies ist jedoch - nur der Vollständigkeit halber - nicht völlig unumstritten. Kamal Salibi, Professor für Geschichte an der American University of Beirut hat in seinem Buch Die Bibel kam aus dem Lande Asir - eine neue These über die Ursprünge Israels, Hamburg, 1985 vertreten, das die Heimat der Juden eigentlich entlang der Ostküste des Roten Meeres zu finden sei (ich kann seinen Argumenten nicht zustimmen). Trotzdem ist es trotz immenser Anstrengungen und einer geradezu fantastischen Quellensituation bis heute nur gelungen, ca. 55 % der in der Bibel erwähnten Stätten geographisch zuzuordnen (Aharoni, Yohanan, The Land of the Bible: a Historical Geography, Philadelphia, 1979, S. 129). Und selbst dies war nicht nur aufgrund des biblischen Textes möglich. Die geographische Zuordnung erfolgte vielmehr mit Hilfe der aufgezeichneten Ortsnamen in Ägyptischen Inschriften, Papyri etc. sowie des „Onomasticon“ des Eusebius, welches eine detaillierte Darstellung der Ortsnamen im Heiligen Land inkl. der Entfernungen zwischen den Städten enthält. Dadurch haben Archäologen die Möglichket, bis auf wenige Kilometer genau zu wissen, wo sie nach den entsprechenden Stätten suchen müssen. Solche Hilfen gibt es für das Buch Mormon nicht. Es gibt keine Hinweise darauf, daß die Sprache der Nephiten und der Sprache der Maya miteinander verwandt sind. Aus diesem Grund muß es schon sehr früh (ca. 300-400 nChr.) einen Bruch in den Namen in Mitelamerika geben, sobald eben die Maya den nephitischen Stätten Namen in ihrer eigenen Sprache gaben. Durch die Vernichtung der Nephiten und ihrer Kultur wurde auch die Erinnerung an die historischen Ortsnamen verloren. Es gibt mehrere radikale Brüche in der Namensgebung der Orte in Mittelamerika. Zum einen natürlich durch die spanische Eroberung. Für viele Orte gibt es derzeit nur den spanischen Namen, so zB Monte Alban, San Lorenzo El Mirador oder La Venta. Hier wissen wir nicht, wie diese vor der spanischen Eroberung genannt wurden, geschweige denn, welchen Namen sie um 300 nChr trugen. Soweit ursprünglische Namen erhalten sind, stammen diese im wesentlichen aus vier Sprachen: Aztekisch, Mixtekisch, Zapotekisch und verschieden Dialekten der Maya Sprache. Der Großteil dieser Namen wurde erst von den Spaniern aufgezeichnet. Inschriften, die aus der Zeit des Buches Mormon stammen sind extrem selten und sind meistens in Bildersprache verfasst, die keine Auskunft über die Aussprache der Ortsnamen gibt. Von daher ist es sehr gut denkbar, daß schon lange archäologische „Beweise“ für die Existenz der Nephiten gefunden wurden, diese aber bislang aufgrund der bezeichneten Schwierigkeiten nicht zugeordnet werden können. (Für weitere Informationen zu der Schwierigkeit der Zuordnung von Buch Mormon Stätten zur heutigen Landkarte siehe: Hamblin, William J., Basic Methodological Problems with the Anti-Mormon Approach to the Geography and Archaeology of the Book of Mormon, Journal of Book of Mormon Studies, 1 (1992), Nr. 1, S. 161-197 - für viele der an dieser Diskussion Beteiligten kann ich diesen Artikel nur empfehlen, um die Komplexität des Themas ins Bewußtsein zu rufen)

Zum Wissen über bestimmte historische Personen, der Pharaonen etc. aber nicht der Millionen Menschen im Buch Mormon.

Aus demselben Grund fällt es mir auch schwer, viel über diese Frage zu schreiben. Ich empfehle hier das oben angeführte Buch von Sorenson (Images of Ancient America), daß in reich bebildertem Format die Parallelen zwischen den Kulturen Mittelamerikas und des Buches Mormon zum Ausdruck bringt. Diese können (nun zum wiederholten Male) nicht beweisen, daß das Buch Mormon wahr ist, noch, daß es historisch ist. Aber sie zeigen deutlich, daß die im Buch Mormon berichtete Geschichte in die Geschichte und Kultur Mittelamerikas hineinpasst! Und dies allein wäre für Joseph Smith, wenn man ihn als Autor des Buches Mormon ansieht, eine kaum vorstellbare Leistung. An dieser Stelle noch zwei Fragem an die Kritiker: wenn Joseph Smith das Buch Mormon geschrieben hat und, wie wir vermuten könne und wie in dieser Diskussion schon angedeutet, die Geographie des Buches Mormon als sich über ganz Nord- und Südamerika sich hinstreckend ansah, wieso kommen dann in dem ganzen Buch nie die für Joseph Smith selbstverständlichen Erscheinungen des Schnee oder Eises oder der Kälte bei der Beschreibung der klimatischen Bedingungen vor? Und wieso verbindet das Buch Mormon (vgl. Alma 51:33; 52:1) den Beginn des neuen Jahres (für J. Smith also den Winter) mit unerträglicher Hitze?

Zu den im Buch Mormon genannten Tieren

Zum Abschluß noch zu den im Buch Mormon genannten Tieren. Vorweg möchte ich jedem, der sich mit dieser Frage befasst, auf die umfassende Bibliographie von Sorenson zu dem Thema hinweisen: Animals in the Book of Mormon: An Annotated Bibliography, Provo, 1992.

Das Buch Mormon nennt folgende Tierarten: Kühe, Rinder, Esel, Pferde, Ziege, Wildziegen (1. Ne. 18:25), Schweine (3. Ne. 7:8; 14:6), Hunde, Schafe (2. Ne. 5:11), Elephanten (Ether 9:18-19), „Curelom“ und „Cumom“.

Deine Frage lautete dahingehend, ob die erwähnten Tiere etwa um die Zeitenwende auf dem amerikanischen Kontinent existiert haben. Das erschent auf den ersten Blick als eine einfache und leicht zu beantwortende Frage. Sie zeigt symptomatisch, wie einfach „Kritiker der Kirche“ es sich bei ihrem Bemühen machen, Argumente gegen die Geschichtlichkeit des Buches Mormon zu finden. Entgegen dem ersten Anschein stellt diese Frage nämlich eine sehr schwierige dar. Diese Schwierigkeit ergibt sich aus den Anfangs erwähnten Problemen bei der Auslegung des Buches Mormon. Ein unbedarfter Leser dieser Zeilen würde vermutlich an dieser Stelle erwarten, daß ich belege, das es zB in Amerika zur Zeitenwende Kühe, Rinder, Esel etc. gab, wie wir uns diese Tiere eben so vorstellen. Dadurch übertragen wir aber lediglich die aus unserer mitteleuropäischen Erfahrung stammenden Vorstellungen auf die von Joseph Smith bei der Übersetzung verwendeten Begriffe. Wir berücksichtigen nicht, daß sich die Nephiten bei ihrer Ankunft in Amerika uU mit ihnen bisher völlig unbekannten Tierarten konfrontiert sahen, die in ihrer Sprache keinerlei Namen hatten.

Betrachtet man die Aussage des Buches Mormon über die Tierwelt der nephiten, so zeigen sich viele Unklarheiten. Dies wird schon in 1. Ne. 18:25 deutlich. Dortheißt es, die Neuankömmlinge hätten bei ihrer Ankunft Ziegen und Wildziegen vorgefunden. Was ist nun der Unterschied zwischen den beiden? Wie unterscheid sich eine ungezähmte Ziege von einer Wildziege? Auch die Namen Curelom und Cumom geben Rätsel auf, die sich nicht einfach lösen lassen. In 2. Ne. 5:11 ist von vielen Arten von Tieren die Rede. Wenn wir dann noch in Enos 1:21 lesen, daß die Nephiten „flocks of herds“, also buchstäblich übersetzt Herde von Herden, und das zu diesen nicht gehörten die Ziegen, die Wildziegen oder die Pferde, dann wird uns klar, daß wir es hier mit schwierigen Problemen schon aus dem Bericht des Buches Mormon heraus zu tun haben. Die Terminologie der nephitischen Schriften zur Beschreibung der Tierwelt folgt einer anderen Logik, als die uns bekannte.

Es ist diesen nicht der einzige Fall, in dem Neuankömmlinge Probleme mit der Bezeichnung der von ihnen vorgefundenen einheimischen Tierarten hatten. Auch die Spanier und andere Europäer sahen sich bei ihrer Entdeckung Amerikas mit demselben Problem konfrontiert. So wurde von diesen das Bison als „Kuh“, der Truthahn als „Pfau“ oder den Tapir als „eine Art Büffel von der Größe und dem Aussehen eines Esels“ bezeichneten! Wenn der Versuch unternommen werden soll, die Ãœbersetzung von zoologischen Begriffen über kulturelle Grenzen hinweg in Angriff zu nehmen, dann dürfen wir unseren kulturellen Vorvermutungen keinen zu hohen Stellenwert einräumen. So müssen wir zB davon ausgehen, daß das Tier, welches die Nephiten bei ihrer Ankunft in Mittelamerika vorfanden und als Ziege bezeichneten, nicht unbedingt mehr als nur eine grundsätzliche Ähnlichkeit zu den uns unter dem Begriff Ziege bekannten Tieren haben muß. Es gibt schon heute genügend Hinweise auf in Mittelamerika lebende Tierarten, um für jedes der im Buch Mormon genannten zwölf Tierarten eine Entsprechung zu finden. Das, was das Buch Mormon über die Nutzung von Tieren berichtet, ist in einem mittelamerikanischen Kontext plausibel. Hunde sind unproblematisch. Zwei Arten waren in Mittelamrika weit verbreitet (siehe: Termer, Franz: Der Hund bei den Kulturvölkern Mittelamerikas, Zeitschrift für Ethnologie 82 (1957), 1-57). Nicht so einfach ist die Zuordnung der Kuh. Aber ist es nicht offensichtlich, daß die im Buch Mormon genannte Kuh das uns bekannte schlichte bovine Tier ist? Dies ist nicht im geringsten offenichtlich! Aufgrund der oben bezeichneten Schwierigkeiten können wir überhaut nicht sicher sein was mit dem im Englischen als cow bezeichneten Tier genau gemeint ist. Es gibt in Mittelamerika verschiedene Tierarten, die von den Nephiten mit dem Begriff, der als cow übersetzt ist, bezeichnet worden sein können. Als Cortez mit seinen Männern Yukatan durchquerte, hat er Herden von zahmen Rehen beobachtet, von denen einige Wissenschaftler vermuten, daß sie teilweise domestiziert waren. Auch Bison wurden in der betreffenden Zeit südlich bis nach Nicaragua. Problematisch ist auch das Pferd. Das Vorhandensein von Pferden zu den relevanten Zeiten in Mittelamerika ist umstritten. Es gibt aber sehr gute archäologische Hinweise auf das Vorhandensein von Pferden in  Mittelamerika vor der Ankunft des Kolumbus. S.E Ray hat bei Ausgrabungen in Mayapan, Yucatan in zwei Metern Tiefe Pferdeknochen gefunden, und er datiert diese als aus einer Zeit vor der Ankunft des Kolumbus (Pre-columbian Horses from Yucatan, Journal of Mammology 38 (1957), S. 278). Dieser Fund wird weitgehend ignoriert. Er wurde aber gemacht. Ähnliches läßt sich hinsichtlich des Schafes berichten. Ich möchte an dieser Stelle erstmal schließen, da ich nach der Lektüre der weiteren Beiträge auf dieser Seite eigentlich gar keine Lust mehr habe, meine wertvolle Zeit weiter mit der endlosen Beantwortung dieser Fragen zu verbringen, da es ersichtlich ist, daß zumindest keiner der Forumsteilnehmer ein echtes Interesse an der Beantwortung hat. Die Antworten können in der oben angeführten Literatur nachgelesen werden

Ich wünsche mir, daß meine Beteiligung hier zumindest deutlich gemacht hat, daß wir Mormonen unseren Glauben durchaus adäquat verteidigen können. Die hier vorgebrachten Argumente halten nur nur einer oberflächlichen Überprüfung stand. Bei näherem Hinsehen wird deutlich, wie mager diese Argumente und wie wenig überzeugend sie sind!

Allen Unkenrufen zum Trotz! Nur eine Antwort vom Vater im Himmel kann jedem, der diese Worte ließt, die Wahrheit des wiederhergestelten Evangeliums „beweisen“! Darum meine Bitte: laßt Euch nicht von den hier geschriebenen „Argumenten“ von der Freude abbringen oder abhalten, die der Vater im Himmel Euch durch Sein wiederhergestelltes Evangelium schenken will. Er wird Euch eine persönliche Antwort geben!

Mark

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