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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Samstag, den 17. Juli 2010, um 19:49 Uhr
Betrifft: Hatte Joseph Smith betrügerische Absichten?

Hallo zusammen!

In diesem Forum ist öfter über die betrügerischen Absichten von Joseph Smith geschrieben worden. Ich würde mich mit dieser Thematik gerne einmal näher auseinandersetzen. Unter einem Betrug im strafrechtlichen Sinne versteht man im Allgemeinen eine gezielte und arglistige Täuschung mit dem Ziel, sich am Vermögen Dritter zu bereichern. Mir ist aufgefallen, dass selbst Nichtmitglieder, die sehr fundierte Biographien über Joseph Smith geschrieben haben (z.B. Robert Remini oder Dan Vogel), ihm keine unlauteren Motive unterstellen, sondern allenfalls Verblendung. In Büchern wie „The Joseph Smith Papers“ oder „Personal Writings of Joseph Smith“ stehen viele Auszüge aus persönlichen Briefen und Tagebucheinträgen, die nur für den jeweiligen Adressaten oder für ihn selbst bestimmt waren. Wenn ich solche Quellen lese, habe ich stets den Eindruck, als ginge es diesem Mann ausschließlich um Religion. Er glaubte offenkundig aus tiefstem Herzen an das, was er verkündigte. Natürlich kenne ich die Ereignisse rund um die Kirtland Safety Society und den Vorwurf, Joseph Smith habe sich durch diese Bank bereichern wollen. Aber diese Unterstellung und die Tatsache, dass seine Unternehmung scheiterte, sind für mich keine überzeugenden Belege. Die allerwenigsten informierten Menschen dürften Joseph Smith für einen Dummkopf halten. Wäre es ihm um Betrug gegangen, hätte er seine Religionsgemeinschaft im Hinblick auf die Vollmacht über die Finanzen oder seine Unumstößlichkeit als Prophet naheliegenderweise anders organisieren müssen. Abgesehen davon hatten seine Bestrebungen als Oberhaupt der Mormonen für ihn ganz offenkundig keine nennenswerten finanziellen Vorteile zur Folge. Ein nur halbwegs intelligenter Mensch hätte daraus gelernt und hätte in Anbetracht der enormen Nachteile, die ihm aus der ganzen Wiederherstellungsgeschichte erwachsen wären, den einmal eingeschlagenen Weg geändert.

Ich würde mich nun gerne wie gesagt mit fundierten Belegen auseinandersetzen, die dafür sprechen, dass Joseph Smith doch ein Betrüger war. Falls es diese gibt. Natürlich existieren zahllose Internetseiten mit seltsamen Geschichten. Und selbst vermeintlich seriöse Zeitungen aus der Zeit von Joseph Smith sind oft voll von irgendwelchem Quatsch. So steht im „The Chardon Spectator“ vom 12.7.1834, dass Joseph Smith einbeinig war und an den Folgen einer Schießerei verstarb. Im „Lee County Democrat“ vom 15.10.1842 wird berichtet, dass Joseph Smith ein entlaufener Sklave aus Missouri wäre, der gerade dabei sei, alle Sklaven des Südens zu befreien. Und im „Buffalo Patriot“ vom 6.9.1831 steht, dass Joseph Smith nach mormonischem Glauben die Reinkarnation Jesu Christi sei und die Sammlung Israels in Philadelphia vorbereite. Aber vielleicht gibt es ja auch seriöse Quellen (z.B. Bücher von anerkannten Historikern), in denen die betrügerischen Absichten Joseph Smiths belegt werden. Ich würde mich damit wie gesagt gerne intensiv auseinandersetzen und die entsprechenden Behauptungen kritisch prüfen wollen. Für Hinweise bin ich dankbar.

Viele Grüße

Gipfelstürmer

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