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Seite erstellt am 25.4.24 um 16:38 Uhr
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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Mittwoch, den 21. Juli 2010, um 22:34 Uhr
Betrifft: Was sagt der Humanismus zum angeborenen Bedürfnis nach Spiritualität?

> Ich finde es nur komisch, dass nahe Verwandte von mir eigentlich totunglücklich sind und dann jeden Fastensonntag in Tränen ausbrechen und das Gefühl haben, sie müssten jetzt sagen, dass sie sehr glücklich und dankbar sind....

Glückliche Menschen gibt es generell nur sehr wenige. Egal ob innerhalb oder außerhalb von Religionsgemeinschaften. Tendenziell geben gläubige Menschen an, zufriedener zu sein als ungläubige. Und sie leben länger (was als Beleg für ihren relativ glücklichen Zustand gewertet werden kann). Aber darüber hatten wir ja schon einmal diskutiert. Jedenfalls weiß man nie, wie glücklich Deine Verwandten ohne ihre Fastsonntage und das sonstige Drumherum wären. Besonders attraktiv scheint die Loslösung vom Glauben und ein Leben danach auch nicht immer zu sein (http://forum.mormonentum.de/58196.html). Das gibt es wohl keine allgemeine Glücksformel.

> Aber den Menschen wird der Glaube in die Wiege gelegt, er kommt nicht von allein.

Ich weiß nicht, wie tief Du tatsächlich im Humanismus verwurzelt bist. Aber meines Wissens nach gibt es in der humanistischen Tradition die verbreitete Annahme, dass Menschen Bedürfnisse haben, die aufeinander aufbauen (Sicherheit, Verständnis, Kreativität, Liebe, Erholung, Autonomie usw.). Das höchste Bedürfnis ist doch das nach Sinn, nach Transzendenz, nach Spiritualität. So etwas liegt also in der Natur des Menschen. Und wir sind nun einmal Herdentiere. Wir sehnen uns nach Religion, Spiritualität und Mystik. Und diese Bedürfnisse möchten wir in der Gruppe ausleben. Jedenfalls ist das seit jeher bei ganz vielen Menschen so. Als Mormone und Christ würde ich hierzu sagen, dass die Tatsache, dass wir Durst empfinden, ein Hinweis auf die Existenz von Wasser ist. Und unser Bedürfnis nach Religion weist auf einen Schöpfer hin. Aber so weit muss man gar nicht gehen. Jedenfalls ist doch gerade der Humanismus eine Denkrichtung, in der angenommen wird, dass die Tendenz zum Glauben von alleine kommt. Oder irre ich mich da?

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