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Seite erstellt am 28.3.24 um 12:10 Uhr
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Verfasser: svenx
Datum: Dienstag, den 20. Juli 2010, um 21:29 Uhr
Betrifft: Nun mach mal halblang...

;)

Wie man in meiner Ausstiegsgeschichte lesen kann, von der ich nicht erwarte, dass du sie auswendig gelernt hast, sie ist auch sprachlich kein Meisterwerk... war mein Hauptausstiegsgrund nicht die Kirchengeschichte, ich bin da vergleichsweise tolerant, die Wahrheit liegt oft in der Mitte und von daher muss ich nicht jede kritische historische Begebenheit negativ sehen. Selbst wenn das Mountain Meadows Massaker von BY angeordnet wäre damals kein Ausstiegsgrund gewesen.

Meine Beweggründe rührten ja daher, dass mein Weltbild mit dem der Kirche in wirklich wichtigen Punkten überhaupt nicht übereinstimmte - ich hätte wenn ich in der Kirche geblieben wäre, sogar gegen mein Gewissen handeln müssen. Aber das nur nebenbei. Ich wollte aber wissen, ob und wie es überhaupt möglich war, dass Joseph diese Kirche mit alle seiner Komplexität gründen konnte. Dabei haben die IInternet Recherchen (3 Ordner) und die 3 Quinn Bücher genügt, sowie BH Roberts View of the Hebrews und Lucy Mc Smith Lebensgeschichte. Alles andere (In Sacred Loneliness: The Plural Wives of Joseph Smith usw. habe ich später eher Interesse halber gelesen) Und ja, wenn ich nicht 30 Kartons im Keller hätte, die ich jetzt einfach nicht ausräumen möchte, könnte ich nochmals nachschauen, vielleicht war Shipps sogar in Auszügen dabei, aber das ist alles 12 Jahre her...

Und es ist doch so, dass es nicht die 7 Bücher gibt, die man gelesen haben muss um abzufallen.

Was mir an deiner jetzigen Diskussion nicht gefällt ist der Fakt, dass du (IMO) nicht ehrlich kommunizierst, sondern taktisch vorgehst:

1. Warum fragst du nach neutralen Historikern, wenn du plötzlich Vorsitzender von diversen Vereinen bist?

2. Warum bringst du, wenn du schon diese brillianten Historiker zitierst, diskussionswürdige Punkte ein, sondern unterstellst uns, dass wir nur tendenziöse Literatur lesen.

Ehrlich gesagt war ich damals froh, dass ich irgendwie zollfrei an ein paar Bücher kam, die mir empfohlen wurden. Jetzt zu verlangen, dass wir erstmal Shipps lesen müssen, um eine andere Sicht der Dinge zu erhalten ist doch auch eine sehr subjektive Betrachtungsweise.

Shipps Intention ist ja nicht zu beweisen ob die Kirche wahr ist, sondern sie betrachtet wissenschäftlich ein Phänomen. Die Mormonen sind insofern interessant, weil sie nicht einfach eine Sekte sind, sondern eine neuzeitliche Kultur geschaffen haben, die mit ihrer Theologie, ihren Ritualen durchaus vergleichbar ist mit Gemeinschaften wie dem Judentum oder anderen stark kulturell geprägten. Es ist natürlich schon interessant wie der "Mormon Way of Life" in Amerika entstehen konnte und da gibt es bei den Historikern interessante Zusammenhänge, die zwar in Ihrer Darstellung respektvoll abgehandelt werden, aber in der Schlussfolgerung dann doch dazu führen, dass man erkennt, dass die Voraussetzungen damals so waren, dass eine derartige Gemeinschaft schon fast entstehen musste! Die Historiker zeigen ja auf, dass es eine von Menschen gemachte Bewegung war, die sich nun mal aus Ursache und Wirkung heraus entwickelte. Historiker beschreiben, sie sagen aber nicht: Mohammed hatte keine Offenbarungen!

Außerdem: Es wird immer Wissenschaftler geben, die mit ihrem persönlchen  Abstand zur Kultur schöne Sätze formulieren. Der Historiker weiß ja vielleicht gar nicht, dass Joseph Smith sonntäglich millionenmal als wahrer Prophet verehrt wird. Nur weil ein Moroni auf dem Turm steht, heißt das nicht, dass Joseph nicht verehrt wird. Ich denke hier sind auch gelernte Historiker fehlbar, auch in ihrer Interpretation.

Wie gesagt ist es selbst mit den Tanner Büchern möglich, Quellen zu überprüfen, den anderen Quatsch kann man sich wegdenken. Besser so, als in Ignoranz zu leben. Es reicht doch die Verweise für offizielle, vorhandene Quellen zu nutzen und dies nochmal gegenzulesen und auch den Kontext nochmal zu untersuchen. Ich habe das damals so gut es mir möglich war getan. Und da die Informationen zu meinem Gesamtbild passten, schloss sich der Kreis. Ich denke, Menschen die nur wegen historischer Ungereimtheiten die Kirche verlassen, bauen zwar nicht auf Sand aber zumindest auch nicht auf Beton...

Ich finde man hat diesen sogenannten Anti-Büchern aus den 80ern kirchenseitig viel zu viel Respekt eingeräumt. Im Prinzip wurde gesagt: wer sich mit den Büchern einlässt, tut den ersten Schritt zu Satan hin. Eine nicht sehr selbstbewuße Einstellung.

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