Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 80 von 93 Beiträgen.
Seite erstellt am 26.4.24 um 17:58 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: bjoerny
Datum: Mittwoch, den 19. November 2008, um 0:22 Uhr
Betrifft: Trinitätsfrage RKK, Protestanten und Mormonen sowie ev.-luth. Kirche

> Bei den Protestanten sind es aber drei voneinander trennbare Wesenseinheiten, die gemeinsam und gleichgewichtig (?) die Gottheit bilden. Somit ist der Vater nicht der Sohn, und der Sohn nicht der Heilige Geist usw., vielmehr sind sie eigenständige Wesenseinheiten (?). Zusammen, also gewissermaßen als "Kollektiv" (?) stellen sie den EINEN Gott dar.  Da hier keine Hierarchie untereinander erkennbar ist, ist dies auch nicht diese "arianische" Version (?).

Alle drei Personen der Gottheit sind gleichwertig, da sie wesenseins sind (1. Johannes 5, 7 im Textus Receptus, „Comma Johanneum“). Dass der Vater größer ist als der Sohn (Johannes 14, 28), ändert nichts an dem Status des Sohnes innerhalb der Gottheit. Das innertrinitarische Verhältnis der Personen zueinander folgt einer klaren Ordnung: Der Vater fasst einen Vorsatz (Epheser 1, 11), der Sohn führt den Vorsatz aus (Kapitel 3, Vers 11), und der Heilige Geist ist der, durch den der Sohn den Vorsatz des Vaters ausführt (Apostelgeschichte 1, 2). Jede der Personen ist individuell, aber keine handelt unabhängig von der anderen (1. Korinther 12, 4-6).

Die arianische Version lautet: Allein der Vater ist Gott, der Sohn und der Heilige Geist sind geschaffene Wesen (wobei der Heilige Geist nicht als Persönlichkeit, sondern als „Kraftwirkung“ definiert wird). Gott, der Vater, betont jedoch die Göttlichkeit Seines Sohnes (Matthäus 1, 23; Johannes 20, 28; 1. Johannes 5, 20; Offenbarung 22, 12. 13), und auch die Personalität des Heiligen Geistes ist in der Bibel unverkennbar (Matthäus 28, 19; Johannes 14, 16. 17; 16, 7. 13. 14; Apostelgeschichte 5, 3; 8, 29; 10, 19. 20; 11, 12; 13, 2; 15, 28. 29; Römer 8, 26; 1. Korinther 2, 10. 11; 12, 11; 2. Korinther 13, 13; Epheser 4, 30).

> Zum Mormonentum: Die protestantische Sichtweise entspräche dann ja auch der mormonischen, oder mache ich jetzt wieder einen Fehler? (Irgendwie habe ich das Gefühl, wieder danebenzuliegen.)

Du liegst eigentlich nicht weit daneben, sondern hast das Prinzip ganz gut durchschaut. Es stimmt: Die mormonische Version kommt der protestantischen näher als die römisch-katholische. Der Unterschied zwischen dem mormonischen und dem protestantischen Gottesbild liegt einfach darin, dass das mormonische allzu menschlich ist; es muss aus christlicher Sicht verworfen werden, wenn es beinhaltet, dass Gott Vater ein erhöhtes menschliches Wesen sei, dass mit einer Frau buchstäblich einen Sohn gezeugt habe.

Welchen Standpunkt die evangelisch-lutherische Kirche einnimmt, kann ich nicht sagen; es gibt in der Landeskirche keine einheitlich theologische Definition, und wenn ich mir den religiösen Mischmasch so ansehe, den die evangelisch-lutherische Kirche zurzeit so treibt, wundert mich langsam nichts mehr ...

Liebe Grüße
Björn

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de