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Seite erstellt am 20.4.24 um 10:01 Uhr |
Verfasser: ThePassenger Datum: Donnerstag, den 20. November 2008, um 2:45 Uhr Betrifft: simplifying / das Schweigen...
...ist für ein Diskussionsforum gewià nicht so belebend: aber wenn ich mir einige meiner Beiträge und Kommentare hier ansehe, wünschte ich mir, besser geschwiegen zu haben.
Was für eine beklemmende Vorstellung: wie hier oder anderweitig meine (schlechten) Beiträge und (spöttischen und geistlosen) Kommentare quasi irreversibel eingetragen worden sind, ist vergangenes negatives Handeln und Denken gleichsam irreversibler Bestandteil dieser "irdischen" Existenz von mir. Unauslöschlich, und bestenfalls vielleicht etwas kompensierbar durch positives Wirken (so bleibt zu hoffen). Wie in einem gigantischen "Quantencomputer" gespeichert und vom "Refiner" jederzeit abrufbar.
Ich weià nicht, ob man in der Stille und im Schweigen so viel an Erkenntnis im objektiven Sinne findet, aber ich kann diesem "meditativen Element des Seins" durchaus Positives zusprechen. Durch diese in sich erschaffene "Leere" kommt man auch meiner Erfahrung nach am ehesten dazu, gewonnene Eindrücke neu zu bewerten und andere Sichtweisen zu gewinnen.
Auch weià ich nicht, ob eine Versimplifizierung der Religion, also die Reduktion religiöser Schriften / Aussagen / Thesen usw. auf wenige Grundinhalte einen Vorteil brächte (sofern dies mit der "Betrachtung aufs Wesentliche" gemeint war). Komplexität religiöser Inhalte wirkt auf mich auch recht anziehend, und das ist die Faszination, die für mich von unserem Christentum ausgeht.
Was seine (des Christentums) scheinbare Schwäche ist, nämlich die Komplexität in sich und die Auseinandersetzung mit sich selbst, könnte sich als seine spezifische Stärke erweisen.