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Seite erstellt am 28.3.24 um 23:49 Uhr |
Verfasser: bjoerny Datum: Montag, den 17. November 2008, um 23:46 Uhr Betrifft: Der Schöpfer und das Problem mit der Wahrheit
> Für mich stellt Gott doch eher ein "Geistwesen" dar (für die Indianer war er der "GroÃe Geist"), nämlich ein in einer höherdimensionalisierten Wirklichkeit existierendes bewuÃtes Sein, welches mit uns (gleichsam selbst-bewuÃten und gottsuchenden) biologischen Lebensformen in einer gewissen Verbindung zu stehen vermag.
Das ist auch eine interessante Definition. In jedem Fall ist Gott die höchste Dimension der Wirklichkeit (das absolute Sein). Denkt man darüber nach, was diese Begriffe beinhalten, bekommt man eine leise Ahnung davon, wie klein der Mensch ist und für wie groà er sich hält. Wirklichkeit und Wunschtraum klaffen hier weit auseinander.
> Ich fürchte, daà die Christenheit sich in der Frage dieser Trinitätsauffassung und Personifizierung Gottes festgefahren hat.
Die Bibel ist die einzige Autorität, aufgrund derer eine christliche Gemeinschaft eine Lehre als verbindlich darstellen kann oder nicht. Dass sich das Christentum festgefahren hat, stimmt nur bedingt. Vielmehr ist etwas, was vor zwei Jahrtausenden Wahrheit war, auch heute noch Wahrheit, denn Wahrheit ist absolut und unveränderlich. Entweder ist etwas wahr oder falsch.
Es gibt nur Schwarz oder WeiÃ; in der Frage nach der Wahrheit existiert keine Grauzone. Wenn das christliche Gottesbild nicht richtig ist, dann muss es zwangsläufig falsch sein. Wenn es aber nicht falsch ist, dann kann es nur richtig sein â vor zwei Jahrtausenden genauso wie heute. Mit Festgefahrenheit oder gar einer Versteinerung in der Lehre hat das nichts zu tun.
So ist es auch mit der von dir erwähnten Aussage hinsichtlich der Trinität. Entweder ist diese Lehre biblisch â und damit für Christen aller Zeiten absolut und unveränderlich verbindlich â, oder sie ist falsch und muss vollständig verworfen werden. Die Wahrheit verlangt konsequente Handlungsweisen. (Ãbrigens ist die katholische Dreifaltigkeitslehre nicht mit dem protestantischen Trinitätsverständnis zu verwechseln!)
Das klingt hart und geht der Denkweise liberaler Theologen und Philosophen unserer Tage gegen den Strich, ist aber â denkt man ehrlich darüber nach â die logische Konsequenz aus allem: entweder wahr oder falsch. Eine Mischung aus beidem kann es nicht geben. Wer aufrichtig ist, der liebt reine Wahrheit und verachtet es, Wahrheit und Irrtum bewusst miteinander zu vermischen, so wie es zum Beispiel die Ãkumene anstrebt â Einheit auf Kosten fundamentaler biblischer Lehren.
Das führt bestimmt eines Tages noch so weit, dass die Bibel und der Qurâān in einem gemeinsamen Band herausgegeben werden. Widersprüchlicher geht es nicht ...
Liebe GrüÃe
Björn