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Seite erstellt am 26.4.24 um 21:46 Uhr
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Verfasser: Gunar
Datum: Montag, den 20. Dezember 2004, um 23:42 Uhr
Betrifft: in vielen Aspekten nur knapp vorbei

> >Als Mormone wird man stets verdächtigt
> stimmt nicht

Du hast recht, der gute Mormone verdächtigt sich zuerst mal selbst. Da haben die anderen nicht so viel zu tun mit der Kontrolle. Im perfekten totalitären System zeigt sich der Täter, aber auch schon der Gedankentäter selbst an. Vgl. Orwells 1984.

> >möglicher Weise Dinge zu tun, die nicht von der Kirche gestattet sind
> Die Kirche hat die gebote nicht gemacht, es sind die gebote Gottes

Nehmen wir den Fall des WdW: Wer hat dieses Gebot gemacht?

> > Ich denke letzteres würde doch zum sofortigen Ausschluss führen.
> so was führt noch lange nicht zum Auschluß.

Nein, natürlich nicht, es sei denn, er zeigt sich beim Kirchengericht nicht zerknirscht ob seiner schweren Sünde.

> >3.  Problem, dass manche Heimlehrer gerne mal denken, sie müßten etwas aufdecken, es sei ihre Pflicht Mißstände sofort und ohne Rücksprache zu melden.
> Nach allem, was du bisher so von dir gegeben hast, kann ich mir gut vorstellen, dass du so handeln würdest. Die Heimlehrer, die ich kenne sind jedenfalls keine Stasispitzel.

Du widersprichst dir selbst. Stasispitzel haben immer im Auftrag gehandelt. Das angesprochene Problem bezieht sich aber ausdrücklich auf Übereifrigkeit des Spionierenden. Demzufolge kannst du nicht einfach beides gleichsetzen, es sei denn, du gibts hiermit zu, dass Heimlehrer im Auftrag des Bischofs die Leute ausspitzeln. Das hättest du dann mit Bravour dargelegt.

Meine letzte Heimlehrtour umfasste nur noch zwei Haushalte. Beides Leute, die ich weder vom Sehen noch vom Namen her kannte. Nachdem ich die einige Male nicht angetroffen habe (oder sie nicht geöffnet haben, wer weiß das schon), habe ich das mit dem Heimlehren einfach gelassen. Und so kenne ich das von den meisten Heimlehrern. Heimlehren ist eine der am stärksten vernachlässigten Pflichten bei den Mormonen. Heimlehrer, die nie auftauchen, eignen sich natürlich wirklich nicht besonders als Spitzel, da hast du schon völlig recht.

> Seit wann sind Bischöfe und Psychologen Konkurrenten?

In welcher Welt lebst du denn? Redest du wirklich von den Mormonen? Beim Bischof heulen sich doch alle aus, obwohl der so gut wie nie dafür ausgebildet ist. Aber Kraft des Priestertums wirds schon gehen, ein kleiner Krankensegen und ab nach Hause. Wazu brauchts da noch einen Psychologen?

> In aller Regel wird es so sein, dass das Mitglied zum Bischof kommt, weil es mit seiner Situation nicht zufrieden ist.

George Orwell lässt grüßen.

> Es gibt genügend Psychologen, die der Kirche angehören.

Was ist genug? Zwei? Drei? Psychologisches Verständnis und Sektenzugehörigkeit beißen sich, außer in Utah, versteht sich.

> Möglicherweise hätte der Patient exakt die gleichen Probleme als Mitglied irgend einer anderen Organisation.

Definiere " irgend einer anderen Organisation"! Meinst du " irgend eine andere totalitäre Organisation"?

> >Wie Du nun siehst stecken in dem Beispiel viele Fragen, die Du gar nicht erkannt hast. Warum wohl?
> Vielleicht, weil es gar keine Fragen sind, sondern Vorurteile die sich einer ausgedacht hat, der von der Materie so viel Ahnung hat wie ein Maulwurf vom Drachenfliegen.

Oder vielleicht, weil man die Fragen nur erkennen kann, wenn man mehr Interesse an mormonischer Geschichte und Zusammenhängen hat als ein Maulwurf am Drachenfliegen?

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