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Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 27. Januar 2005, um 12:27 Uhr
Betrifft: Diese "Gottestrafe" ist mehr als Schwachsinn

Hier ein Ausschnitt aus einem Zeitungsartikel, mit dessen Hilfe man sich auch als Laie sehr gut vorstellen kann, dass es Unsinn ist zu denken, Gott habe die Erde extra für die Menschen erschaffen und perfekt auf sie abgestimmt, so wie es z.B. die ZJ gern propagieren, und dass jede Naturkatastrophe eine Strafe Gottes für sündiges Verhalten der Menschen sei. So ein Denken ist doch finsterstes Mittelalter, das wirklich nicht mehr zeitgemäß ist:

Die Erde ist eben keine stabile Kugel wie wir uns einbilden, sondern ein wabernder, schwingender, dampfender innen großteils flüssiger Glutknödel, der von seiner eigenen Schwerkraft zusammengehalten wird und auf dem wir, wie auf einer dünnen Eierschale, ein durchaus riskantes Leben führen. Wie steinerne Flöße schwimmen die (im Vergleich zum Rest der Erde) hauchdünnen Kontinentalplatten, auf denen wir unsere Häuser und Straßen bauen, auf der flüssigen Gleitschicht des Erdmantels. Wo sie aneinander reiben gibt es Erdbeben. Wo sie auseinander treiben drängt heisses vulkanisches Material von unten nach. Und wo die Schieberei zu viel wird türmen sich Gebirge auf. Oder die Platten rutschen übereinander, wobei die untere stückchenweise in den Schmelzofen des Erdmantels abtaucht. All das passiert in "geologischen Zeiträumen" - in Jahrmillionen. Würde man die herumtreibenden, zusammenkrachenden, vibrierenden, sich aufwölbenden Platten im extremen Zeitraffer betrachten, käme man wohl nicht auf die Idee, auf so einem Planeten wohnen zu wollen. Aber auch ohne Zeitraffer tut sich genug. Immerhin bebt rund 3000-mal am Tag irgendwo - klein aber fein - die Erde.

Deshalb - einen Tsunami u. Ä. als Gottesstrafe zu sehen ist nicht nur dummes, gedankenloses Geschwätz, es ist auch eine Verhöhnung des Leids der vielen Opfer und ihrer Angehörigen. Und um Naturkatastrophen vorauszusagen braucht man keine Propheten, denn die sind so wahrscheinlich wie dass in unseren Breiten auf Schnee und Kälte wieder Hitze folgen wird. Ein Prophet könnte sich da schon eher als Prophet erweisen, wenn er schon Monate vorher das genaue Datum eines Erd- oder Seebebens voraussagt. Und solche Aussagen wie "Christliche Dörfer blieben verschont" sind dabei immer wieder die widerwärtigste Art der Verhöhnung der Opfer! Wer solche Lügen zur Festigung seines Glaubens und zum Beweis seines Auserwähltseins braucht und in Umlauf bringt, sollte sich schämen und  bei den Opfern für seinen Hochmut entschuldigen.

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