Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 25 von 54 Beiträgen.
Seite erstellt am 23.4.24 um 17:34 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: lennard
Datum: Samstag, den 29. Januar 2005, um 13:18 Uhr
Betrifft: Anmerkungen

>Das Ablegen/Verneinen der Möglichkeit, dass es ein höheres Wesen und damit verbunden eine jenseitige Existenz gibt …

Das ist ja interessant! Nach deiner Auffassung ist also die Existenz eines höheren Wesens kausal für ein Leben nach dem Tod. Möglich wäre aber auch weder das eine noch das andere oder gar nur das eine oder das andere. Soll heißen, möglich wäre auch die Existenz eines höheren Wesens ohne ein Leben nach dem Tod.  Die Existenz eines höheren Wesens und ein Leben nach dem Tod sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Aus der Existenz eines höheren Wesens kann man nicht unmittelbar ein Leben nach dem Tod ableiten.

>Ist dann ein Bankräuber, der unter Inkaufnahme von Tötungen (Unschuldiger) einige Millionen raubt, damit durchkommt und bis zum Ende ein aus seiner Sicht bequemes Leben führt, nicht dadurch gerechtfertigt, dass er sich durchgesetzt hat - als der Stärkere.

Ein Bankräuber setzt sich niemals durch, denn die gesamte Gesellschaft ächtet und verfolgt ihn. Er wird in der Regel früher oder später gefasst und kann sich folglich nicht durchsetzen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Er ist also nicht der Stärkere im Sinne Darwins.

>Eine Mutter, die ihr neugeborenes aus Überforderung oder angewidert von dessen Behinderung in die Mülltonne dem Tod übergibt, hat demnach nichts Schlimmeres (nichts Böses) getan, als mein Hamster, den ich als kleiner Junge hatte und der seine Neugeborenen selber (aus Unkenntnis)aufgefressen hat.

Wenn man wirklich davon ausgeht, dass die Mutter nicht zurechnungsfähig ist, dann hat sie nichts Böses getan. Sie hat kein Unrechtsbewusstsein. Sie kann nicht bestraft werden. Übrigens ist das auch Mormonenlehre. Unzurechnungsfähige können keine Sünden begehen.

>Wenn wir also die Existenz eines höheren Wesens und unsere Verbindung mit ihm ablehnen, gibt es eigentlich keine allgemein verbindliche Moral oder Ethik, mit der wir Dinge beurteilen können, wie z. B. hier auf dieser Internetseite das Schalten und Walten von Sekten. Wenn sie sich durchsetzen (unahängig von der Wahl der Mittel) haben sie Recht, weil der Stärkere evolutionär gesehen eben Recht hat, weil er sich durchgesetzt hat.
Eine verbindliche Moral und Ethik ist nicht von der Existenz eines höheren Wesens abhängig. Es entwickeln sich solche Regeln in jeder Gesellschaft, damit die Gesellschaft überhaupt funktioniert. Sind diese Regeln mangelhaft, scheitert eine Gesellschaft früher oder später, siehe Drittes Reich oder römisches Reich. Sitte, Moral und Gebräuche dienen nur dazu, damit die Gesellschaft im Kern erhalten bleibt. Sie sichern ein friedliches Zusammenleben und die Vermeidung von Anarchie.

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de