Beitrag 7 von 82 zum Thema Mäser Denkmal |
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Verfasser: Gunar Datum: Donnerstag, den 10. Mai 2001, um 9:15 Uhr Betrifft: SZ: In der Klemme
Sächsische Zeitung
MEISSEN
09.05.01
Seite 7In der Klemme
Von Ulf Mallek
Ganz MeiÃen steckt in der Klemme. Nicht nur der Oberbürgermeister oder ein eifriger Stadtrat. Das Rathaus hat im Vorjahr eine Bronzestatue des Mormonen Karl G. Mäser in Amerika bestellt. Im März-Amtsblatt wurde schon der Termin der feierlichen Einweihung publik gemacht: 14. Juli. Der Bürgermeister der neuen US-Partnerstadt Provo hat sich angesagt und der Rektor der dortigen Uni, die soviel Studenten hat wie MeiÃen Einwohner. MeiÃen zickt aber plötzlich. Die Stadträte wollen das Denkmal nicht mehr, die Landrätin auch nicht. Sie mäkeln an Mäser herum. Seine pädagogische Arbeit sei schwer einschätzbar, auÃerdem passe ein abstinenter Mormone nicht in die Weinstadt MeiÃen. Die Argumentation klingt sehr bemüht. Vor allem kommt sie recht spät. Seit fast zwei Jahren steht fest, dass MeiÃen dieses Denkmal geschenkt bekommt. Natürlich vermuten die Mäser-Nachkommen jetzt eine gezielte Attacke der evangelischen Kirche. Hat der Superintendent Angst vor 45 MeiÃner Mormonen? Falls das Denkmal nicht aufgestellt wird, dürfte das die neue Partnerschaft mit der US-Stadt Provo schwer belasten, wenn nicht gar unmöglich machen. Das Rathaus sollte aufhören zu taktieren, sondern ein Zeichen der Toleranz setzen. Dann ist es auch nicht mehr in der Klemme.