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Beitrag 50 von 82
zum Thema Mäser Denkmal
Seite erstellt am 26.4.24 um 0:20 Uhr
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Verfasser: James
Datum: Freitag, den 1. Juni 2001, um 8:43 Uhr
Betrifft: Der weltbekannte Mäser

Wir erinnern uns, am 10.05.01 hatte der Mormone Dietrich Kempski, Selbstbezeichnung "Journalist" (so an anderer Stelle), in der Sächsischen Zeitung u.a. geschrieben (siehe unter der Mail von Gunar "... und HLT-Kempski wieder einmal (SZ)", vom 10.5.01 um 11:20 Uhr):

"Die pädagogische Leistung und die Erfolge Mäsers sind international anerkannt und ab 31. Mai sogar in einer sechsmonatigen Ausstellung im Schulmuseum Steinhorst bei Celle gewürdigt.

Das Mäsers "Erfolge" nun "international anerkannt" sind, eher  dem Wunschdenken von Kemspki entspricht und nicht den Fakten, ist hinlänglich bekannt. Interessant war schon eher der Anhang, daß "sogar in der Provinz Mäser gewürdigt wird. Nun ist auch dieser Hintergrund klar. Auch hier erweist sich, daß nicht die Internationalität von Mäser das Motiv der "Würdigung" ist, auch nicht, daß evtl. ein Mormone die Finger in Spiel hat ... nein, ein Exmormone (lies: nach Befindlichkeit von so manchem Mormonen, ein "Anti-Mormone". denn jeder der sich kritisch äußert ist für sie eben ein Anti)! Dies erwähnt Kempski nicht.

Nun stellt sich heraus wer hinter der heute anlaufenden Ausstellung ("Karl Mäser - ein deutscher Schulmeister unter den Mormonen") im Schulmuseum Steinhorst bei Celle steht:

Ein gewisser Hermann Wiedenroth, der laut obiger Mail von Gunar, "Ausstellungsleiter" ist. Eben jener, der der Stadt Meißen anempfiehlt, "das Mäser-Geschenk anzunehmen und über ein adäquates Gegengeschenk nachzudenken: "Eine überdimensionale Meißner Kaffeetasse etwa, deren Aufstellung den jeglichen Bohnenkaffee abholden Bürgern Provos auch eine gewisse Großzügigkeit abverlangen würde."

Nicht schlecht der Humor! Von der Art, mit der man bei manchen Mormonen sofort den Ehrentitel "Anti-Mormone" erhält. Versuch mir übrigens gerade die große Kaffeetasse vor der Harold B.Lee Bibliothek der YBU ... oooops, ever so sorry ... BYU in Provo vorzustellen.

Wiedenroth kenne ich von früher (über 20 Jahre) persönlich als gebildeten, sensiblen und humorigen Menschen. Noch heute kann ich mich an Einlagen von ihm erinnern (unvergessen ein Stehgreif Auftritt wo er die Blechbüchsenarmee aus der Augsburgerpuppenkiste darstellte.) Aus meiner Erinnerung heraus hat Wiedenroth während seiner Missionszeit der Kirche den Rücken zugekehrt und verlassen. Wiedenroth ist nach meiner Einschätzung (ohne hier ein Fachurteil abgeben zu können) ein wirklich bekannter Experte (national eh, und für Insider auch international ... wenn wir schon von nationaler oder internationaler Bekanntheit reden) für Karl May Fragen. Und May und andere haben sich eben auch mit Mormonen "beschäftigt", wenn auch nicht gerade vorteilhaft (für die Mormonen). Also haben die Mormonen es diesen Hintergrund zu verdanken, daß Mäser "gewürdigt" wird. Keinem anderen.

In eben diesem Schulmuseum wird Mäser, selbstverständlich gegen Miete, zuerst einen Unterschlupf erhalten, Asyl.  Welch glücklicher Umstand für Wiedenroth! Der ist eh nicht auf den Kopf gefallen. Wobei, evtl. sollte ich ein Angebot machen, daß Mäser bei mir im Keller Asyl gewährt bekommt! Anstatt 1000.-DM für nur 50.-DM! Die Differenz von 950.- (als Bedingung) wird als Erstspende für die Meißener Kaffeetasse eingelegt. Ich pack noch 50.-DM drauf!

Für einen Einblick in die Steinhorster Mäser Ausstellung (unter Schulmuseum, "aktuell"):

http://www.gifhorn.de/Museen/Schulm_A.htm

Dort u.a. zu finden:

"Die Ausstellung ... basiert in erster Linie auf der umfangreichen Sammlung und auf den jahrelangen Recherchen des Bargfelder Sammlers und Antiquars Hermann Wiedenroth. Darüber hinaus haben zahlreiche Institutionen und Privatpersonen in Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten mit ihren Leihgaben zum Gelingen dieses Ausstellungsprojektes beigetragen." Hierfür sei allen Leihgebern ganz herzlich gedankt!

Unter:

http://www.rundblick-gif.de/reportage/rep_01-05-13/1.html

auch ein interessanter Artikel zur Ausstellung (Auszug daraus):

"Auf den Treck-Spuren der Mormonen.Verleger Hermann Wiedenroth und das Schulmuseum zeigen eine Ausstellung über einen Lehrer in Amerika.
Karl Mäser: In Deutschland vergessen, in den USA verehrt widmet sich ihm eine Ausstellung im Schulmuseum.

"Karl Mäser hat all das erlebt, was sich Karl May erträumt hat", spinnt Hermann Wiedenroth den roten Faden zwischen zwei Sachsen, die der Wilde Westen Zeit ihres Lebens nicht los ließ. Wiedenroth, Antiquar und Herausgeber einer kritischen Karl-May-Gesamtausgabe, hat sich anderthalb Jahre intensiv mit dem Leben Karl Mäsers beschäftigt. Der 45-jährige Bargfelder hat aus Briefen, Dokumenten und Fotos einen biographischen Bilderboten zusammengestellt ...

"Ein eher unauffälliger Typ, aber wiederum ein typischer deutscher Schulmeister, technisch mit zwei linken Händen, wegen Unfähigkeit vom Militär entlassen", beschreibt Mäser-Experte Wiedenroth sein Forschungsobjekt.
...
Die Erleuchtung ist perfekt: Mäser und seine Familie konvertieren, 1856 brechen sie nach Amerika ins "irdische Jerusalem" auf. "Die Auswanderung geschah zwangsläufig. Lehrer waren damals Kirchenbeamte, und wer zu einem anderen Glauben übertrat, den erwartete geradezu automatisch ein Berufsverbot", ...

Wiedenroth die Bedeutung dieser Biografie: "Karl Mäser gehörte zu denjenigen, die die Chancen der neuen Welt nutzten, und das amerikanische Schulwesen entscheidend mitprägten."

Wiedenroth und Mäser hoffen mit dieser Biografie, nicht nur das Thema Auswanderung detailliert auszuschildern, sondern auch die hierzulande unbekannte Glaubensrichtung der Mormonen. In Meißen sorgte das Thema Mäser für Diskussion, in die sich auch Theologen einschalteten. In Steinhorst wird sie vielleicht auch Debatten nach sich ziehen, hoffen die Ausstellungsmacher. "Der Landkreis", so fügt Wiedenroth launig dazu, "wird gewiss nicht geschlossen zum Mormonenglauben übertreten."

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