Beitrag 58 von 82 zum Thema Mäser Denkmal |
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Verfasser: Gunar Datum: Freitag, den 8. Juni 2001, um 4:01 Uhr Betrifft: SZ: Mäser bis Weihnachten im Asyl
Sächsische Zeitung
MEISSEN
07.06.01
Seite 8Denkmalsstreit
Mäser bis Weihnachten im Asyl
Diplomarbeit über den Mormonen-Pädagogen / Statue kommt nach Dresden
Von Ulf Mallek
Der MeiÃner Karl-Mäser-Platz hat die Begründung für seinen neuen Namen endgültig verloren. Das Loch für die Aufstellung einer Bronzestatue des Mormonen-Lehrers lieà die Landkreisverwaltung wieder zuschütten und fein säuberlich pflastern. Das umstrittene Denkmal für Karl Gottfried Mäser soll in Dresden aufgestellt werden, solange die Stadt MeiÃen keinen neuen Standort bereit stellt. Innerhalb der nächsten zwei Wochen ist die Statue da, sagte gestern Mäser-Urur-Neffe Wolfgang Schubert aus Pönitz. Nach Erledigung der komplizierten Zoll- und Steuerformalitäten wird sie mit einem Laster vom Bremer Ãberseehafen nach Dresden gefahren. Das Denkmal erhält Asyl auf dem Grundstück der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an der Tiergarten-/Ecke OskarstraÃe. Allerdings rechnet er mit weit über einem halben Jahr Standzeit für die 2,44 Meter hohe Bronzestatue inklusive dem 1,10 Meter hohen Sockel aus Lausitzer Granit. "Die Stadt MeiÃen will eine Diplomarbeit über Mäser in Auftrag geben", sagte Schubert. "Das dauert sechs Monate. Ehe sie ausgewertet ist und der Stadtrat erneut entscheidet, kann noch viel Zeit vergehen." MeiÃens Rathaus-Sprecher Falk Werner Orgus bestätigte gestern die Schubert-Aussage. "Wir möchten in Zusammenarbeit mit der sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung ein bis zwei Diplomarbeiten anfertigen lassen", sagte er. Eine Stadtratsentscheidung sei dann noch vor Weihnachten zu erwarten. Der in MeiÃen geborene Mormone Mäser (1826 bis 1901) war in die USA ausgewandert und dort Rektor der Brigham Young University in Provo/Utah. Anfang der 90er Jahre hatten amerikanische Nachfahren Mäsers eine Städtepartnerschaft zwischen Provo und MeiÃen angeregt. Sie sammelten rund 80 000 Mark für die Schenkung einer Kopie des Mäser-Denkmals von Provo. Dessen Aufstellung auf dem Karl-Mäser-Platz genehmigte jedoch die Landrätin nach öffentlichen Protesten nicht. Eine Entscheidung über einen neuen Standort vertagte der MeiÃner Stadtrat, nachdem Zweifel an den Leistungen Mäsers laut geworden waren. Zudem erhoben Künstler ästhetische Einwände. Wer mehr über Mäser wissen möchte, kann auch nach Steinhorst in Niedersachsen fahren. Das dortige Schulmuseum zeigt bis 2. September eine Ausstellung über ihn.