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zum Thema Mäser Denkmal
Seite erstellt am 25.4.24 um 21:28 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Freitag, den 1. Juni 2001, um 5:04 Uhr
Betrifft: DNN: Mäser-Denkmal wird vorerst nicht aufgestellt

Dresdner Neueste Nachrichten
Freitag, 1. Juni 2001
RUND UM DRESDEN

Mäser-Denkmal wird vorerst nicht aufgestellt
Aber Städtepartnerschaft mit Provo beschlossen

Die Debatte im Stadtrat am Mittwochabend läuft schlecht für den Mäser-Lobbyisten, CDU-Fraktionschef Christof Voigt. Er will das Geschenk aus dem reichen Amerika - eine über drei Meter hohe Statue von Karl Gottfried Mäser - weiter bedenkenlos annehmen. Doch die Mehrheit des Meißner Stadtrates, darunter auch CDU-Mitglieder, teilen seine Euphorie inzwischen nicht mehr.

Sie plagt der Zweifel, dass die Leistung des 1828 in Meißen geborenen Schulmeisters, der nach Amerika auswanderte und der große Erzieher der Mormonen wurde, im Widerspruch zur Größe seines Denkmals stehen könnte. "Belege für seine pädagogische Leistung fehlen", gesteht OB Thomas Pohlack (CDU) ein, zu spät bei Universitäten und anderen Institutionen nachgefragt zu haben. Bekannt ist nur, dass Mäser Mitbegründer der heutigen Privat-Universität in Provo (USA) war.

Allein dieser Fakt reicht dem CDU-Fraktionschef zur Würdigung. Der selbst ernannte Denkmalbeauftragte Voigt hatte voreilig, wie sich gestern herausstellte, der Mäser-Familie im April grünes Licht für die Aufstellung signalisiert. Das erklärt, weshalb die Statue schon auf dem Seeweg war, obwohl der Stadtrat noch gar nicht darüber entschieden hatte. "Wir sind ihnen voll auf den Leim gegangen", gesteht SPD-Fraktionschef Christian Micksch auch die Blauäugigkeit seiner Fraktion ein. "Für die entstandene Situation entschuldige ich mich bei den Meißnern und bei den Mormonen", sagt Helga Frenzel (PDS).

Vor dem Hintergrund der Unwissenheit beschließt die Mehrheit des Stadtrates, die Aufstellung des Monuments so lange auszusetzen, bis die pädagogische Leistung Mäsers erforscht ist. Die geplante Städtepartnerschaft mit der Universitätsstadt Provo im US-Bundesstaat Utah, in der 98 Prozent Mormonen leben, stand jedoch keine Minute zur Diskussion. Der Beschluss wird einstimmig gefasst. "Es ist fraglich, ob wir die Städtepartnerschaft ohne Denkmal kriegen", hatte Voigt zuvor vergeblich versucht, das Blatt noch zu wenden. Das eine hänge von dem anderen nicht ab, glaubt OB Pohlack.

Die Bronze-Statue ist schon lange in Bremen angekommen. "Die Lagerung kostet Geld", ist der Mäser-Nachkomme Wolfgang Schubert von dem Beschluss alles andere als begeistert. Das Schulmuseum im niedersächsischen Steinhorst bietet jetzt Asyl an. "Wir könnten das Denkmal drei Monate aufnehmen", so Museumsleiter Wolfgang Böser. In seinem Haus wurde gestern die Ausstellung "Aufbruch in eine neue Welt - Karl Mäser, ein deutscher Schulmeister unter den Mormonen" eröffnet. Da wäre noch Platz für die Statue. Dass sie nicht gerade handlich ist, störe nicht. "Unser Bauernhaus hat große Tore", sieht der Museumsleiter keine logistischen Probleme.

http://www.dnn.de/regional/15761.html

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