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Beitrag 6 von 82
zum Thema Mäser Denkmal
Seite erstellt am 23.4.24 um 21:36 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Mittwoch, den 9. Mai 2001, um 3:41 Uhr
Betrifft: Es schwelt weiter (SZ)

Sächsische Zeitung
MEISSEN
09.05.01
Seite 7

Meißen droht Konflikt mit den Amerikanern

von Ulf Mallek

Nachfahren des Mormonen Mäser stoppen Arbeiten zur Aufstellung des Denkmals

Der Streit um die Aufstellung eines Karl-Gottfried-Mäser-Denkmals in Meißen spitzt sich zu. Jetzt wirft die CDU ihrem Parteimitglied und Oberbürgermeister Thomas Pohlack vor, hinter dem Rücken des Stadtrates böse Spielchen zu spielen. Zudem drohen Konflikte mit den USA.
Die Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten Tagen ein 80 000 Mark teures Karl-Gottfried-Mäser-Denkmal in Meißen aufgestellt wird, sinkt weiter. Zugleich wächst der politische Druck auf Oberbürgermeister Thomas Pohlack (CDU).
CDU-Fraktionschef Christof Voigt wirft seinem Parteifreund vor, hinter dem Rücken des Stadtrates böse Spielchen zu spielen. Am 10. April 2000 hat das Meißner Rathaus die Aufstellung eines Mäser-Denkmals auf einer landkreiseigenen Fläche vor dem Berufsschulzentrum genehmigt.
Voigt: "Pohlack steht jetzt nicht mehr zu seinem Handeln." Er schreibt Briefe in die USA, an die neue Partnerstadt Provo (Utah). "Wir sehen uns derzeit Bedenken gegenüber", heißt es in seinem Schreiben vom 30. April, "deren nochmaliger Beratung es bedarf. Deshalb hat der Stadtrat beschlossen, sich bis Ende Mai noch einmal intensiv mit dem Ob und Wie der Aufstellung des Denkmals zu beschäftigen." An einen solchen Beschluss allerdings kann sich Voigt nicht erinnern. Der Stadtrat hat lediglich die Benennung des Platzes an der neuen Brücke nach Karl G. Mäser diskutiert und die Städtepartnerschaft zu Provo beschlossen.
Auch Landrätin Renate Koch (CDU) macht Druck. Sie entzog OB Pohlack faktisch die bereits zugesicherte Fläche für das Denkmal. Als Grund gab sie eine laufende Diskussion um den künftigen Namen für das neue Berufsschulzentrum an. Vermutlich wird es nicht Karl Gottfried Mäser heißen. Passt dann ein Denkmal des gebürtigen Meißners noch vor den Eingang?

Ideologische Vorbehalte gegen die Mormonen?

Für Stadtrat Voigt ist auch ein anderer Standort akzeptabel. Eine Nicht-Aufstellung jedoch wird die Städtepartnerschaft mit Provo belasten. Sie könnte im schlimmsten Fall über der Denkmals-Debatte zerbrechen.
Denkmal-Befürworten, wie die Mäser Ur-Ur-Neffen Wolfgang Schubert aus Pönitz und sein Bruder Eberhard aus Radebeul, sehen vor allem durch die Kirchen aufgebaute ideologische Vorbehalte gegen die Mormonen. "Meißens Superintendent Stempel und Pfarrer Walther hatten fast zwei Jahre Zeit, sich zu äußern", so Wolfgang Schubert, der die Denkmals-Aktion mit den USA koordiniert, "Warum kommt ihr Widerstand erst jetzt?" OB Pohlack wurde 1999 gar zum Ehrenmitglied der Mäser-Familie ernannt.
Die überlebensgroße Bronzestatue jedenfalls ist schon auf einem Schiff in Richtung Deutschland unterwegs. Es soll am 17. Mai in Bremen eintreffen. Danach wird das in Utah gefertigte Denkmal nach Dresden gefahren. Die sächsische Steinrestaurierung sollte es für die feierliche Einweihung am 14. Juli in Meißen präparieren. Der Sockel ist aus Lausitzer Granit, die Tafeln sind ebenfalls aus Bronze. Doch die Mäser-Nachfahren ließen gestern alle Arbeiten stoppen. Die bereits ausgehobene Grube vor dem Meißner Berufsschulzentrum sollte gestern eigentlich mit Beton gefüllt werden.
Ob die feierliche Einweihung des Mäser-Denkmals am 14. Juli im Beisein des Bürgermeisters von Provo Lewis K. Billing stattfinden wird, steht noch in den Sternen. Gefahren sieht Schubert auch für die geplante Unterzeichnung der Städtepartnerschaft am 4. Juli in Provo.

http://www.sz-online.de/news/archiv/preview.asp?id=177259

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