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Verfasser: Gunar Datum: Freitag, den 13. Juli 2001, um 3:41 Uhr Betrifft: DNN: Amerikanisches Provo und MeiÃen werden Partner
Dresdner Neueste Nachrichten
Freitag, 13. Juli 2001
RUND UM DRESDENAmerikanisches Provo und MeiÃen werden Partner
Am Sonnabend Unterzeichnung der Städte-Vereinbarung in Franziskanerklosterkirche
[Foto] Was in MeiÃen die Porzellan-Manufaktur, ist in Provo im Westen der USA die Brigham Young Universität (BYU). Die Porzellanstadt exportiert ihre edlen Markenartikel in viele Länder der Welt. Und Provo, die zweitgröÃte Stadt im Bundesstaat Utah, zieht mit der gröÃten kirchlichen Uni mehr und mehr Studenten aus aller Welt an. In der von Mormonen gegründeten Hochschule studieren derzeit rund 30 000 Studenten. Beide Städte leben von dem Ruf ihrer berühmten Einrichtungen. Der führt sie jetzt zu einer Partnerschaft zusammen. Morgen unterzeichnen beide Bürgermeister in MeiÃen die Vereinbarung.
Die kleine Domstadt kann mit knapp 30 000 Einwohnern dem groÃen Provo mit über 100 000 Einwohnern zwar nicht das Wasser reichen. Dafür hat sie aber eine über tausendjährige Geschichte zu bieten. Die von Provo beginnt erst 1849, als Mormonenführer Brigham Young Siedler in das Tal 80 Kilometer von Salt Lake City schickte. Heute gehört neben einer Niederlassung des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestle und dem Pharmabetrieb Nuskin die Softwarefirma Novell zu ihren Vorzeigeunternehmen.
Der Bürgermeister von Provo, Lewis K. Billings, ist gestern schon in MeiÃen angekommen. Er besucht heute Vormittag die Fachhochschule der Sächsischen Verwaltung. SchlieÃlich ist MeiÃen auch eine Schulstadt - allerdings mit etwa 350 Arbeitsplätzen im Schulbereich eine wesentlich kleinere. Die Brigham Young Universität ist mit 14 870 Beschäftigen der gröÃte Arbeitgeber in Provo. In MeiÃen ist es die Manufaktur mit 1 200 Mitarbeitern. Da schaut der Gast aus Amerika heute Nachmittag vorbei.
Zur Delegation gehören der Rektor der BYU, President Merril J. Bateman, und die Beauftragte für internationale Beziehungen, Vice-President Sandra Rogers. CDU-Stadtrat Christof Voigt, gleichsam der Vermittler der Städtpartnerschaft, begleitet beide heute Vormittag zu einem Gespräch an die Technische Universität Dresden. Zum Vergleich: Die TU hat 6000 Mitarbeiter und derzeit rund 26 700 Studenten.
Präsident Thomas S. Monson von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage trifft heute Abend ein. Alle zusammen nehmen morgen an der Feierstunde zwischen 10 und 12 Uhr in der Franziskanerklosterkirche teil, wo OB Thomas Pohlack und Mayor Lewis K. Billings Urkunden unterzeichnen werden.
Die Idee für eine Städtepartnerschaft hatten die Nachkommen von Karl G. Mäser, einem Sohn von MeiÃen. Der Oberlehrer wanderte 1857 wegen seines Glaubens nach Amerika aus. In Utah, im Land der Mormonen machte er im Dienst von Brigham Young eine steile Karriere. Mäser gehört 1876 zu den Mitbegründern der gleichnamigen Universität, wovon eine über drei Meter hohe Statue auf dem Campus in Provo kündet.
Den Streit um die Aufstellung einer Kopie in MeiÃen "hat uns Provo nicht übel genommen", versichert OB-Sprecher Falk Werner Orgus. Ursprünglich war die Unterzeichnung der Städtepartnerschaft für den 4. Juli zum amerikanischen Unabhängigkeitstag vorgesehen. Doch die Spannungen zwischen MeiÃen und der Mäser-Familie um das ungeliebte Geschenk brachten den Zeitplan durcheinander.
Ein Kompromiss ist ja gefunden. Das Denkmal für den groÃen Erzieher der Mormonen wird am Sonnabend, 15 Uhr im Dresdner Pfahlhaus der Mormonen, in der TiergartenstraÃe eingeweiht. Die Feierlichkeiten klingen 18 Uhr mit einem Konzert im MeiÃner Dom aus. Bereits heute Abend, 18 Uhr spielt das Utah Baroque Ensemble in der Franziskanerklosterkirche.
Brigitte Holland