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Beitrag 27 von 82
zum Thema Mäser Denkmal
Seite erstellt am 25.4.24 um 8:15 Uhr
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Verfasser: Alex
Datum: Freitag, den 18. Mai 2001, um 8:05 Uhr
Betrifft: Mäser - Streit beendet ? SZ vom 18.05.01

Meißen beendet Streit um die Mäser-Statue
Von Ulf Mallek

Stadträte wollen sie an anderer Stelle aufstellen / Kompromiss mit der Kirche

Der tagelange heftige Streit um die Aufstellung eines Denkmals für den Mormonen-Pädagogen Karl Gottfried Mäser geht zu Ende. Meißen wird die Statue aufstellen, aber nicht am neuen Berufsschulzentrum. Die Kirche kann den Kompromiss akzeptieren.
Meißen hat doch keine Angst vor den Mormonen. Nach über dreistündiger Debatte akzeptierten zwei Stadtratsausschüsse Mittwochnacht einen Kompromiss-Vorschlag des Rathauses. Die umstrittene, über drei Meter hohe Bronze-Statue des mormonischen Pädagogen Karl Gottfried Mäser (1828-1901) wird in Meißen aufgestellt. Der ursprüngliche Platz am Berufsschulzentrum, der auch den Namen Mäsers trägt, steht allerdings nicht mehr zur Verfügung. Landrätin Renate Koch (CDU) hat ihn am 30. April per Schreiben an Meißens Oberbürgermeister der Stadt entzogen. Die Verwaltung soll bis nächste Woche drei bis vier neue Standorte vorschlagen. Im Gespräch waren zunächst der Arita-Hain in Siebeneichen und die Nikolaikirche.
"Die Diskussion war sehr sachlich", sagte CDU-Stadtrat Ulrich Bierstedt. "Ich hoffe, dass auch die evangelische Kirche den Kompromiss tragen kann. Sie sollte die Toleranz zeigen, die sie predigt." Superintendent Andreas Stempel hatte vor den Stadträten Bedenken geäußert. Insbesondere ist ihm die Rolle Mäsers als bedeutender Pädagoge in der USA unklar. Nach seinen Recherchen spielt er nur unter Mormonen eine Rolle. Dort habe er sich vor allem durch sehr konservative Erziehungsmethoden einen Namen gemacht.

Die Stadt hat die Diskussion verschlafen

"Eine Stadt, die kein Denkmal für Lessing übrig hat, ehrt aber einen unbekannten mormonischen Religionslehrer", sagte Stempel. Außerdem wurde die Meißner Bevölkerung von der Stadtverwaltung überhaupt nicht in die Diskussion einbezogen. Sie wurde regelrecht verschlafen. Dennoch sei die Kirche zu Kompromissen bereit und könne einen anderen Standort für das Denkmal akzeptieren, sagte Stempel der SZ.
Der Ur-Ur-Neffe von Mäser, Wolfgang Schubert aus Pönitz, wollte gestern nicht von einem Sieg sprechen. "Ich freue mich natürlich, dass unsere sachlichen Argumente gewirkt haben", sagte er. Mit einem neuen Platz könne sich die Mäser-Familie anfreunden. "Den Platz in Siebeneichen würden wir aber nicht bevorzugen", sagte Schubert.
Das Rathaus will bis spätestens zur Stadtratssitzung am 30. Mai alle möglichen Standorte geprüft haben. Die Städtepartnerschaft mit Provo in Utah wird wie geplant unterzeichnet. "Allerdings fahren wir nicht am 4. Juli nach Provo, sondern erst im Herbst", sagte Stadtsprecher Falk Werner Orgus.
Die mit Familien-Spendengeldern finanzierte, 80 000 Mark teure Bronzestatue kommt erst am 22. Mai im Bremer Überseehafen an. Das US-Transportunternehmen hat eine Verzögerung gemeldet. Ursprünglich sollte die Ladung schon gestern gelöscht werden. Die Kiste wird dann nach Dresden in die sächsische Steinrestaurierung transportiert. Dort wird die Statue für die Aufstellung in Meißen vorbereitet. Der Sockel aus Lausitzer Granit und die Bronzetafeln kommen separat nach Meißen.
Das Meißner Denkmal ist eine Kopie der Statue vor dem Maeser Memorial auf dem Campus der Bringham Young University in Provo/Utah. Kommentar

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