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Beitrag 16 von 40 Beiträgen.
Seite erstellt am 26.4.24 um 18:07 Uhr
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Verfasser: Gunar
Datum: Mittwoch, den 14. Mai 2003, um 19:07 Uhr
Betrifft: Leben und leben lassen

> Bin ich richtig in der Annahme, dass du davon ausgehst , dass die Wunder in der Bibel nicht stattfanden?

Als theoretischer Atheist gehe ich davon aus, dass die wissenschaftlich unwahrscheinlichen Wunder in der Bibel zumindest nicht so wie beschrieben stattgefunden haben.

> Dann brauchst du dich von meinem Artikel nicht angesprochen zu fühlen

Das hatte ich auch so verstanden, nur ist es mir wichtig herauszuarbeiten, dass nicht jeder gläubige Christ ein Fundamentalist ist. Gerade die HLTs behaupten ja, dass, wer nicht an die wörtliche Auslegung der Bibel glaubt, auch kein guter Christ sein kann. Damit stellen sie aber genau die hier von dir vertretene Position dar. Wenn die HLTs mit iihrer Theologie aber selbst in Widerspruch mit der Bibel geraten, dann ist sie an dieser Stelle eben ganz einfach falsch übersetzt. Für Auslegung ist da nicht viel Spielraum.

Es ist doch so, dass gerade Fundamentalisten und Evangelikale zum Fanatismus neigen. Und genau bei dieser Gruppe gibt es keine oder nur eine sehr eingeschränkte neigung zur Exegese. Ich sehe da einen unmittelbaren Zusammenhang. Man ist durch diese Ablehnung nämlich gar nicht mehr gewillt, Meinungen anderer anzuerkennen und zu evaluieren. Genau diese Geisteshaltung aber ist die des Fanatikers.

> Im Übrigen, wenn man die Wunder alle herausnimmt oder anders interpretiert, was bleibt dann von der Bibel noch übrig?

Ein paar Lebensweisheiten und ein bisschen Geschichte. Das ist doch schon wesentlich mehr als das Buch Mormon zu bieten hat. Immerhin lassen sich heute etwa 50% der biblischen Orte lokalisieren, beim Buch Mormon sind es (in der Neuen Welt) genau 0%.

> Die Exegese halte ich für einen Versuch, die Bibel mit dem wissenschaftlichen Verstand zu Ergründen.

Wie gesagt, die Exegese hält zumindest den Geist des Menschen offen und aufnahmebereit. Sofern sie allerdings für die Apologetik eingesetzt wird, halte ich auch nicht viel davon. Es ist halt wichtig festzuhalten, dass es eine ganze Menge Christen gibt, die weit entfernt von irgend welchen fanatischen Ambitionen sind. Ich kann sehr gut damit leben, wenn jemand der Glaube an ein Märchen zu einer angenehmeren und umgänglicheren Person macht. Diese Toleranz der Einstellung Anderer gegenüber ist nämlich auch ein Zeichen dafür, dass man nicht nur Individualist ist, sondern auch Andere Individualisten sein lässt – eine wichtige soziale Komponente in unserer Gesellschaft.

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