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Seite erstellt am 29.3.24 um 7:41 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Samstag, den 17. Mai 2003, um 9:46 Uhr
Betrifft: Ich bleibe bei meiner Aussage

auf meine Aussage: Wunder sind ein Phantasie-Produkt antwortest du:

>es sei denn, Du hast sie selber in Deinem Leben erlebt, oder?

Nein. Auch in diesem Fall wären es für mich keine Wunder im Sinne von Gottes Gnade oder Magie. Und zwar aus drei Gründen:

1. Würde ich mich niemals als auserwählt von Gott fühlen, gerade mich dieses Wunder erleben zu lassen, während andere Menschen von ihm mit Leid geprüft werden. Das finde ich vermessen.

2. Ist ein willkürlich handelnder Gott, der Menschen wahllos herauspickt, um sie zu "lieben" und (mit Wundern) zu segnen, und um sich dann irgendwann je nach Laune wieder von ihnen abzuwenden, niemand von dem ich geliebt werden möchte.

3. Bin nach wie vor der Meinung, dass es keine Wunder im oben genannten Sinne gibt.

Wenn wir etwas Unerklärliches erleben bedeutet das nicht, dass dies tatsächlich nicht erklärbar wäre, sondern nur, dass wir noch nicht dazu in der Lage sind es zu erklären. Also handelt es sich nicht um ein Wunder sondern um eine noch nicht erklärbare Sache, deren Unerklärbarkeit ausschließlich an unserem Unvermögen liegt den Vorfall zu verstehen. Die Wunder von heute sind also die völlig normalen Ereignisse von morgen, und ganz sicher widersprechen sie nicht den Naturgesetzen, weil es sie sonst nicht gäbe.

>Mag sein, dass das es schwer nachzuvollziehen ist, für Dich, aber Gott ist nunmal kein Humanist, so dass die Bibel nett zu lesen wäre.

Diese Aussage finde ich jetzt interessant. Denn damit implizierst du, dass Gott selbst bei weitem nicht so umfassend intelligent ist, wie viele Menschen sein können, indem sie z.B. bewusst Humanisten, Pazifisten etc. sind. Dein Gott denkt und handelt also nicht im Bewusstsein der Würde des Menschens? Wie kann er dann fähig sein zu lieben?

>Wenn das, was Du da behauptest stimmen würde, nämlich dass Wunder, die Dein Verständnis von Naturgesetzen ausser Kraft setzen nicht existieren können, dann wären Millionen von Menschen, die diese Dinge selber an sich erlebt haben Lügner.

1. ist es nicht "mein" Verständnis von Naturgesetzen, die sind allgemein gültig. 2. Nicht unbedingt Lügner. Da gibt es mehere Möglichkeiten: a) Sie haben etwas erlebt, das zur Zeit wissenschaftlich nicht oder nur unzureichend erklärbar ist. b) Sie lebten in einem Kulturkreis in dem völlig normal erklärbare Dinge nicht erkannt wurden. c) Es wurde bewusst getäuscht und manipuliert, um irgendeinen Gewinn zu erhalten. d) Es handelt sich um eine Legende, die vielleicht einen kaum sensationellen wahren Kern hat, um den dann viel Mystik gesponnen wurde.

>Zu Krankenheilungen magst Du sagen: "spontane Heilung - kommt in medizinischen Fachbüchern vor (obwohl das rein gar nichts aussagt). Die Leute haben bestimmt vorher nur simuliert oder der Mensch hat halt aussergewöhnliche Fähigkeiten, die wir im Moment noch nicht kennen."

Ich würde sagen: Selbstheilung ist in einzelnen Fällen bewiesen und auch logisch möglich. Das hat aber nichts mit außergewöhnlichen Fähigkeiten zu tun. Es ist ein Vorgang im menschlichen Körper, den man noch nicht ausreichend erforscht hat, um ihn verstehen zu können.

>Zu Auferweckungen von Toten magst Du sagen: "das ist erlogen, oder so was kann vorkommen, hat aber nichts mit Gott zu tun."

Das ist absolut unmöglich und es gibt auch keinen einzigen wissenschaftlich fundierten Beweis dafür. Lies dir einmal durch, was im Körper eines Menschen abläuft wenn er gestorben ist. Ohne Blutkreislauf, ohne Sauerstoff wäre allein schon das Gehirn innerhalb weniger Minuten irreparabel zerstört. Die Auferweckung von Toten gehört ins Reich der Legenden. Es bleibt natürlich jedem überlassen daran zu glauben. Denn der Glaube ist ein weites Feld, man kann so gut wie alles glauben.

>Zu Todesnäheerlebnissen magst Du sagen: "Sauerstoffarmes Gehirn oder körpereigene Endorphine, die dem Sterbenden den Tod erleichtern sollen"

Das sind zur Zeit einige mögliche Erklärungen. Da in diesem Bereich aber schon intensivere seriöse Forschung, wenn auch nur im Rahmen der Möglichkeiten, betrieben wurde kann man davon ausgehen, dass es nicht nur das allein sein kann. Deshalb ist es wichtig an der Erforschung weiter zu arbeiten und nicht an ein Wunder zu glauben. Übrigens sind die Inhalte dieser Nah-Todes-Erlebnisse abhängig vom Glauben und Kulturkreis des Betroffenen. Also ein Christ "sieht" anderes als bspw. ein Moslem oder Atheist. Grundsätzlich aber erleben alle das Gleiche. Das ist interessant genug, um da weiter zu forschen.

Auch wenn ich so denke, schließe ich trotzdem nicht die Möglichkeit aus, dass es einen "Gott" gibt. Doch wenn es eine Intelligenz gibt, die hinter allem was wir kennen, und auch noch nicht kennen, steht, dann kann sie für mich unmöglich etwas mit dem Gott der Bibel gemeinsam haben. Der Gott der Bibel ist für mich ein Menschenprodukt.

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