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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Montag, den 30. November 2009, um 7:38 Uhr
Betrifft: Wie sollte man denn reagieren?

Hallo Nyu,

Deine Ausführungen haben mich nachdenklich gemacht. Es muss wirklich eine schwierige Situation sein, wenn die Loslösung vom bisherigen Glauben die eigene Familie ein wenig entzweit. Wie Du sicher weißt, bin ich ein überzeugtes Mitglied der HLT-Kirche. Ich habe in meiner Religionsgemeinschaft bislang fast ausschließlich positive Erfahrungen gemacht und bin aus meiner Auseinandersetzung mit kritischen Glaubensfragen eher gestärkt als geschwächt hervorgegangen. Allerdings ist es auch für mich nicht immer leicht, mein Vertrauen in Gott, Jesus und meine Kirche zu bewahren. Ich möchte meine Überzeugung sehr gerne beibehalten, weil sie für mich persönlich einfach mit einem ausgeglichenen, zufriedenen und erfüllten Leben einhergeht. Die Besuche der sonntäglichen Gottesdienstes und des Tempels geben mir die notwendige Kraft, um meinen Alltag zu meistern. Auf diese Ressource will ich nicht verzichten, weil ich mir das Leben nicht schwerer machen möchte, als es unbedingt sein muss. Du hast geschildert, mit welchem Verhalten Dich Mitglieder in Deiner derzeitigen Lebenslage nerven. Ich verstehe, dass Deine Situation grundsätzlich nicht einfach ist. Mich interessiert jedoch, welche Reaktionen denn gegenüber „Aussteigern“ von Seiten der Mitglieder Deiner Ansicht nach hilfreich wären. Angenommen, wir würden uns persönlich kennen und ich würde zur selben Gemeinde gehören wie Deine Familie. Wie sollte ich mich Dir gegenüber am besten verhalten? Sollte ich religiöse Themen in Gesprächen mit Dir komplett ausklammern? Sollte ich Dich gänzlich in Ruhe lassen und überhaupt nicht mit Dir reden? Sollte ich mich bei Dir nach den Gründen Deines Ausstiegs erkundigen? Sollte ich versuchen, Deinen Glauben in meine Religion wieder aufzubauen? Wenn jemand die Kirche verlässt, so ist das wohl weder für die verbliebenen aktiven Mitglieder noch für den Aussteiger leicht. Ich fühle mich mit Leuten verbunden, die sich zu den gleichen Werten und Glaubensinhalten bekennen wie ich. Wenn diese gemeinsame Basis vorhanden ist, fühle ich mich fast so, als wäre ich mit diesen Personen verwandt. Wir bezeichnen uns ja sogar als Geschwister. Und es ist für mich schwierig, wenn jemand, den ich kenne, dieser gemeinsamen Grundlage abschwört. Deswegen interessiert es mich wirklich, wie eine für beide Seiten „gesunde“ Kommunikation zwischen überzeugten und zweifelnden bzw. „abgefallenen“ Mitgliedern Deiner Auffassung nach aussehen kann. Ich möchte in meinem eigenen Umfeld diese schwierigen Situationen nicht unnötig verkomplizieren, wenn ich irgendwann mit ihnen zu tun habe. Natürlich interessieren mich auch die Meinungen der Mitleser.

Viele Grüße

Gipfelstürmer

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