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Verfasser: Nyu
Datum: Samstag, den 28. November 2009, um 1:47 Uhr
Betrifft: neulich auf meiner couch

Ich habe mich oft gefragt, wie meine Loslösung von den Zeugen Jehovahs wohl vonstatten gegangen wäre. Sicherlich eindeutiger und ganz bestimmt restloser. Vielleicht wäre mir schneller klar geworden, dass der Mist sich nur in meiner Psyche abspielte.

Letzte Woche kam eine Familie aus einer Gemeinde zu uns zu Besuch, in die wir zu der Zeit gingen, als ich mich von der Kirche lossagte. Sie holten ihren Sohn von seiner Mission ab und er hatte auch noch sein Namensschild (sogar zwei Namensschilder) an seinem Anzug. Bald ging das Thema auf "Henning, wie geht es denn Dir" man pendelte sich schnell auf mein Zeugnis von der HLT-Kirche ein.
Später setzte der Junge sich freundschaftlich, fast schon väterlich zu mir und zitierte Joseph Smith und das Buch Mormon und dass man Gott um Führung des Heiligen Geistes bitten solle, um zu erkennen, wie man vor Gott steht.
Immer wieder kamen diese Andeutungen, dass ich auch noch mal eines Tages erkennen werde, wo die Wahrheit liegt. Und natürlich umkehren werde.
Meine Gefühlslage zu dem Zeitpunkt kann ich nur mit frustriert bis angewidert beschreiben.

Ich habe den Jungen und seine Familie lieb. Und ich weiss auch, dass mein Brett vorm Kopf vor meiner Mission mindestens so dick gewesen sein muss, wie seins jetzt nach seiner Mission.
Aber aus meinem Blickwinkel blieb an dem Abend nur Sprachlosigkeit.

Sicherlich hätten mir in dieser Situation die von Gipfelstürmer zitierten Remini, Davies und Shipps nicht geholfen. Auch nicht Grant Palmer oder Quinn und Brodie.
Ich hätte nur etwas mehr Wut oder gerne auch Erleuchtung brauchen können.

Einem aktiven Mitglied kann nicht klar sein, wie sehr jemanden wie mich dieses heilige Sendungsbewusstsein von missionierenden HLT anekeln muss.
Diese völlige Selbstverständlichkeit mit der mein Weg, egal was er ist, zwangsläufig der schlechtere sein muss.
Seit fast 180 Jahren sind die nun schon die einzig-wahre Kirche mit ihren derzeit 0,1% der Weltbevölkerung. Und noch immer kommt ihnen nicht die Idee, dass sie einfach nur ein Verein von vielen sein könnten.

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