Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 35 von 46 Beiträgen.
Seite erstellt am 26.4.24 um 9:09 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Montag, den 12. Januar 2004, um 21:49 Uhr
Betrifft: Verständigungsschwierigkeiten

Hallo Sara,

>ich glaube nicht dass eine Seite wie www. mormonismus-online.de umbedingt objektiv ist.

Wieso glaubst du das? Hast du die dort gebrachten Infos überprüft oder ein Gespräch mit dem Webmaster geführt? Das ist jetzt kein Angriff auf dich, sondern ich würde gerne wissen, wieso du das denkst. Wobei dir natürlich deine Meinung darüber freisteht, nur ist eine Meinung kein Beweis für irgend etwas.

Was du zur Homosexualität geschrieben hast, kann ich aus HLT-Sicht gut nachvollziehen, nur ist diese Sichtweise bzgl. deines Glaubens, dass Gott alle Menschen gleich liebt, nicht logisch.

Wie du selbst schreibst, hatte sich Jesus mit allen möglichen wenig
geachteten, ja sogar von der Gesellschaft ausgeschlossenen, Menschen
umgeben. Dann kann man wohl davon ausgehen, dass er sie auch so respektiert hat, wie sie waren. Er hat sich nicht von den damals gültigen Beurteilungen bestimmter Menschengruppen beeinflussen lassen, sondern hat sich anscheinend am Charakter eines Menschen orientiert, egal welcher Gruppe der Jenige angehört hatte. Könntest du jetzt mit ruhigem Gewissen sagen, dass die Kirche genau so handelt? Ist es nicht eher so, dass sie bestimmte Regeln aufstellt und alle, die sich nicht daran halten als minderwertig, also in ihrem Sinne, für nicht gesellschaftsfähig hält? Sie räumt zwar die Option der Reue und Besserung ein, was aber nichts an der Ausgrenzung ändert. Sie bestimmt, was schlecht und was gut ist und das ohne den individuellen
Hintergrund zu kennen oder auch nur zu beachten. Ich denke nicht, dass das im Sinne Jesu ist, nach allem was wir von ihm wissen.

Zum Thema Homosexualität wurde in diesem Forum schon sehr viel geschrieben, benutze mal die Suchfunktion und du wirst Vieles dazu lesen können. Sven hat außerdem gerade wieder das Wichtigste dazu gesagt, deshalb lasse ich das Thema jetzt mal.

>Würde es allgemein Sinn machen Sexualität die nichts anderem als temporäre Befriedigung dienen kann, als heilig anzusehen?

Wie wäre es, wenn wir Sexualität nicht als heilig ansehen, sondern als  natürlich? Wer hat denn gesagt, dass Sexualität etwas Heiliges ist? Und warum wurde das gesagt? Was könnte der Grund dafür sein? Eigentlich ist sie etwas ganz Alltägliches, wie Essen, Trinken und Schlafen, würdest du auch diese Dinge als heilig bezeichnen? Klar ist: Alles, was man ohne die Konsequenzen zu bedenken pervertiert, schadet einem auf Dauer. Aber um verantwortungsbewusst mit unserem Leben und unserem Körper umzugehen, braucht man keine Religion, dazu reicht der gesunde Menschenverstand völlig aus.

Zum Thema Erlösung:

>Diejenigen die die Wahrheit nie erfuhren aber gut waren werden auch mit Gott leben können. Taufe ist wichtig und gehört mit den Tempelzeromonien zu einer von Gott gegeben Ordnung.

Das ist das, was die HLT behauptet, aber wer sagt dir, dass es tatsächlich wahr ist? Gestehst du Anderen ohne Einschränkung zu, dass sie es als "nicht wahr" erkannt haben und deshalb auch nicht brauchen oder wollen?

>Natürlich fänden es die meisten toll, könnten sie feiern und das Leben genießen, hin und wieder mal was Gutes tun und dann in den Himmel kommen. Aber so läuft das Ganze nicht. Wie würde man sich so geistig weiterentwickeln?

Wer sagt dir, dass es so nicht läuft? Das ist das Bild, das die Sekten von Nichtgläubigen zeichnen. Denkst du wirklich, man kann sich nur innerhalb einer Glaubensgemeinschaft geistig weiter entwickeln? Und wie? In dem man vorgekaute "Weisheiten" stereotyp wiederholt ohne sie zu hinterfragen? In dem man immer wieder die so genannten heiligen Bücher liest und alle Abhandlungen daraus, die von GAs mit den immer gleichen zeugnisstärkenden Geschichten ausgeschmückt werden? Glaub mir, es gibt so viel wirklich Interessantes und Faszinierendes im Leben zu lernen, zu erkennen und zu verstehen, dass diese Art von "geistiger Entwicklung", wie die Kirche sie propagiert, verschwendete Zeit ist.

>Unsere Aufgabe ist es darum zu missionieren, damit alle Menschen die Möglichkeit haben bewusster zu leben und das Glück zu erfahren geborgen sein zu können, in einer Ordnung die niemanden durch das Raster fallen lässt.

Wie Sven schon sagte, sehr viele Menschen fühlen sich auch ohne diese "Ordnung" glücklich und geborgen. Auch wenn du es nicht verstehst, aber voraus zu setzen, dass das nur in der HLT-Kirche möglich ist, ist elitäres Denken! Denn damit verbannt man Nicht- oder Andersgläubige auf eine tiefere Stufe, als der, auf der man selbst zu stehen meint. Man apostrophiert damit automatisch eine Besserstellung seiner selbst.

>Ich weiß dass sehr viel missverstanden werden kann in unserem Glauben, aber es lohnt sich nie stehen zu bleiben sondern immer weiter darin zu forschen, dann versteht man irgendwann den Sinn.

Weisst du, dass all diese Aussprüche von dir genau die Gleichen sind, die ich seit Jahren immer wieder von HLTs höre? Kannst du es mir da verübeln, wenn ich annehme, dass du nicht deine eigene Meinung, sondern die dir indoktrinierte Kirchenmeinung weitergibst? Das ist der Grund, warum ich nicht so recht darauf eingehen will. Diese Sprüche sind nur allzu bekannt. Die meisten Argumente, die du bis jetzt gebracht hast, kann man auch immer wieder in den diversen Ansprachen der GAs bei den Generalkonferenzen lesen und die Mitglieder plappern sie brav nach. Das ist jetzt auch nicht böse gemeint, sondern beruht nur auf Erfahrung. Auch ich habe sie einmal nachgeplappert, ohne zu überlegen, was ich da sage. Das ist auch der Grund, warum man dann meistens auf Gegenargumente nicht eingehen kann, weil das ursprüngliche Argument gar nicht von einem selbst stammt.

>Natürlich braucht es eine wahre Kirche, die wiederhergestellte Urkirche. Eben die Kirche Jesu. Woran sollen sich die Menschen sonst orientieren?

Vielleicht an sich selbst und ihren Mitmenschen? Am Leben, an dem, was sie aus der Natur, dem Universum eben allem, was sie umgibt lernen? Auch aus dem Negativen, denn ohne das könnte man nicht wissen, welche Auswirkungen das hat und wie man es verbessern könnte.

>Übrigens, ich möchte mal wissen, wie ich mir widersprochen habe. Ihr meint wohl eher, meine Aussage widerspricht der Aussage manch anderer in der Kirche. Das ist wohl ein Unterschied, oder?

1. Benutze bitte nicht immer wieder "ihr" wenn du eine Bemerkung kritisierst. Wir sind keine eigene Spezies namens Exmos, wir sind alle individuelle Persönlichkeiten, weder verwandt noch verschwägert und leben auch in keiner WG zusammen.;-) Von einem Exmo auf alle zu schließen, wäre genau so falsch, wie wenn du dich im Möbelgeschäft mit einem Verkäufer unterhältst, der dir erzählt, dass er Kakteen züchtet, und du dann daraus schließt, dass alle Möbelverkäufer Kakteenzüchter sind.

2. Ich finde dass es ein Widerspruch ist, wenn du behauptest, dass Gott alle gleich liebt, egal wie sie veranlagt sind und woher sie stammen, es aber gleichzeitig ok findest, dass Homosexuelle ihre Sexualität nicht ausleben dürfen. Jemanden zu lieben bedeutet, ihn so an zu nehmen wie er ist, ohne Einschränkungen und ohne Bedingungen zu stellen. Und wenn wir Menschen das wissen, sollte nicht Gott es auch wissen?

Außerdem, wenn Gott alle seine Kinder gleich liebt, wie du schriebst, dann braucht er auch keinen Erlösungsplan durch eine wahre Kirche. Denn das bedeutet doch wohl, das er grob geschätzt ca. 3 Millionen Menschen (die folgsamen HLTs) tatsächlich liebt, alle anderen rund 5, 8 Milliarden Menschen nur ein bisschen oder gar nicht. Das ist ebenfalls ein Widerspruch. Entweder er liebt alle so wie sie sind, dann braucht er auch keine wahre Kirche, die die Menschen durch ein Sieb fallen lässt - oder er braucht dieses Sieb und wählt aus - dann aber liebt er eben nicht alle gleich.

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