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Beitrag 32 von 34
zum Thema brauche einen Rat
Seite erstellt am 26.4.24 um 23:33 Uhr
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Verfasser: James
Datum: Montag, den 18. März 2002, um 20:13 Uhr
Betrifft: Störung?

Reinhold schrieb u.a.:

> ... ich schreibe schon mal gerne um zu provozieren.einer ist auch angesprungen.

Deine Intention zu schreiben ist bemerkenswert.

>jeder hat halt nicht die gleiche ansicht,das akzeptieren eines schwulen ist nicht das problem für mich,sodern der wiederspruch in der sache an sich.aber auch das geht mich nichts an.

Es geht Dich "nichts an" und trotzdem schreibst Du hier Deine menschenverachtenden Thesen? Noch bemerkenswerter.

>die natur hat eine bestimmte art und form der fortpflanzung festgesetzt und das geht nur zwischen mann und frau.

Hier offenbart sich bereits zu Beginn die Brüchigkeit der Grundlage Deiner Überzeugung. Die "natur hat eine bestimmte art der fortpflanzung" bestimmt? Ich dachte "Gott" ist der Erschaffer aller Dinge? Nicht die "Natur." Wobei, wenn den schon "die natur" eben "bestimmt" hat, wäre es mal interessant Deine Schlußfolgerungen dazu zu hören, warum es z.B. auch unter Tieren "Homosexualität gibt. Wohl sicher nicht, weil Tiere esw "erlernen" oder eine "Entscheidung" darüber treffen, oder doch?

>sexuelle befriedigung klar das geht schon.

Auch dies finde ich bemerkenswert, daß Du sofort Homosexualität hier offenbar lediglich mit Sex und/oder "sexuelle Befriedigung" in Verbindung bringst. Du hast offensichtlich nur eine "Spielart" der Homosexualität vor Augen, besser, im Hirn. Was mich an homosexuellen Partnerschaften gesehen habe (z.B. im Freundes- oder Kollegenkreis) ist oft eine sehr innige Partnerschaft voller Liebe, Geduld und Zärtlichkeit. Aber gelegentlich auch allen ihren "Problemen", wie sie bei sog. "normalen" Partnerschaften und Ehen vorkommen.

>ich sehe es als eine schwere und krankhafte störung an,

Es offenbart Deine völlige Ignoranz der wirklichen Gefühls- und Erlebenswelt von vielen Homosexuellen.

>du hast recht was gestern noch als frivol galt ist heute überholt,

Siehe z.B. den Mormonismus. Wo es früher als "frivol" galt polygam (besser polygyn) zu leben (sicherlich auch, und so früher tatsächlich auch begründet (!), von der "natur ... bestimmt"? Oder nicht?) zu leben. Und derzeit eben nicht, in der mormonischen "Ewigkeit" ist es dann wieder "frivol". HLT Moralansichten sind schlich amüsant.

>ander bestimmen was anstant und sitte ist ,wir müssen uns kritisch damit ausernander setzen und unsere eigenen maßstäbe setzen.

Ganz richtig, Eure Maßstäbe.

> ... da hab ich leider schwierigkeiten.

Denke genau das ist der eigentliche Punkt: Deine (!) Schwierigkeit damit. Solltest Dich ernsthaft fragen, ob bei Dir eine verkappte Homophobie vorliegt. Erinnert mich irgendwie an etwas was ich vor fast 5 Jahren erlebt habe. Machte eine Zugfahrt nach Köln mit einem Kollegen. Einem den ich sehr schätze. Er hat nur eine "Macke" ... wie er mittlerweile selbst erkannt, zugegeben hat und "daran arbeitet." Ernsthaft arbeitet. Er ist, besser, war homophob. Dies machte sich am Ende unserer Zugfahrt bemerkbar. Wir kamen mir erheblicher Verspätung an Kölner Hbf an, mußten zu einer Sitzung mit unserem Vertriebsdirektor und Vorstand. Sitzung konnte ohne uns nicht anfangen. Sprangen die Treppen hinunter mit unseren Koffern, Notebooks etc. Direkt um die erste Ecke im Fußgängertunnel stand ein homosexuelles Paar und küßten sich, wie Liebespaare es so tun. Wir krachten beide in das Paar, Klamotten flogen durch die Gegend. Ich fand die Situation schlicht amüsant, entschuldigte mich, grinse die beiden an, nahm "Haltung" an (inkl. Geschäftsanzug etc.) und verkündete mit "ernstem Gesicht": Piep! Halbzeit, Seitenwechsel! Wir drei lachten herzhaft, wünschten uns gegenseitig einen guten Tag. Thema erledigt. Dann viel mir auf dem Weg zu U-Bahn auf, daß es viele Paare gab: Wir waren mitten in die Christopher Day Street Parade geraten, die just am Hbf vorbeizog. Ich gucke mir die Parade für ca. 5 Minuten an ... dann ging es weiter. Dann merkte ich, daß mein sonst offener und fröhlicher Kollege verstummt war. Ich fragte warum. Er würde sich "ekeln." Hatte erhebliche Probleme mit diesem Erlebnis. Am selben Abend redeten wir im Hotel von 22:00 Uhr bis 4:30 in der Frühe. Das Thema war bald nicht mehr die "Homosexualität" der anderen Menschen, sondern seine sexuellen Probleme und Ängste die er selbst hatte, mit sich selbst. Faszinierend.

> ... schwull sein, ist es eine krankheit oder eine neigung oder sonst was, normal ist es nicht!

Ziemlich wirr finde ich. Wenn es z.B."sonst was" sein kann, wie kann es von vornherein nicht "normal" sein?

Cheers, James

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